Online- /Präsenzseminar

Thema:
Erinnerungskultur konkret - Die (Um-)Benennung der Straßen und Plätze Hagens vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart
Zielgruppe:
Studierende der Geschichte
Ort:
Zoom / Hagen
Adresse:
FernUniversität in Hagen
Gebäude 5, Universitätsstraße 27
Hagen
Raum C 002, EG
Termin:
04.09.2021 bis
02.04.2022
Zeitraum:
04.09.2021 Auftaktveranstaltung online über ZOOM
01./02.04.2022 in Präsenz in Hagen:

Freitag, 01.04.2022 von 9.00 bis 18.00 Uhr,
Samstag, 02.04.2022 von 9.00 bis 16.00 Uhr
Leitung:
Dr. Fabian Fechner
Dr. Dennis Schmidt
Barbara Schneider M.A.
Florian Gregor M.A.
PD Dr. Eva Ochs
Anmeldefrist:
19.07.2021
Anmeldung:
Online-Anmeldung s. unten
Auskunft erteilt:
Karin Gockel , E-Mail: karin.gockel , Telefon: +49 2331 987 - 2122

Die gesellschaftliche Bedeutung von Erinnerungskultur und Geschichtspolitik wird selten so offenkundig und vor Ort greifbar, wie in Kontroversen um die Umbenennung von Straßen. Aktuelle Debatten wie beispielsweise diejenige um die Umbenennung der Mohrenstraße in Berlin füllen nicht nur die Feuilletons. Anwohner*innen engagieren sich, Initiativen werden gegründet, Politiker*innen positionieren sich. Es wird darüber verhandelt, wie und an wen erinnert werden soll oder darf. Straßenumbenennungen als Formen kommunaler Gedenkpraxis verweisen auf nationale Erinnerungsdiskurse, sind aber ebenso eng mit (kommunal-)politischen und zivilgesellschaftlichen Erinnerungsformen verflochten.

In diesem Seminar möchten wir der Aushandlung der Erinnerung in Hagen gemeinsam auf den Grund gehen. Es wird danach gefragt, seit wann Straßennamen nicht nur eine topographische, sondern eine geschichtspolitische Bedeutung zugeschrieben wurde. Wie haben sich diese geschichtspolitischen Bedeutungen in unterschiedlichen historischen Kontexten in Hagen gezeigt? Auf welche Formen der lokalen und/oder nationalen Selbstvergewisserung deuten sie hin? Welche Akteur*innen waren an der Aushandlung beteiligt? Diesen Fragen soll vor Ort praxisorientiert nachgegangen werden. Orientiert am Konzept des forschenden Lernens werden anhand der Archivarbeit mit unterschiedlichen Quellen Konjunkturen von Straßenumbenennungen in den Blick genommen und in ihren historisch-politischen Kontext eingeordnet.

Das Seminar wird aus zwei Teilen bestehen: einer Zoom-Auftaktveranstaltung am 4.09.2021 und einer zweitägigen Präsenzveranstaltung in Hagen am 1. und 2.04.2022. Die Ergebnisse sollen dauerhaft dokumentiert und zugänglich gemacht werden.

Literaturhinweise:

Pöppinghege, Rainer 2005: Geschichte mit Füßen getreten: Straßennamen und Gedächtniskultur in Deutschland, in: Freese, P: (Hg.): Paderborner Universitätsreden 94.

Martens, Matthias 2009: Straßennamen - Lesezeichen im kulturellen Gedächtnis, in: Horn, S./ Sauer, M. (Hg.): Geschichte und Öffentlichkeit. Orte - Medien - Institutionen, Göttingen, S. 61-29.

Karin Gockel | 08.04.2024