Abschlussarbeit

Entwicklung eines lauffähigen Prototyps für ein browserbasiertes Modellierungswerkzeug auf der Basis aktueller Webtechnologien

Betreuer/in:
Prof. Dr. Stefan Strecker
Status:
Themenangebot

Motivation:

Für den Einsatz im Fernstudium soll – in einer Reihe von aufeinander aufbauenden Abschlussarbeiten – ein mächtiges und gleichzeitig einfach zu wartendes sowie einfach zu bedienendes Modellierungswerkzeug entwickelt werden. In die Entwicklungsarbeit sollen Erkenntnisse und Vorarbeiten aus der Entwicklung von bereits existierenden Forschungsprototypen und Produkten einfließen – etwa aus den in Beiträgen dokumentierten Arbeiten am inzwischen nicht weiter entwickelten Werkzeug Oryx des HPI in Potsdam (Decker et al. 2008a,b; Grosskopf et al. 2010), dessen Quellcode verfügbar ist. Weitere Anleihen für die eigene Entwicklungsarbeit sollen aus gegenwärtig angebotenen oder in Entwicklung befindlichen Prototypen und Produkten entnommen werden (darunter bflow* Toolbox, Anchor Modelling, Concrete Editor, LucidChart, diagramo).

Aufgabenstellung:

In diesen Abschlussarbeiten soll auf Grundlage einer zur Verfügung gestellten Anforderungsspezifikation (ausgehend von Frank 2011a,b,c,d) und aufbauend auf vorliegenden Vorarbeiten für eine vorgegebene Teilmenge der Sprachkonzepte der Modellierungssprache MEMO OrgML (Frank 2011b,c) eine prototypische Implementierung eines browserbasierten Modellierungswerkzeugs mithilfe von aktueller Webtechnologien (u. a. HTML5) realisiert werden (Zielplattform sind WebKit- und Gecko-basierte Browser).

Wesentliche nicht-funktionale Anforderungen an das zu entwickelnde Werkzeug umfassen: Einfache Bedienbarkeit, hohe Laufzeitstabilität, Konformität zu etablierten (Web-) Standards des W3C und der IETF. Die funktionalen Anforderungen umfassen zumindest die Möglichkeit, grafische Modelle erstellen, verändern, speichern und wieder einlesen zu können. Der grafische Editor soll die Basiskonzepte der MEMO OrgML zur Prozessmodellierung nutzbar machen. Dazu zählen die Sprachkonzepte für Teilprozesse, Ereignistypen, Kontrollstrukturen, Annotationen, Kommentare und Integritätsbedingungen. Nicht realisiert werden sollen das Dekompositionsdiagramm sowie erweiterte Sprachkonzepte. Eine Prüfung erstellter Modelle auf syntaktische Korrektheit anhand der Sprachspezifikation soll möglich sein. Dies soll aus Gründen der einfacheren Bedienung nicht während der Modellierung, sondern „auf Knopfdruck“ zu jedem Zeitpunkt während der Modellerstellung erfolgen können. Die Realisierung soll ohne Serverkomponente erfolgen.

Als konzeptionelle Grundlage der Arbeit ist zunächst eine Anforderungsanalyse durchzuführen, sukzessive zu verfeinern und zu dokumentieren. Dazu sind auch die für die Arbeit wesentlichen Begriffe und Konzepte anhand einer Literaturstudie reflektiert aufzubereiten. Im Anschluss daran ist eine Systemarchitektur zu entwerfen, und der angestrebte Systementwurf begründet zu dokumentieren. Die dazu notwendigen Entwurfsentscheidungen, insbesondere hinsichtlich der Systemarchitektur sind zu erläutern und, soweit sinnvoll möglich, zu begründen. Darauf aufbauend ist eine prototypische Implementierung der vereinbarten Aspekte vorzunehmen. Abschließend ist der erstellte Prototyp vor dem Hintergrund der eingangs herausgearbeiteten Anforderungen kurz zu evaluieren.

Geeignet für Studienniveau / Studiengang:

Alle Studienniveaus / Wirtschaftsinformatik o. Informatik.

Hinweise und Literaturempfehlungen zum Einlesen:

  • Decker, G., Overdick, H., Weske, M., 2008a. Oryx – An Open Modeling Platform for the BPM Community, in: Dumas, M., Reichert, M., Shan, M.-C. (Eds.), Business Process Management, Lecture Notes in Computer Science. Springer Berlin / Heidelberg, pp. 382–385.
  • Decker, G., Overdick, H., Weske, M., 2008b. Oryx – Sharing Conceptual Models on the Web, in: Li, Q., Spaccapietra, S., Yu, E., Olivé, A. (Eds.), Conceptual Modeling - ER 2008, Lecture Notes in Computer Science. Springer Berlin / Heidelberg, pp. 536–537.
  • Frank, U. (2011a): Multiperspective Enterprise Modelling: Requirements and Core Diagram Types. ICB-Research Report No. 47, University of Duisburg-Essen, Germany.
  • Frank, U. (2011b): MEMO Organisation Modelling Language (2): Focus on Business Processes. ICB-Research Report No. 49, University of Duisburg-Essen, Germany.
  • Frank, U. (2011c): MEMO Organisation Modelling Language (1): Focus on Organisational Structure. ICB-Research Report No. 48, University of Duisburg-Essen, Germany. (nur zur ergänzenden Information)
  • Frank, Ulrich (2011d): The MEMO Meta Modelling Language (MML) and Language Architecture. 2nd Edition. Institut für Informatik und Wirtschaftsinformatik (ICB), Universität Duisburg-Essen. Essen (ICB-Research Report, 43).
  • Grosskopf, A., Brunnert, J., Wehrmeyer, S., Weske, M., 2010. BPMNCommunity.org: A Forum for Process Modeling Practitioners – A Data Repository for Empirical BPM Research, in: Rinderle-Ma, S., Sadiq, S., Leymann, F., Aalst, W., Mylopoulos, J., Rosemann, M., Shaw, M.J., Szyperski, C. (Eds.), Business Process Management Workshops, Lecture Notes in Business Information Processing. Springer Berlin Heidelberg, pp. 525–528.

Links zum Einstieg in die Online-Recherche:

Stichworte für eine erste weiter gehende Literatur- und Onlinerecherche

Modellierungswerkzeug, Modeling Tool, Modellierungssprache, MEMO OrgML, Prozessmodellierung, Business Process Modeling, Online Modeling, Collaborative Modeling, JavaScript-Framework, JavaScript-Library, HTML5, CSS3.

Lehrstuhl EvIS | 08.04.2024