Phänomenologie des Politischen

Diese Frage nach dem Begriff einer Phänomenologie des Politischen stellt sich vor einem spezifischen theoretischen Hintergrund. Die Fragestellung entspringt der theoretischen Unterscheidung, die sich in den letzten 15 Jahren in der Theoriebildung der politischen Philosophie durchgesetzt hat: jener zwischen dem Politischen und der Politik. Damit wird der in die (von der Politikwissenschaft vielfach diagnostizierte) Krise geratenen Politik „das Politische“ entgegengesetzt, das das Stiftungsmoment politischer Ordnungen bezeichnet. Eine andere Ordnung der Politik wird in dieser Perspektive nicht durch eine universale normative Begründung etabliert, sondern geht aus partikularen Störungen und Unterbrechungen der herrschenden Ordnung hervor.


Im Forschungsfeld Phänomenologie des Politischen sind bisher folgende Arbeiten erschienen:

  • Thomas Bedorf und Steffen Herrmann (Hg.): Political Phenomenology. Experience, Ontology, Episteme, London: Routledge 2019.
  • Steffen Herrmann: „Demokratische Urteilskraft nach Arendt“, in: Zeitschrift für Praktische Philosophie, Bd. 6, Heft 1, 2019, S. 179-210.
  • Thomas Bedorf: „Politische Gefühle“, in: Thomas Bedorf u. Tobias Nikolaus Klass (Hg.), Leib – Körper – Politik. Untersuchungen zur Leiblichkeit des Politischen, Weilerswist: Velbrück 2015, 249-265 (= Kulturen der Leiblichkeit, Bd. 2).
  • Thomas Bedorf und Kurt Röttgers (Hg.): Das Politische und die Politik, Berlin: Suhrkamp 2010.
13.08.2021