Promotionen

Promotionskolleg

Das Promotionskolleg „Weiterbildung und lebenslanges Lernen an Hochschulen“ ermöglicht und fördert einen regelmäßigen strukturierten Austausch zu laufenden Promotions- und Forschungsvorhaben in diesen Themenfeldern. Es findet einmal im Semester je eineinhalb Tage vor Ort in Hagen statt, zusätzlich erfolgt der Austausch in Online-Meetings. Neben methodischen Inputs oder auch Gastvorträgen dienen die Treffen dazu, die eigenen Vorhaben und deren Fortschritte vorzustellen und zu diskutieren.

Laufende Promotionsvorhaben

Hier finden Sie Informationen zu den laufenden Promotionsvorhaben am Lehrgebiet und im Rahmen des Promotionskollegs:

  • Sara Becker-Schröer (Betreuerin Prof.in Dr.in Eva Cendon)

    Das Forschungsvorhaben beschäftigt sich mit der Beratung von Studierenden bzw. Studieninteressierten im Handlungsfeld der wissenschaftlichen Weiterbildung an deutschen Hochschulen. Auf Basis einer explorativen, qualitativen Studie im Stil der Grounded-Theory-Methodologie soll untersucht werden, wie Akteur*innen, die Beratungsaufgaben gegenüber (potentiellen) Weiterbildungsstudierenden übernehmen, ihre eigene beraterische Rolle und ihr Beratungshandeln reflektieren und welche handlungsfeldspezifischen Rahmenbedingungen das Beratungshandeln in der wissenschaftlichen Weiterbildung strukturell prägen. Dafür soll herausgearbeitet werden, wie die gelebte Beratungspraxis im Handlungsfeld Beratung in der wissenschaftlichen Weiterbildung funktioniert, welches beraterische und professionelle (Selbst-) Verständnis das Handeln der Akteur*innen prägen und eine für das Feld der wissenschaftlichen Weiterbildung spezifische Logik professionellen Beratungshandelns rekonstruiert werden. Die Dissertation konkretisiert die in den Bildungswissenschaften geführte Debatte um Professionalität der Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung für das spezifische Feld der wissenschaftlichen Weiterbildung und rückt dabei die in diesem Feld beratende Akteur*innen in den Fokus. Da diese Akteursgruppe zu den sogenannten „neuen Hochschulprofessionellen“ (HOPROs) gezählt wird, ist die Dissertation gleichzeitig anschlussfähig an die Debatte über diese an Hochschulen zunehmend wichtiger werdende Akteursgruppe im hybriden Aufgabenfeld zwischen Wissenschaft und Verwaltung.

  • Kerstin Böhm (Betreuung Prof.in Dr.in Eva Cendon)

    Wer sind sie und was machen sie? Die Rede ist von Akteur:innen der E-Learning Zentren in Hochschulen. Eine Gruppe, der im Rahmen der Digitalisierung von Hochschulen eine wichtige Bedeutung beigemessen wird, über die selbst aber wenig empirisch bekannt ist. In dem Forschungsvorhaben rückt der Modus operandi dieser Mitarbeitenden in den Fokus. Es gilt ihre Perspektive auf das eigene berufliche Handeln zu identifizieren. Methodologisch wird dafür die dokumentarische Methode angewendet und die Daten werden mittels Gruppendiskussionen erhoben. Das Sampling konzentriert sich auf Hochschulen der angewandten Wissenschaften (HAW). Aufgrund der strukturellen Besonderheiten in HAWs wird Digitalisierung in diesem Kontext als besondere Herausforderung diskutiert.

  • Elise Glaß (Betreuung Prof.in Dr.in Eva Cendon)

    Das Vorhaben widmet sich der Frage, welchen Beitrag das Studium zur (weiteren) Professionalisierung von berufserfahrenen pädagogisch Tätigen leistet und möchte damit u. A. zur Weiterentwicklung des Professionalisierungsbegriffs und seiner Wissensformen in der Bildungswissenschaft beitragen. Theoretisch wird auf den wissens- bzw. kompetenztheoretischen Zugang zum Professionsbegriff sowie auf erwachsenenpädagogische bzw. hochschuldidaktische Ansätze zu Bedeutung und Formen von Reflexion im Studium zurückgegriffen.

