digitale_kultur

Vor dem Hintergrund der Ausbreitung digitaler Technologien in die kulturellen und sozialen Praktiken der zeitgenössischen Lebenswelt leistet der FSP digitale_kultur seit 2019 einen Beitrag, um die Bedingungen und Effekte technischer Apparate, digitaler Infrastrukturen sowie die mit ihnen in Zusammenhang stehenden Selbst- und Weltverhältnisse zu beleuchten. Die beteiligten Wissenschaftler*innen der FernUniversität widmen sich dabei der Analyse des zeitgenössischen und historischen digitalen Wandels und gestalten ihn zugleich wissenschaftsintern aktiv mit. Das zentrale Charakteristikum dieses Ansatzes besteht demgemäß in der Verzahnung von kultur- und sozialtheoretischer Analyse mit den digitalen Innovationen anwendungsbezogener Wissenschaftsdisziplinen.

Ziel und Struktur des FSP

Mit dem Aufkommen jedes neuen digitalen Phänomens entstehen immer auch neue Opazitäten und unbekannte Dynamiken. Sie bedürfen daher der Analyse, Beschreibung und Einordnung durch die Wissenschaften, die gefordert sind, den digitalen Wandel zu beobachten und kritisch zu begleiten. Da die Wissenschaften ihrerseits Teil einer im stetigen Wandel befindlichen Kultur sind und digitalen Phänomenen nicht ‚objektiv‘ beobachtend gegenüberstehen, müssen sie ihre Methoden und Theorien darüber hinaus kontinuierlich reflektieren.

Der FSP digitale_kultur widmet sich diesen Herausforderungen durch die strukturelle Verbindung zweier Forschungsgruppen mit unterschiedlicher Ausrichtung:

Die Geistes- und Sozialwissenschaften tragen dazu bei, die gesellschaftliche oder epistemologische Bedeutung und Relevanz von Digitalisierungsphänomenen aufzuzeigen und theoretisch handhabbar zu machen, während Informatik, Geschichts- und Kulturwissenschaften über technisches Verstehen, anwendungsbezogene Praxiserfahrung und ein explizites Wissen über die immanente Historie fallbezogener technischer Wandlungsprozesse verfügen. Die Digital Humanities sind dabei in besonderer Weise darauf ausgerichtet, den digitalen Wandel wissenschaftlicher Instrumente selbst in den Fokus ihrer Forschungen zu nehmen. Diese Verbindung von gesellschaftstheoretischer Analyse mit einer innerwissenschaftlichen Reflexion von digitalen Wandlungsprozessen durch die beiden beteiligen Forschungsgruppen hat sich während der ersten Forschungsförderphase als ein prägendes Merkmal des FSP etabliert.

Thematische Binnendifferenzierung

Im Anschluss an die teils explorativ ausgerichtete, dialogische und definitorische Begriffsarbeit der ersten Förderphase (2019-2022, mit Formaten wie Lectures, Kolloquien, Workshops und Tagungen), wird die thematische Binnendifferenzierung des FSP in der zweiten Förderphase (2022-2025) eingegrenzt und fokussiert nunmehr die Themen-Cluster A. Informationelle Kontrolle; B. Forschungsdaten Management und C. Verstehen ergänzt um das Feld D. Ungleichheitsregime. All diese Themen-Cluster werden dabei in der inhaltlichen Klammer Verstehen und Deuten (in) der digitalen Welt – digitale Hermeneutik zusammengezogen. Anschließend an die Struktur- und Begriffsentwicklungsprozesse der ersten Phase, steht die zweite Förderphase nun im Zeichen der Umsetzung gewonnener Projektideen.


Foto: FSP digitale_kultur
Grafik: Themen-Cluster der FSP-Perspektivstrategie. Dieses grafische Schema bildet den semantischen Kontext ab, nicht die Organisationsstruktur der Forschungsvorhaben in der zweiten Förderperiode. Die im FSP angelegten Forschungsprojekte liegen quer zu dieser inhaltlichen Struktur.

Kontakt

Dr. Thorben Mämecke

Wissenschaftliche Geschäftsführung

E-Mail: thorben.maemecke

Eva Engelhardt

Sekretariat

E-Mail: d-k

Telefon: +49 2331 987-4010

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FSP digitale_kultur
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