Laila Vollmer
Bildung steht an erster Stelle
Laila Vollmer (25) mag Reisen, Snowboarden, Wassersport – und die FernUni. Sie studiert Bildungswissenschaft und sitzt aktuell an ihrer Bachelorarbeit. „Das ist mein Herzensprojekt. Es geht um Vielfalt in pädagogischen Teams, die Chancen und Herausforderungen, die darin stecken. Heterogenität hat ein enormes Potenzial.“ Sie hat die Innensicht darauf: Laila Vollmer arbeitet als ausgebildete Erzieherin in einer Kita in Karlsruhe. Als Kind wollte sie Meeresbiologin werden. Ein Praktikum in der 10. Klasse verschob ihren Fokus in Richtung Pädagogik.
Das tiefere Wissen
Nach ihrem Abitur und einem Auslandsaufenthalt absolvierte sie eine dreijährige praxisintegrierte Ausbildung zur Erzieherin (PiA). Damit hatte Laila Vollmer einen Bachelor Professional. „Mir fehlte aber das tiefere Wissen, das Warum. Ich wollte mich in wissenschaftliche Theorien einarbeiten, Prozesse im Bildungswesen ergründen und Problemlagen erkennen können.“ Also nebenher studieren?
Bei einer Suche im Web stieß sie auf die FernUniversität in Hagen. „Ich finde es wichtig, dass akademische Bildung – so wie an der FernUni – niederschwellig zugänglich ist. Das gilt auch in Bezug auf die Kosten.“ Zum Wintersemester 2020/2021 schrieb sie sich mit dem Vorsatz ein: „Wenn es gut ist und Spaß macht, ziehe ich es durch.“ Drei Jahre später nun hat sie ihr Exposé für die Bachelorarbeit im Lehrgebiet Bildung und Differenz eingereicht. „Ich bin stolz auf mich, alles im ersten Anlauf geschafft zu haben“, strahlt sie.
Ihre Zeit teilt sie auf zwischen Kita und Studium. Drei Tage die Woche arbeitet sie als Erzieherin und zwei sind fürs Lernen geblockt, ohne sich Stress zu machen. „Ich mache das gemütlich von Zuhause aus.“ Strukturieren lässt sie sich durch Klausurtermine und Abgabefristen. Der Rest ist selbstbestimmt. An der FernUni schätzt sie die dazu notwendige Flexibilität des Systems – und die Freundlichkeit der Mitarbeiter:innen und Studierenden. „Alle sind unglaublich hilfsbereit und nett. Das finde ich bemerkenswert.“
Veränderungen im Bildungswesen nötig
Durch das Studium und die Inhalte hat Laila Vollmer mehr Hintergrundwissen erlangt. „In der Praxis kann das auch frustrierend sein“, bekennt sie. „Ich erkenne die Fehler im System und möchte Veränderungen vornehmen, die dringend notwendig sind. Im Moment kann ich es aber nur im Kleinen tun, für die Kinder unserer Kita.“ Damit möchte sich Laila Vollmer jedoch auf Dauer nicht zufrieden geben. Sie möchte was verändern und beeinflussen. „Am liebsten wäre mir eine Position, an der ich an größeren Stellschrauben drehen kann.“ Ihre Voraussetzungen sind gut: sechs Jahre im Beruf und ein bildungswissenschaftliches Studium plus Auslandserfahrung.
Für den Träger der Einrichtung, in der die 25-Jährige arbeitet, sind Bildung und Betreuung elementar. Für Laila Vollmer auch, weshalb sie nach der Ausbildung dorthin gewechselt hat. „Bildungsarbeit passiert in der Kita.“ Das ist der Grund, warum sich Vollmer stark macht für Qualität im Erzieher:innen-Beruf.
„Ich arbeite in einem tollen Team. Alle haben einen anderen Weg in den Beruf genommen, kommen woanders her.“ Deshalb bezieht sie ihre eigenen Kolleg:innen in die empirisch angelegte Bachelorarbeit mit ein.
Online-Klausuren in Finnland
Von dem ursprünglichen Wunsch Meeresbiologin zu werden, ist das Reisefieber geblieben. „Ins Reisen fließt all’ mein Geld“, lacht sie. Sie ist schon viel rumgekommen: mit ihrer Familie in Tauchurlauben auf der ganzen Welt. Als Kind war sie schon auf den Philippinen, in Kolumbien, Kanada und der Karibik. „Ich komme aus dem Schwarzwald und fand die Unterwasserwelt faszinierend.“ Nach dem Abi absolvierte sie einen Freiwilligendienst in einem Kindergarten in Ecuador. Nach der Ausbildung und während der Covid-Pandemie war sie zehn Monate als Au Pair in Finnland, kurz vor dem Polarkreis. Da studierte sie bereits an der FernUni – und freute sich darüber, Klausuren online schreiben zu können: als Open-Book-Klausuren. „Ich lerne nicht gerne auswendig, meine Stärke liegt im Transfer.“
Erzieher:innen ausbilden
Ins Ausland zieht es sie nach wie vor. „Ich finde das Konzept internationaler Schulen sehr spannend.“ Zunächst aber möchte sie den Master Bildungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Erwachsenen-/Weiterbildung absolvieren, um später in Richtung Ausbildung und Coaching von Erzieher:innen zu gehen. „Erstmal mache ich den Master, danach gucken wir weiter.“ Laila Vollmer bleibt auf jeden Fall in Bewegung.
Stand: Februar 2024