Inter*, Trans*, Queer
Trans*/ Transgeschlechtlichkeit - kurz & knapp
Trans* ist ein Überbegriff für Personen, die sich nicht oder nur teilweise mit dem bei der Geburt verkündeten und eingetragenen Geschlecht identifizieren: Trans* Frauen, trans* Männer, aber auch manche nicht-binäre Menschen verstehen sich selbst als trans*. Manche wissen schon von Kindheit an von ihrer Trans*-Identität, andere setzen sich erst im weiteren Lebensverlauf damit auseinander. Das Wort selbst kommt aus dem Lateinischen und bedeutet ‚jenseits/darüber hinaus‘.
Das Gegenstück zu trans* ist cis oder cisgeschlechtlich. Ein Mensch ist cis, wenn das nach der Geburt eingetragene Geschlecht zum eigenen Geschlechtsempfinden passt.
Inter*/ Intergeschlechtlichkeit - kurz & knapp
Inter* ist ein Überbegriff für Menschen, deren angeborenen körperlichen Merkmale nicht in die Norm von ‚männlichen‘ und ‚weiblichen‘ Körpern passen - z. B. in Bezug auf die Chromosomen, Hormonproduktion, Genitalien und/ oder Keimdrüsen. Es handelt sich um eine natürliche Variation der Geschlechtsmerkmale. Dass ein Mensch inter* ist, wird in jedem Alter und oft eher zufällig bemerkt.
Inter* kann eine Geschlechtsidentität sein, muss es aber nicht. Manche inter* Menschen leben als Frau, andere als Mann und manche finden keines von beidem oder beides für sich passend.
Das Gegenstück zu inter* ist endo/ endogeschlechtlich oder auch dyadisch. Endogeschlechtliche Menschen passen in die medizinischen und gesellschaftlichen Vorstellungen von einer Frau oder einem Mann.
Die Gleichstellungsstelle der FernUni Hagen hat sich gegenwärtig für die Schreibweise von Inter* und Trans* jeweils mit Asterisk – mit dem Sternchen - entschieden.
Wir möchten damit den Umstand deutlich machen, dass es viele Arten gibt, Inter* beziehungsweise Trans* zu sein, was das Sternchen verdeutlichen soll. Auch kann das Sternchen für verschiedene mögliche Endungen stehen (wie transgender/ transident/ transsexuell oder intergeschlechtlich/ intersexuell). Die Schreibweisen mit dem Asterisk entsprechen gegenwärtig den Selbstbezeichnungen vieler Menschen aus den deutschsprachigen Inter* und Trans* Communitys. Das ist wichtig, denn: Wie sich eine Person selbst nennt, ist aus menschenrechtlich aktivistischer Perspektive letztlich ausschlaggebend – teile uns also gerne mit, wenn deine Selbstbezeichnung von der gewählten Sternchen-Schreibweise abweicht!
Momentan ist Inter* und Trans* als Schreibweise mit Sternchen verbreitet und deshalb den meisten bekannt. Aber Sprache wandelt sich ständig. Wir behalten uns deshalb vor, unsere Entscheidung zukünftig anzupassen.
Änderung des Personenstandsgesetzes
Zum 18. Dezember 2018 wurde §22 des Personenstandsgesetz (PStG) geändert. Es ermöglicht fortan, dass Personen auch mit der Angabe „divers“ in das Geburtenregister eingetragen werden können. Zudem gilt: in Fällen in denen die Geschlechtsentwicklung nicht zu einer Zuordnung „männlich“ oder „weiblich“ führt, oder in denen die Zuordnung nach der Geburt unrichtig erfolgte, wird betroffenen Personen die Möglichkeit eröffnet, durch Erklärung gegenüber dem Standesamt den Geschlechtseintrag ändern zu lassen und – soweit dies gewollt ist – einen neuen Vornamen zu wähle.
Da diese Änderungen einige Zeit in Anspruch nehmen können, hat das Bundesministerium einen Ergänzungsausweis der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. anerkannt.
Die Hochschulen sind von dieser Neuerung im Besonderen betroffen. Im Rahmen der Neuerungen forderte das Statistische Bundesamt in einem Schreiben vom 12.03.2019 alle Berichtsstellen zur Hochschulstatistik dazu auf, „divers“ als weitere Option mit zu erheben. Das bedeutet mitunter:
- Die dritte Geschlechtsoption muss von nun an in alle Geschäftsprozesse mit einbezogen werden, vor allem in alle Erfassungssysteme.
- Jeglicher Schriftverkehr sieht bei der Eintragung „divers“ oder „offen“ eine geschlechtsneutrale Anrede vor.
