Staatssekretärin besuchte FernUniversität in Hagen

Gonca Türkeli-Dehnert aus dem NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft informierte sich über die Forschung der FernUniversität zu zwei gesellschaftlich höchst aktuellen Themen.


Foto: Volker Wiciok
Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert (Mitte) mit FernUni-Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp, Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert, Prorektor Prof. Dr. Uwe Elsholz und Prorektor Prof. Dr. Stefan Stürmer (v.r.n.l.) in der Villa Bechem

Die Rektorin der FernUniversität, Prof. Dr. Ada Pellert, begrüßte die Staatssekretärin an einem Ort mit historischer Bedeutung: Die Villa Bechem war die Keimzelle der 1974 vom Land Nordrhein-Westfalen gegründeten FernUniversität. Bis in die 2000er Jahre war die Villa Sitz des Rektorats, heute wird sie für repräsentative Zwecke genutzt. Das Rektorat und die Staatssekretärin blickten bei ihrer Zusammenkunft weniger in die Geschichte, sondern vor allem auf die Gegenwart und Zukunft von Deutschlands einziger staatlicher Fernhochschule, die mit rund 70.000 Studierenden zugleich die größte Universität Deutschlands ist. Im Mittelpunkt des Besuchs standen vom Land NRW geförderte aktuelle Forschungsaktivitäten der FernUniversität zu zwei sehr unterschiedlichen Gegenständen, die aber beide gegenwärtig sehr relevant sind: die digitale Transformation der Arbeitswelt und der Umgang mit kollektiver Gewalt.

Digitale Transformation der Arbeitswelt

Der Forschungsschwerpunkt Arbeit – Bildung – Digitalisierung (ABD) beschäftigt sich in insgesamt 14 Projekten mit der digitalen Transformation der Arbeitswelt und der Frage, welche Kompetenzen bei Beschäftigten und Arbeitgebenden in Industrie, Mittelstand, Handwerk und Verwaltung entwickelt werden müssen, damit sie gelingt. ABD erforscht Technologien und Methoden des lebensbegleitenden Lernens. Aktuell ist ein Smart Learning Experience Hub im Aufbau, an dem der Einsatz von Virtual Reality, Augmented Reality und Künstlicher Intelligenz in Bildungstechnologien entwickelt und ausprobiert werden kann.

„Mit dem Smart Learning Experience Hub baut der Forschungsschwerpunkt ein Innovationszentrum für digitale Bildung auf, das auf ganz NRW und darüber hinaus ausstrahlen kann“, so die Rektorin der FernUniversität, Ada Pellert. „Wir wollen Wissenschaft und Praxis vernetzen und Ergebnisse der Forschung schnell in die Arbeitswelt transferieren. ABD kann damit auch wertvolle Impulse für die Bildungspolitik liefern, denn die Technologien eröffnen ganz neue Möglichkeiten für die berufliche Weiterbildung.“

Kollektive Gewalt und Demokratie

Der terroristische Angriff auf Israel und die darauf folgenden Proteste und Ausschreitungen auch in Deutschland machen deutlich, wie dringend die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit kollektiver Gewalt ist. Im Forschungsverbund CoVio (Collective Violence – kollektive Gewalt) kooperieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FernUni-Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften mit dem Institut für Diaspora- und Genozidforschung der Ruhr-Universität Bochum. Ziel des Verbundes ist es, Kompetenzen im Bereich der Gewalt-, Antisemitismus-, Rassismus- und Vorurteilsforschung zu stärken, um Gewaltprozesse besser verstehen zu können. Die Forschungsergebnisse von CoVio sollen auch in einen Weiterbildungsstudiengang für Expertinnen und Experten aus Bildungs- und Kultureinrichtungen, Sozialarbeit, Politik und Verwaltung münden.

„Erfahrungen von Krieg, Verfolgung, Antisemitismus und Rassismus sind leider in vielen gesellschaftlichen Bereichen gegenwärtig“, so Rektorin Ada Pellert. „Um Diversität und Demokratie zu stärken, brauchen wir Forschung und Bildung. Wir sind dem nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministerium daher sehr dankbar für die Förderung von CoVio. Sie ist auch wichtig, damit der geplante Studiengang ein Erfolg wird.“

Stephan Düppe | 25.10.2023