Was ist Mediation?

Zwei junge Frauen im Beratungsgespräch Foto: Jakob Studnar

Mediation ist ein Verfahren zur gemeinsamen Beilegung von Konflikten. Dabei sollen die streitenden Parteien durch die Vermittlung einer/eines neutralen Dritten – der Mediator/-in – darin unterstützt werden, selbst Problemlösungen zu entwickeln, die von allen Beteiligten akzeptiert werden.

In vielen Ländern ist Mediation eine verbreitete Alternative zum Gerichtsprozess, der auch bei uns immer zeitraubender und teurer wird. So ist es in vielen Staaten der USA Vorschrift geworden, vor der Anrufung von Gerichten den Versuch einer mediativen Konfliktlösung zu unternehmen. Auch in China und vor allem in Japan ist außergerichtliche Streitvermittlung ein althergebrachtes und heute noch weit verbreitetes Instrument der Konfliktbereinigung neben dem modernen Rechtssystem.

Mediation hat eine lange Tradition

Mediation hat aber auch in unserem Kulturkreis eine lange Tradition. So wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg ein wesentlicher Teil des Westfälischen Friedens erst möglich durch die Vermittlung eines venezianischen Diplomaten, den in den Geschichtsbüchern als „Mediator“ bezeichneten Alvise Contarini.

Mediatoren/-innen als essenzieller Bestandteil für Gesellschaften

Mit dem Erlass des Mediationsgesetzes und der Verordnung über die Aus- und Fortbildung von zertifizierten Mediatoren/-innen hat der deutsche Gesetzgeber rechtliche Rahmenbedingung für die Mediation geschaffen. Ihr erfolgreicher Einsatz – etwa bei Konflikten im familiären Kontext, in der Wirtschaft oder im öffentlichen Bereich – zeigt, dass die Mediation kein Nischenphänomen, sondern fester Bestandteil gesellschaftlicher Konfliktlösungsmechanismen ist.

Kommunikationskompetenzen und Verbesserungen von Streitkulturen

Aber auch außerhalb formeller Mediationsverfahren gewinnen mediative Fähigkeiten als sogenannte Soft Skills zunehmend an Bedeutung. Insbesondere von Führungskräften, Sozialarbeitern/-innen, Richtern/-innen und Lehrern/-innen wird im Rahmen ihrer täglichen Arbeit ein hohes Maß an sozialer und kommunikativer Kompetenz erwartet, deren Entwicklung in der Grundausbildung oft nur eine untergeordnete Rolle spielt. Auch bei projektbezogenen Tätigkeiten entscheidet nicht selten die Fähigkeit zur Vermittlung und zum interessenorientierten Verhandeln über den Erfolg der Unternehmung. Nicht zuletzt kann mediatives Verhalten und Handeln im Alltag und im privaten Umfeld helfen die Streitkultur zu verbessern.


Mediation – Warum und weshalb studieren?

Foto: Contarini Institut für Mediation

In diesem Videobeitrag erläutert Frau Prof. Dr. Katharina von Schlieffen, welche Vorzüge die Mediationausbildung für zukünftige Mediatorinnen und Mediatoren bietet.

Zum Beitrag

Alle Studien sind interdisziplinär und verbinden Fernstudium und Präsenzseminare mit Übungen und Rollenspielen. Die Lehre liegt in den Händen erfahrener Dozenten/-innen und Praktikern/-innen aus dem In- und Ausland. Sie zusammen bilden das größte Kompetenznetzwerk, das in der deutschen Mediationsausbildung zu finden ist. Geleitet wird der Bereich von

Das “Contarini-Institut für Mediation” ist eine wissenschaftliche Einrichtung der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der FernUniversität in Hagen. Das Institut erforscht friedliche Formen der Streitbeilegung und Konfliktvermeidung im europäischen und außereuropäischen Raum, im Schwerpunkt die Mediation, worunter auch ähnliche Erscheinungen verstanden werden, wie die Schlichtung, die Moderation, die Verhandlungsführung und das Konfliktmanagement. Es unterstützt die Fakultät in ihrer grundständigen Lehre und bietet weiterbildende Studien, insbesondere den Master of Mediation (MM), an.

Kontakt Mediation | 08.04.2024