- Eine Nicht-Umsetzung kommt einer (mittelbaren) Diskriminierung gleich und macht die Hochschulen haftbar/rechtlich angreifbar
Den Geschlechtseintrag im Register „offen“ zu lassen, bleibt dabei unberührt.
Was bedeutet das für Studierende der FernUniversität?
Für Personen, die im Begriff sind, das Geschlecht gemäß TSG bzw. PStG zu ändern, ermöglicht die FernUniversität in Hagen eine sofortige Vornamensänderung in den Erfassungssystemen, sobald
- ein Antrag auf Vornamensänderung beim Amtsgericht vorgelegt,
- eine Erklärung zur Geschlechtsangabe beim Standesamt nachgewiesen oder
- und/oder der Ergänzungsausweis der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V. (dgti-Ausweis) vorgelegt wird.
Erst nach positivem Beschluss des Amtsgerichts zur Vornamensänderung ist auch eine rückwirkende Anpassung von Dokumenten möglich.
Kontakt für Fragen
Folgende Ansprechpartner:innen sind für Sie erreichbar:
- E-Mail: gleichstellungsbeauftragte(Maria-Luisa Barbarino)
- E-Mail: anja.boening (Dr.* Anja Böning, Antidiskriminierungsbeauftragte)
Weitere Informationen der FernUniversität
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Als Diskriminierung und sexualisierte Gewalt gelten alle Verhaltens- und Handlungsweisen, die in sexueller Hinsicht beleidigend und/oder demütigend sind und zur Folge haben, dass die Person, gegen die sich diese übergriffigen Verhaltens- und Handlungsweisen richten, erniedrigt, bedroht und/oder belästigt wird. Diskriminierung und sexualisierte Gewalt hat viele Erscheinungsformen und kann durch einen Übergriff verbaler oder nonverbaler, bildlicher, schriftlicher, digitaler oder körperlicher Art ausgeübt werden.
An der FernUniversität in Hagen gilt ab dem 02.03.2023 die Richtlinie zum Schutz vor Diskriminierung und sexualisierter Gewalt.
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Sprache konstruiert Wirklichkeit, bildet die soziale Realität ab und prägt unsere Wahrnehmung. Sie kann dadurch Geschlecht sichtbarbzw. unsichtbar machen. Soziale Ungleichheiten werden durch sie transparent, aber womöglich auch weiter tradiert. Ziel ist daher eine inklusive und neutrale Sprache, um möglichst alle Geschlechter mit einzubeziehen.
Handlungsempfehlungen zur geschlechtergerechten Sprache an der FernUniversität
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Am 25.06.2020 fand an der FernUniversität die Fachtung „Personenstand: divers. Gleichstellung weiterdenken“ statt. Es fanden mehrere Vorträge, eine Podiumsdiskussion und ein Austausch über ein interaktives Padlet statt. Die Inhalte sind auf unserer Webseite festgehalten für die Zukunft.
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Dr.*in Antke Antek Engel hatte vom 1. Oktober 2019 bis zum 31. März 2022 die Gastprofessur „Gender und Queer Studies“ am Lehrgebiet Bildung und Differenz von Prof.*in Dr.*in Katharina Walgenbach inne.
Inhaltlich legte die Gastprofessur Grundlagen in den Differenzdimensionen Geschlecht und Sexualität (Queer Theory). Außerdem hat Antke Antek Engel Lehrvideos zur Queer Theory produziert, die den Studierenden zur Verfügung gestellt werden. Im Bereich Forschung beteiligte sich Antke Antek Engel am Auf- und Ausbau von Forschungsschwerpunkten zum Thema Gender und Queer Studies und an der Netzwerkbildung in diesen Bereichen. Während der Seminararbeit erstellte Antke Antek Engel mit Studierenden GenderBites, die in kleinen Bissen Gender und Queer Studies veranschaulichen.
Darüberhinaus beteilgte Antke Antek Engel sich an einer internationalen Kollaboration, welche eine internationale, multi-linguale Online-Plattform geschaffen hat, die dem Austausch über die Zusammengehörigkeit von Queer und Pädagogik dient, Gender Bites - Wild Tongues. Zusätzlich leitet Antke Antek Engel mit Prof.*in Dr.*in Katharina Walgenbach die Fachtagung „Personenstand: divers. Gleichstellung weiterdenken“, welche in Kooperation mit dem Gleichstellungsbüro stattfand.
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Diese befinden sich auf dem Campus an folgenden Orten:
Gebäude 7 (UB)
B 007
B 008
Gebäude 8
A U010
A U014
Gebäude 3
I 005
Gebäude 10
101
215
Zudem entstehen weitere Toiletten im Neubau Psychologie. Eine Auflistung folgt noch.