Vitus Bühl
„Die Stelle an der FernUni war ein Geschenk“
Schon während seines Studiums zum Luft- und Raumfahrtingenieur fesselten ihn wirtschaftliche Verflechtungen. Nach seinem Abschluss schrieb sich Vitus Bühl für den Bachelor-Studiengang Wirtschaftswissenschaft an der FernUniversität in Hagen ein. Das war 2014. Es folgte ein Master in VWL. Im Sommer 2018 machte Bühl seinen Abschluss und ist der FernUniversität bis heute treu geblieben – als Wissenschaftlicher Mitarbeiter.
Sein Weg an die FernUni begann kurz nach dem Abschluss seines ersten Studiums zum Luft- und Raumfahrtingenieur an der TU München. Dort hatte sich Vitus Bühl neben der Raumfahrttechnik in umweltverträgliche Energiesysteme eingegraben. „Wir hatten die technischen Grundlagen von
Solar-, Wasser- und Windenergie kennengelernt und uns immer gefragt, weshalb gut durchdachte Projekte nicht umgesetzt werden.“
Ein paar Solarthermie-Anlagen, Dampfturbinen und Wärmespeicher in Afrika aufstellen und den so erzeugten Strom durch Übertragungsnetze bis nach Europa jagen – so einfach ist das eben nicht, an sauberen, umweltverträglichen Strom zu kommen. „Es fielen immer wieder zwei Stichworte: wirtschaftliche und politische Gründe. Und ich hatte keine Ahnung, wie solche wirtschaftlichen Gründe aussehen, entstehen oder eventuell gelöst werden können.“ Eine Erkenntnis, die für Bühl ziemlich ernüchternd war.
Ein Studium nach seinem Geschmack
Also musste ein Wirtschaftsstudium her und das sollte nach Bühls Geschmack sein: „Schon während meines Präsenzstudiums war mir klargeworden, dass ich besser alleine lernen kann, mit Skript oder Büchern, deshalb erschien mir ein Fernstudium durchaus passend.“ Und warum ausgerechnet Hagen? „Der Hauptpunkt war, dass die FernUni eine staatliche Universität, nicht staatlich anerkannt oder FH, sondern Universität ist, nur eben mit dem – aus meiner Sicht – Vorteil des Fernstudiums.“
Es folgte die Studienplanung und kurze Zeit später standen zwei dicke Pakete mit Kursmaterialien vor seiner Haustür. „Ich war tatsächlich schon länger nicht mehr im Fitnessstudio“, schoss ihm als erster Gedanke durch den Kopf, als er die Materialien für gleich fünf Module auf einmal in seine Wohnung brachte. Doch gerade die Freiheit bei der Zeiteinteilung und nach seinem eigenen Tempo studieren zu können, das war ihm wichtig. „Man hat viele Möglichkeiten, wie man sein Studium gestaltet, kann selbst entscheiden, wann man lernt und wo man lernt.“
Studienabschluss gerät in Gefahr
Doch dem Raketenstart, mit dem Bühl in sein Fernstudium eingestiegen war, drohte eine abrupte Notbremsung. Eine Verletzung des Handgelenks wenige Monate vor der Masterarbeit brachte den Abschluss in Gefahr. „Ich war kurz davor alles hinzuschmeißen, aber dann bekam ich noch einmal richtig Motivation und Unterstützung von meinem Betreuer, seinem Professor, dem Prüfungsamt, meiner Familie und meinen Freunden.“
Und auch der Austausch mit anderen Studierenden habe während des Studiums geholfen. Sei es die Organisation in Lerngruppen oder der Austausch über die Prüfungen. „Man muss in einem Fernstudium nicht als Einzelkämpfer unterwegs sein, wenn man das nicht so möchte“, sagt Bühl. Den Kontakt zu einigen Kommilitoninnen und Kommilitonen pflegt er nach wie vor.
Promotion zum Geburtstag
Nach insgesamt acht Semestern war im Sommer 2018 die Zeit der Studienorganisation, des Lernens und der Prüfungen dann erst einmal vorbei und Bühl hatte seinen VWL-Master in der Tasche. Nicht aber vorüber war damit die Zeit an der FernUni.
„Kurz vor meinem Geburtstag“, erinnert sich Bühl, „fragte meine Mutter nach einem passenden Geschenk und ich sagte nur: ‚Eine Doktorandenstelle wäre schön.‘“ Und dieser Wunsch ging in Erfüllung. Zufällig schaltete die FernUni pünktlich zum Geburtstag eine passende Stellenanzeige, auf die Bühl sich bewarb. Seit Februar 2019 arbeitet er am Lehrstuhl für VWL, insbesondere Mikroökonomie von Professor Dr. Robert Schmidt. „Die Stelle an der FernUni war für mich sozusagen ein Geburtstagsgeschenk.“
Stand: November 2019