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Trauer um Prof. Dr. Sabine Fließ
[21.07.2025]Die FernUniversität trauert um Professorin Sabine Fließ, die viele Jahre als engagierte Wissenschaftlerin und Kollegin an unserer Universität gewirkt hat. Sie ist am Samstag, den 12. Juli 2025, im Alter von nur 65 Jahren verstorben.

Mit tiefer Bestürzung vernahm die FernUniversität die Nachricht, dass Prof. Dr. Sabine Fließ verstorben ist. Sabine Fließ wurde im Jahr 2000 auf den Douglas-Stiftungslehrstuhl für Dienstleistungsmanagement des Stifterverbands für die deutsche Wirtschaft berufen. Sie hatte den Lehrstuhl zuvor bereits vertreten. Nach dem wirtschaftswissenschaftlichen Diplomstudium in Hamburg und Hannover wurde sie 1992 am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität Berlin promoviert und habilitierte sich dort 1999 mit einer Schrift über „Die Steuerung von Kundenintegrationsprozessen“. Ein Vierteljahrhundert lehrte und forschte Sabine Fließ an der FernUniversität, bis zu ihrem Ruhestand im Frühjahr 2024. Jetzt ist sie im Alter von nur 65 Jahren verstorben. Sie hinterlässt ihren Mann und einen Sohn sowie ihre Mutter.
Sabine Fließ setzte sich mit großem Engagement für ihr Fach ein. Sie baute den Lehrstuhl neu auf und etablierte die seinerzeit an Universitäten kaum vertretene Disziplin „Dienstleistungsmanagement“ in Forschung und Lehre. In der Forschung steht sie als eine der wenigen ausgewiesenen Wissenschaftler für die Vertiefung der Grundlagen in der Dienstleistungsforschung und hat sich auch international einen sehr geschätzten Namen gemacht. In besonderem Maße erforschte sie die wichtigen Aspekte der Einbeziehung von Kunden in den Dienstleistungserstellungsprozess und erweiterte das Schrifttum um eine Vielzahl einschlägiger Publikationen. Auch hat sie mit ihren Schülerinnen und Schülern im Rahmen von Promotionen eine große Zahl neuer Erkenntnisse in der Dienstleistungsforschung hervorgebracht.
In der Lehre war sie eine hoch engagierte, strukturierte und anspruchsvolle Hochschullehrerin, die große Wertschätzung bei den Studierenden genoss. Als Dienstleistungsforscherin verstand sie es, auch ihre Lehre konsequent serviceorientiert zu gestalten – mit klaren Erwartungen, sorgfältig durchdachten Konzepten und einer didaktisch klugen Balance zwischen Anspruch und Zugänglichkeit. Ihre Seminare waren bekannt für ihre hohe fachliche Qualität und zugleich für eine konstruktive Arbeitsatmosphäre, die nicht zufällig entstand, sondern Ergebnis ihrer sorgfältigen Vorbereitung und bewussten Gestaltung war.
Von 2007 bis 2009 war Sabine Fließ Dekanin der Fakultät und verantwortete die Reform des gesamten Studienprogramms im Rahmen der Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge. Durch sie seinerzeit getroffene Grundsatzentscheidungen stellten sich als so nachhaltig und weitsichtig heraus, dass Strukturen und Prozesse in Lehre und Prüfung bis heute von ihnen profitieren.
Mit Prof. Sabine Fließ verlieren wir eine ausgezeichnete Wissenschaftlerin, eine hochgeschätzte Dozentin sowie eine liebe Kollegin und Doktormutter. Für viele ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war sie weit mehr als eine Vorgesetzte oder akademische Lehrerin. Als Doktormutter und langjährige Mentorin hat sie ihr Team mit klarem Blick, Fairness und Menschlichkeit durch Höhen und Tiefen begleitet. Viele bereichernde Gespräche über Wissenschaft, Literatur, Reisen oder das Leben im Allgemeinen zeugen von ihrem Scharfsinn, ihrer Vielseitigkeit und Offenheit. Wir behalten sie als kluge, humorvolle und zugewandte Persönlichkeit in lebendiger und dankbarer Erinnerung. Sie hinterlässt eine große Lücke.
Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrem Mann sowie ihren Angehörigen und Freunden. Die FernUniversität in Hagen, ganz besonders die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, werden ihr, ihren akademischen Leistungen und ihrem Engagement in der (Fern-)Lehre, mit dem sie Generationen von Studierenden prägte, ein ehrendes Andenken bewahren.