Transnational

Bild: The Newberry Library

Sein besonderes Augenmerk richtet das Lehrgebiet Geschichte der Europäischen Moderne auf transnationale Verflechtungen. Fortwährende Grenzüberschreitungen prägten die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, sowohl zwischen den europäischen Nationalstaaten als auch zwischen imperialen Metropolen und außereuropäischen Kolonien. Dieser Zirkulation von Praktiken, Wissen und Menschen wenden sich die verschiedenen Forschungsprojekte zu.

Alexandra Przyrembel untersucht, wie der Wissensaustausch zwischen den USA und Europa die Geschichte des Reichtums nach 1945 prägte. Saskia Geisler setzt sich mit der Anti-Sklaverei-Bewegung als transnationalem Netzwerk zwischen Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland auseinander. Mareen Heying zeichnet die sich ausgehend von den USA ausbreitenden Diskurse und Praktiken der Abstinenzbewegung nach. Sibylle Marti beschäftigt sich aus globalgeschichtlicher Perspektive mit der Geschichte der informellen Arbeit im 20. Jahrhundert. Arndt Neumann verortet den Hagener Kunstsammler Karl Ernst Osthaus (1974-1921) im Spannungsfeld von deutschem Nationalismus, kolonialen Phantasien und französischer Malerei. Ebenso steht durch Wolfgang Kruse mit seiner Fokussierung auf die Französische Revolution eines der wirkungsgeschichtlichen Hauptereignisse der europäischen Geschichte im Vordergrund. Gemeinsam tragen sie zu einem facettenreichen Bild Europas bei, dass über eine bloße Addition von Nationalgeschichten hinausgeht.

05.11.2021