    Konkret wird untersucht, wie Studierende der Bildungswissenschaft, die beruflich bereits mit pädagogischen Aufgaben betraut sind, die Rolle des Studiums für die (Weiter-)Entwicklung ihrer pädagogischen Professionalität einschätzen und welche Lern- und Reflexionsprozesse im Studium in der Auseinandersetzung zwischen Theorie bzw. Wissenschaft und Praxis angestoßen werden.

    Methodologisch soll sich das Vorhaben an der Grounded Theory orientieren. Nach einer quantitativen Vorbefragung zur Sample-Generierung und Themeneingrenzung stehen leitfadengestützte Interviews mit Bachelor-Studierenden der Bildungswissenschaft, die beruflich bereits pädagogische Aufgaben übernehmen bzw. übernommen haben und auch zukünftig pädagogisch tätig sein möchten, im Mittelpunkt der Untersuchung. Die Auswertung der Interviews soll nach dem Vorgehen des Codierparadigmas der Grounded Theory erfolgen und je nach Aussagekraft des Materials durch eine vorangestellte inhaltsanalytische samplebezogene Auswertung (Hochschultyp oder beruflicher Kontext der Befragten) oder durch eine Typenbildung (Lern- und Reflexionstypen) ergänzt werden.

    Persönliche Website zum Promotionsprojekt

  • Benjamin Klages (Betreuung: Prof.in Dr.in Sabine Reh, Humboldt Universität zu Berlin)

    Hochschulische Lehrkörper als Kategorie beschreibt bisher eine rechnerische Größe zur Erfassung der einzelnen Lehrenden einer jeweiligen Hochschule. Basierend auf der Annahme, dass die Hochschullehrenden vergleichsweise autonom agieren, in ihren Organisationen daher nur lose gekoppelt sind und nicht als soziale*r Akteur*in auftreten. Diese Konzipierung einer solchen ideellen Gemeinschaft trifft aufgrund andauernder Reformprozesse zur Gestaltung von Lehre und Studium jedoch nur noch bedingt zu. Denn als Bearbeitungsmodus der veränderten Anforderungen gehen neue Erwartungen an und Erfahrungen mit Kooperations- und Koordinationsleistungen der Lehrenden untereinander sowie auch mit anderen Akteur*innen einher. Dem Wandel der Formen des Miteinanders Hochschullehrender entsprechend, wird in der Forschungsarbeit ein angepasstes Bild hochschulischer Lehrkörper skizziert. Dazu wird mit einem erziehungswissenschaftlichen Blick auf empirische Daten aus Kooperationen von Lehrenden sowie Daten über Kooperationen von Lehrenden und anderen unmittelbar an der Gestaltung von Hochschullehre beteiligten Personen geschaut. Die dabei dokumentierte Interaktionspraxis wird kulturwissenschaftlich perspektiviert und hinsichtlich sozialer Praktiken rekonstruiert. Entlang der dem Material immanenten Differenzen und Differenzierungen soll dabei eine Kooperationspraxis zeigbar werden, die sich an ambivalenten Anforderungen abarbeitet und daran ausbildet, sowie sie sich ebenso daran bricht. Lehrkörper werden in dieser Arbeit folglich weder als statistische Einheiten noch als statische organisationale Identitäten begriffen, sondern vielmehr als optionale Arenen sozialer Auseinandersetzung im Modus des Widerstreitens und des Mitwerdens diskutiert.

  • Anita Mörth (Betreuung: Prof. Dr. Markus Walber, Universität Bielefeld)

    In der kumulativen Dissertation wird basierend auf empirischen und theoretischen Erkenntnissen systematisch ausgearbeitet, wie das Theorie-Praxis-Verhältnis als didaktisches Bezugsproblem in der wissenschaftlichen Weiterbildung bearbeitet wird. Damit soll ein Beitrag zu einer noch ausständigen vollständigen Definition einer Didaktik wissenschaftlicher Weiterbildung geleistet werden sowie zur Stärkung heterarchischer Verständnisse von Theorie und Praxis, neuer Formen der Wissensproduktion und der Rolle der wissenschaftlichen Weiterbildung.

  • Cathrin Vogel (Betreuung: Prof. Dr. Theo Bastiaens, Open Universiteit, NL)

    Weitere Informationen folgen in Kürze (Stand: 14.06.2023).