Diskriminierung und sexualisierte Gewalt

An der FernUniversität in Hagen gilt ab dem 02.03.2023 die Richtlinie zum Schutz vor Diskriminierung und sexualisierter Gewalt für Beschäftigte und Studierende.

Richtlinie zum Schutz vor Diskriminierung und sexualisierter Gewalt an der FernUniversität Hagen

Als sexualisierte Gewalt gelten alle Verhaltens- und Handlungsweisen, die in sexueller Hinsicht beleidigend und/oder demütigend sind und zur Folge haben, dass die Person, gegen die sich diese übergriffigen Verhaltens- und Handlungsweisen richten, erniedrigt, bedroht und/oder belästigt wird. Sexualisierte Gewalt hat viele Erscheinungsformen und kann durch einen Übergriff verbaler oder nonverbaler, bildlicher, schriftlicher, digitaler oder körperlicher Art ausgeübt werden. Maßgeblich ist das Empfinden der betroffenen Person. Besonders schwerwiegend ist sexualisierte Gewalt, wenn sie sich gegen nachgeordnete Personen richtet oder mit Hinweisen auf eine mögliche Verknüpfung von sexuellen Forderungen mit dem Fortkommen in Studium und Beruf verbunden ist.

Diskriminierung und sexualisierte Gewalt umfasst viele – oft auch subtile – Verhaltensweisen und Handlungen wie beispielsweise:

  • entwürdigende sexualisierte Bemerkungen über Personen oder deren Körper

  • sexuell herabwürdigende Gesten oder Verhaltensweisen

  • die verbale oder bildliche Präsentation pornographischer oder sexistischer Darstellungen

  • das Nutzen von pornographischen oder sexistischen Internetseiten oder Computerprogrammen

  • unangebrachte und unerwünschte Körperkontakte

  • körperliche Übergriffe bis hin zu Vergewaltigung

  • Stalking

  • Exhibitionismus

 

Die Istanbul-Konvention

Deutschland ratifizierte das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt („Istanbul-Konvention“) im Oktober 2017, es trat am 01.Februar 2018 in Kraft. Dies ist ein völkerrechtlich bindendes Instrument, welches das Ziel hat, Frauen und Mädchen vor geschlechterspezifischer Gewalt zu schützen. Darüber hinaus sind Präventionsarbeit und die Strafverfolgung weitere Teile der Konvention.

Trotz der Verpflichtungen, die sich aus den Artikeln der Istanbul-Konvention ergeben, besteht für Deutschland noch ein großer Handlungsbedarf. Es braucht nicht nur eine bessere strategische Umsetzung, sondern auch mehr Hilfsangebote und eine rechtliche Aufarbeitung, die sensibilisiert vollzogen wird und die Betroffenen im Fokus hat. Die Expertengruppe des Europarates für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (GREVIO) beschreibt in ihrem Bericht die Defizite, die Deutschland bezüglich der Istanbul Konvention noch aufweist, und gibt vor, an welchen Stellen Deutschland ausbessern muss.

Auch die Hochschule ist ein Ort, der von Hierarchien und Machtstrukturen geprägt ist, welche sich in verschiedenen Formen von Diskriminierung und Gewalt zeigen können. Die Istanbul-Konvention sieht die Gleichstellung von Frauen und Männern als ein zentrales Mittel an, um die Gewalt an Frauen und Mädchen zu beenden. Dadurch zeigt sich, dass auch an der FernUni die Gleichstellung ein starkes Werkzeug ist, um Schutz und Hilfe zu bieten vor Diskriminierung und sexualisierter Gewalt.

Weitere Informationen:

Richtlinie zum Schutz vor Diskriminierung und sexualisierter Gewalt

Europarat zur Istanbul-Konvention

Europarat Istanbul-Konvention GREVIO

UN-Women Die Istanbul-Konvention

BMFSFJ-Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt


Bunte Personen auf orangenem Hintergrund Foto: Fernuniversität

Orange Day

Gewalt gegenüber Frauen ist ein aktuelles und alltägliches Problem unserer Gesellschaft. Jede dritte Frau erfährt einmal in ihrem Leben eine Form von Gewalt. Am 25.11. soll jedes Jahr Aufmerksamkeit geschaffen werden für das Thema, durch eine UN-Kampagne „Orange The World“. Das Ziel ist es, Menschen zu sensibiliseren, Betroffene zu unterstützen und das Thema in den Mittelpunkt zu stellen. Diese Kampagne geht bis zum Tag der Menschenrechte am 10.12.

