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Vortrag von Dr. Alexander Friedman „Telegram: Entstehung, Entwicklung, politische Bedeutung“ am 17.01.2024 (hybrid)

[05.01.2024]

2023 feierte der Messengerdienst seinen zehnten Geburtstag. Mit inzwischen etwa 800 Millionen Nutzer und Nutzerinnen hat sich Telegram längst weltweit etabliert. Während dieses Projekt des russischen IT-Unternehmers Pawel Durow in Deutschland und in der EU einen ambivalenten Ruf hat und häufig mit Verschwörungstheoretikern und mit dem Rechtsextremismus in Verbindung gebracht wird, gilt Telegram als beliebtester Messengerdienst im postsowjetischen Raum und ist auch in Asien erfolgreich. Sowohl im Kontext der Proteste in Belarus 2020 als auch aktuell in den Kriegen in der Ukraine und in Israel gehören Telegram-Kanäle zu wichtigsten Nachrichtenquellen überhaupt und prägen maßgeblich die Wahrnehmung dieser Ereignisse. Wie konnte Telegram diese Position erreichen? Wie lässt sich das Phänomen des Kriegskanals Telegram erklären? Ist dieses soziale Netzwerk tatsächlich frei und unabhängig oder wird es doch vom russischen Staat kontrolliert und zu politischen Zwecken missbraucht?

Dr. Alexander Friedman studierte Neuere und Neueste Geschichte, Philosophie und Deutsch als Fremdsprache an der Belarussischen Staatsuniversität (Minsk) und an der Universität des Saarlandes (Saarbrücken). Im Jahr 2009 wurde er mit einer Dissertation zum Thema „Deutschlandbilder in der weißrussischen sowjetischen Gesellschaft 1919 bis 1941: Propaganda und Erfahrungen“ an der Universität des Saarlandes promoviert. Er beschäftigt sich mit der Geschichte Osteuropas, mit der israelischen Geschichte und mit dem Themenkomplex Antisemitismus. Derzeit lehrt er an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW sowie an der Universität des Saarlandes und ist aktiv als Publizist u.a. für die Jüdische Allgemeine Zeitung, Deutsche Welle und die taz.


Die Veranstaltung findet im Rahmen des Forschungsscherpunkts digitale_kultur statt.