Citizen Science an der FernUniversität

Die FernUniversität fördert Citizen Science und möchte bürgerwissenschaftliche Perspektiven aus der Gesellschaft stärker in die Forschung einbeziehen. Diese Webseite stellt Projekte und Ideen dazu vor.

Foto: Torsten Silz

Für uns als FernUniversität gewinnt Citizen Science stetig an Bedeutung. Hier findet sich unser Leitbild der Offenheit wieder, das gleichermaßen für Forschung und Lehre gilt. Nicht zuletzt sind unsere rund 71.000 Studierenden gleichzeitig Bürgerinnen und Bürger, die (mit)forschen können.

Wir wollen bürgerwissenschaftliche Perspektiven aus der Gesellschaft stärker in unsere Forschung einbeziehen und damit die Durchlässigkeit im gesamten Wissenschaftssystem unterstützen. Wir informieren über Fördermöglichkeiten und Veranstaltungen aus dem Bereich Citizen Science und vernetzen Forschende und Interessierte.

„Citizen Science beschreibt die Beteiligung von Personen an wissenschaftlichen Prozessen, die nicht in diesem Wissenschaftsbereich institutionell gebunden sind. Dabei kann die Beteiligung in der kurzzeitigen Erhebung von Daten bis hin zu einem intensiven Einsatz von Freizeit bestehen, um sich gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen bzw. Wissenschaftlern und/oder anderen Ehrenamtlichen in ein Forschungsthema zu vertiefen. Obwohl viele ehrenamtliche Forscherinnen und Forscher eine akademische Ausbildung aufweisen, ist dies keine Voraussetzung für die Teilnahme an Forschungsprojekten. Wichtig ist allerdings die Einhaltung wissenschaftlicher Standards, wozu vor allem Transparenz im Hinblick auf die Methodik der Datenerhebung und die öffentliche Diskussion der Ergebnisse gehören.“
Bonn, A et al. (2016), Grünbuch Citizen Science Strategie 2020 für Deutschland

Projekte an der FernUniversität

  • Der Angriffskrieg in der Ukraine: Positionieren sich Menschen im öffentlichen Raum hierzu?

    Von einer Flagge im Schaufenster bis hin zu blau-gelb besprühten Blumen im Vorgarten: Immer wieder kann man Solidaritätsbekundungen mit der Ukraine im öffentlichen Raum sehen. Doch unter welchen Umständen teilen Menschen ihre Meinungen an öffentlichen Plätzen? Welchen Einfluss haben Bildungseinrichtungen, Einstellungen und die Nähe zu dem Kriegsgebiet?

    Im Masterstudiengang haben Studierende die Möglichkeit am Lehrgebiet Sozialpsychologie von Prof. Dr. Stefan Stürmer ein internationales Citizen Science Projekt kennenzulernen und aktiv mitzugestalten. Hier wird zu politischen Botschaften im öffentlichen Raum geforscht. Gibt es die Solidarisierung am Laternenpfahl? Psychologiestudierende motivierten Bürger:innen dazu, politische Botschaften im öffentlichen Raum zu dokumentieren. Interessierte wurden in Achtsamkeit geschult, zu gemeinsamen Erkundungsspaziergängen eingeladen und über spannende sozialpsychologische Phänomene via Social Media informiert. Der Austausch mit Bürger:innen spielt bei Citizen Science eine essentielle Rolle. Aktuell werden die Daten ausgewertet. Im kommenden Semester wird es wieder die Möglichkeit geben, dass Projekt im Rahmen von Modul 7 bei Michaela Muermans fortzuführen. Ein Ziel wird es sein mit Bürger:innen auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten und Nutzen für alle Beteiligte (Bürger:innen, Wissenschaftsbetrieb, Gesellschaft) zu erzeugen.

    Ausführliches Projektporträt und Informationen zum Mitforschen im Newsblog

  • Am Lehrstuhl für BWL, insbes. Informationsmanagement von Prof. Dr. Till Winkler haben Studierende haben Daten zur Qualität von hybriden Dienstleistungen in öffentlichen Verwaltungen gesammelt. Vom Beantragen eines neuen Personalausweises bis zum Stellen einer Strafanzeige bei der Polizei:

    Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Behörden ihre Dienstleistungen qualitätszentrierter anbieten und digitalisieren können. Mit einem eigens entwickelten Fragebogen, wird die Qualität von hybriden Dienstleistungen im öffentlichen Sektor messbar gemacht.

    Ausführliches Projektporträt und Informationen zum Mitforschen im Newsblog

  • Wie prägen koloniale Traditionen deutsche Städte und ihre Erinnerungskultur? Wo zeigen sich koloniale Spuren im lokalen Raum? Und welche Herausforderungen ergeben sich für die Regionalgeschichte? Vielfältige Bezüge verschränken die Kolonialzeit mit der Regionalgeschichte und exotisierenden Vorurteilen, auch mit der Stadt Hagen.

