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Bilanz der Klausurphase

[21.07.2021]

Aufgrund der Corona-Pandemie wurden sämtliche Klausuren der FernUniversität in der vergangenen Klausurphase online durchgeführt, auch an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft.


Foto: Jakob Studnar
Online-Klausuren zu beaufsichtigen ist deutlich aufwändiger als Präsenzklausuren.

Die Herausforderung, unter diesen besonderen Bedingungen sichere und faire Prüfungen abzunehmen, die den aus den vergangenen Semestern gewohnten Qualitätsanspruch erfüllen, hat die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft mit ihren Studierenden gut gemeistert. Entsprechend der unterschiedlichen fachlichen Anforderungen der einzelnen Module kamen dabei vielfältige Klausurformen zum Einsatz – und unterschiedliche Verfahren der Beaufsichtigung.

Video-Klausuren positiv bewertet

Das Angebot der Fakultät wurde von den Studierenden sehr gut angenommen: Die Zahl der Klausurteilnehmerinnen und -teilnehmer wuchs um rund 40 %, eine große Mehrheit von ihnen bewertete die videobeaufsichtigten Klausuren positiv. Allerdings stieg auch die Zahl der (aufgedeckten) Täuschungsversuche stark an. Sie war gegenüber den vergangenen Präsenzklausurkampagnen fünfmal so hoch.

„Im Vergleich zu Präsenzklausuren ist die Aufsicht bei Online-Klausuren natürlich viel aufwändiger, aber die Mühe hat sich gelohnt,“ sagt Jens Wehrmann, Leiter des Zentralbereichs der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. „Es wäre ungerecht gegenüber den ehrlichen Studierenden gewesen, die sich gewissenhaft auf ihre Klausuren vorbereitet haben, wenn wir Täuschungsversuchen nicht wirksam begegnet wären. Wer möglicherweise mit dem Schummeln liebäugelt, sollte wissen: Das zahlt sich nicht aus und hat prüfungsrechtliche Konsequenzen bis hin zur Exmatrikulation.“

Aber auch viele Täuschungsversuche

Die meisten Fälle von Fehlverhalten wurden bereits während der Klausuren von den Prüfungsaufsichten festgestellt und dokumentiert. In einigen Fällen konnten Täuschungsversuche aber auch nachträglich aufgedeckt werden. So fiel bei der Bewertung der Klausuren in einem Mastermodul auf, dass die eingereichten Arbeiten von fast 20 Studierenden identische Inhalte hatten, die aus einer Musterlösung stammten, welche unmittelbar nach der Klausur im Netz kursierte. Die Studierenden tauschten ihre Klausurbögen, die sie unter Videoaufsicht in einem Umschlag gesteckt und scheinbar versiegelt hatten, nachträglich aus. „Ich bin extrem enttäuscht über diesen Vertrauensbruch“, sagt der Dekan Prof. Dr. Brösel. „Überrascht hat mich auch die Gedankenlosigkeit der betreffenden Studenten, die offenbar nicht damit gerechnet haben, dass ihr dreistes Vorgehen auffallen könnte.“

Auch in der kommenden Prüfungsphase im September werden die Klausuren wieder online durchgeführt. „Die Erfahrungen aus dem März sind für uns hilfreich, um Klausurformen und deren durchgehende Beaufsichtigung optimieren zu können“, so Jens Wehrmann. Beispielsweise werde das Verfahren mit Papierklausuren, die in versiegelten Umschlägen eingereicht werden, künftig nicht mehr angewandt. Auch bei der für die Aufsicht eingesetzten Software kündigen sich Änderungen an: „Die Pruefster-Software werden wir nicht mehr einsetzen, sondern ausschließlich Zoom verwenden.“

Klausurtermine, Anmeldemodalitäten und alle notwendigen Informationen finden die Studierenden auf den Webseiten der Fakultät.

Redaktion | 08.04.2024