  • Orange Day 25.11.2021 - „Wir sagen als FernUniversität in Hagen ,Nein!' zu Gewalt gegen Frauen und schließen uns auch dieses Jahr der Kampagne ,Orange your City‘ an. Sie wurde von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen“, unterstreicht Maria Luisa Barbarino, Gleichstellungsbeauftragte der FernUniversität. Bei Einbruch der Dunkelheit werden die Villa Bechem an der Feithstraße und das Fakultätsgebäude der Kultur- und Sozialwissenschaften an der Universitätsstraße bis zum nächsten Morgen orange beleuchtet.

    Zusätzliche Informationen:

  • Zum Orange Day am 25.11.2022 waren wir, als Gleichstellung, mit einem Informationsstand am Campus (auf dem Roten Platz) vertreten. Aufgrund der aktuellen Lage wurde auf die orangene Beleuchtung verzichtet. Aber die FernUniversität wurde mit orangenen Flaggen ausgestattet. Zusätzlichen fand am 23.11.2022 eine Online-Lesung und Diskussion mit Christina Clemm (PDF 581 KB) statt, zu ihrem Buch Akteneinsicht.

    In Kooperation mit der Stadt Hagen und dem Runden Tisches gegen häusliche Gewalt Hagen fanden am Freitag noch weitere Aktionen in der Innenstadt statt.

    Hier finden Sie eine Übersicht mit Beratungsstellen (PDF 240 KB) in Hagen und Umgebung.

  • Anlässlich des Orange Days haben das Gleichstellungsbüro und das Referat Chancengerechtigkeit folgende Veranstaltungen organisiert. Teile der FernUniverisät werden vom 25.11.23 bis 10.12.23 orange angestrahlt und entsprechend beflaggt und am Samstag wird es auch Social Media Aktivitäten zum Aktionstag geben.

    Am Montag den 27.11 findet um 12 Uhr ein Online-Vortrag von Heike Pantelmann zum Thema "Sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt an Hochschulen – Perspektiven und Herausforderungen" statt. Am Dienstag den 28.11 werden das Referat und das Gleichstellungsbüro von 11-14 Uhr einen Infostand zum Thema Gewalt an Frauen vor der Mensa betreuen, an dem es auch Kinderpunsch geben wird.

    Und am Mittwoch den 29.11 veranstaltet das Gleichstellungsbüro zusammen mit dem Gleichstellungsbüro der FH Südwestfalen schließlich die Podiumsdiskussion "Picture a Scientist" zum Thema Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt an Wissenschaftlerinnen. Auf dem Podium werden folgende Gästinnen sein: Vildan Aytekin (Uni Bielefeld, Erziehungswissenschaftlerin), Prof.’in Dr. Brigitte Biehl (SRH Berlin University of Applied Sciences, FernUniversität in Hagen, Managementforscherin), Dr. Reyhan Şahin (Lingustik, Autorin, Künstlerin aka Lady Bitch Ray), Claudia Schredl (GESIS, Soziologin).

 

Selbst betroffen?

Im Folgenden finden Sie Informationen zu Diskriminierung und sexualisierter Gewalt an Hochschulen für Beschäftigte und Studierende sowie interne und externe Ansprechpersonen.

Für Fragen wenden Sie sich bitte an:

Maria-Luisa Barbarino

Zentrale Gleichstellungsbeauftragte

E-Mail: gleichstellungsbeauftragte

Telefon: +49 2331 987 1880

Kontakt

Dr.* Anja Böning

Antidiskriminierungsbeauftragte

E-Mail: anja.boening

Telefon: +49 2331 987-2432

Kontakt

Gleichstellung | 17.01.2024