    Die Ausstellung „Fernes Hagen. Kolonialismus und wir“ macht das koloniale Erbe Hagens als Teil der regionalen (Kultur-)Geschichte sichtbar. Ziel ist es, zu einer kritischen Kolonialgeschichte „vor Ort“ beizutragen.

    Die Wanderausstellung wird in der Universitätsbibliothek am Campus Hagen und an mehreren Campusstandorten, darunter Berlin, Bonn, Hamburg, Leipzig und Karlsruhe gezeigt. Die Texttafeln werden an manchen Campusstandorten durch eine repräsentative Auswahl der Exponate ergänzt.

    Über Fragen und Anregungen zu kolonialkritischer Regionalgeschichte freuen wir uns! Wir sind erreichbar unter: hagen.postkolonial@outlook.de

 

Aktuelle Ausschreibungen und Veranstaltungen

Mit dem zweiten Open Call der EU-Förderung „Impetus“ werden verschiedene Förderlinien angeboten. Darüber werden Projekte angeschoben, fortgeführt sowie Preise vergeben. Die Förderbedingungen entsprechen dem Programm Horizon Europe.

Deadline: 11.03.2023 (Prize Call) bzw. 14.03.2023 (Accelerator Call)

IMPETUS 2st Open Call


Für den Citizen-Science-Forschungspreis Wissen der Vielen werden herausragende Forschungsarbeiten von Wissenschaftler*innen jeglicher Disziplinen und beruflicher Erfahrungsstufen gesucht, die den Mehrwert partizipativer Ansätze besonders verdeutlichen. Bei der Bewertung wird neben der fachlichen Qualität auch der Mehrwert von Citizen Science für die Forschung berücksichtigt, zusätzliche Kriterien umfassen die gesellschaftliche Dimension der Forschung und die Qualität des zugrundeliegenden Prozesses des Einbeziehens von Bürger*innen in den Forschungszyklus.

Der Forschungspreis ist mit einem Preisgeld von 20.000 Euro für den ersten Platz, 10.000 Euro für den zweiten Platz und 5.000 Euro für den dritten Platz dotiert. Eigenbewerbungen und Fremdnominierungen sind zulässig. Mit dem Preisgeld sollen Aktivitäten im Bereich Citizen Science weiter ausgebaut werden (Finanzierung von Personal-, Sach- und Reisekosten).

Nominierung bis 25. September 2023

Wissen der Vielen - Forschungspreis für Citizen Science


Das 6. Forum Citizen Science findet an der Universität Freiburg statt. Es steht unter dem Motto „Mit Vielfalt Wissen schaffen“.

  • 21.06.2023: Call for Proposals
  • 29. und 30.11.2023: Veranstaltung Forum Citizen Science

Forum Citizen Science 2023


Der Wettbewerb Auf die Plätze! Citizen Science in deiner Stadt des Museums für Naturkunde Berlin und Wissenschaft im Dialog fördert Ideen, die Citizen Science als zukunftsweisenden Ansatz vor Ort erlebbar machen und verankern.

  • 24.03.2023: Einreichungsfrist für Projektskizzen
  • 21.07.2023: Abstimmen für Favoriten unter den Finalisten

Wettbewerb Auf die Plätze! Citizen Science in deiner Stadt


Im April 2023 organisierte die internationale Plattform SciStarter zum wiederholten Mal den Citizen Science Month. Auch darüber hinaus werden Veranstaltungen und Vernetzungsformate angeboten.

SciStarter: Citizen Science Month


Mittagspause mit Bürger schaffen Wissen: Die regelmäßig stattfindende einstündige lockere Online-Veranstaltung richtet sich an Citizen-Science-Projektverantwortliche und ist offen für alle, die Interesse an Citizen Science haben.

Mittagspause mit Bürger schaffen Wissen

 

Vernetzung

Bürger schaffen Wissen ist die zentrale Plattform für Citizen Science in Deutschland Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt von Wissenschaft im Dialog und dem Museum für Naturkunde Berlin, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Citizen Science-Plattform Bürger schaffen Wissen

Die European Citizen Science Association (ECSA) ist ein europaweiter Zusammenschluss von Organisationen und Einrichtungen.

European Citizen Science Association (ECSA)

EU-Citizen.Science ist eine Online-Plattform zum Austausch von Wissen, Tools, Schulungen und Ressourcen für Citizen Science - durch die Gemeinschaft, für die Gemeinschaft.

Plattform EU-Citizen.Science

Das BMBF fördert Citizen Science mit dedizierten Förderrichtlinien. Die Projekte der letzten Ausschreibung sind 2021 gestartet.

Infoportal BMBF: Bürgerforschung

 

Ansprechpersonen

Prof. Dr. Stefan Smolnik

Prorektor für Forschung und Digitalisierung

E-Mail: prorektor-forschung

Telefon: +49 2331 987-2466

Dr. Anne Klepp

Rektoratsstab

E-Mail: anne.klepp

Telefon: +49 2331 987-2053

26.01.2024