Neue Task-Force zu KI im NRW-Bildungswesen

Künstliche Intelligenz verantwortungsvoll in Bildungsprozesse zu integrieren, daran arbeitet eine Gruppe aus Wissenschaft und Politik. Mit dabei: drei Expert:innen der FernUni.


Foto: Yuichiro Chino/Moment/GettyImages

Welche Chancen bietet KI für den Bildungsbereich? Welche Nutzungsrisiken gibt es? Und wie kann Politik die produktive und vertrauenswürdige Nutzung von KI-Tools fördern? Mit Fragen wie diesen befasst sich eine neu gegründete Task-Force.

Sie bringt Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis zusammen mit Verantwortlichen aus der NRW-Staatskanzlei, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft und dem Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Gemeinsam entwickeln sie in der Task-Force „Künstliche Intelligenz im Bildungswesen“ Strategien für die Implementierung von KI-Innovationen in Schulen, Hochschulen und Weiterbildungsorganisationen. Gleich drei Mitglieder der FernUniversität wurden in das Gremium berufen, um ihre Expertise aus unterschiedlichen Forschungsdisziplinen einzubringen.

Lernende individuell unterstützen

Einer der Experten ist Prof. Dr. Dr. Friedrich W. Hesse. Er ist Wissenschaftlicher Direktor des Forschungszentrums CATALPA – Center of Advanced Technology for Assisted Learning and Predictive Analytics. Die zentrale wissenschaftliche Einrichtung der FernUniversität befasst sich mit Chancen von künstlicher Intelligenz und computerbasiertem Lernen in der Hochschulbildung. „Mit KI-Anwendungen lassen sich Lernende individuell unterstützen, angepasst an die jeweiligen persönlichen Voraussetzungen“, so Hesse. „Dieses personalisierte Lernen kann einen Beitrag für mehr Bildungsgerechtigkeit leisten.“ Hesse wird sich innerhalb der Task-Force maßgeblich in die Strategie-Entwicklung zu KI in der Hochschulbildung einbringen. „Dazu trägt die umfangreiche Erfahrung bei, die wir bei CATALPA an der FernUniversität gesammelt haben. In einer Reallabor-Situation arbeiten die Forschenden hier in der Praxis an technischen und didaktischen Entwicklungen.“

Die Task-Force „KI im Bildungswesen“

Koordiniert wird die Task-Force vom Center for Advanced Internet Studies (CAIS), das den Zusammenschluss auch initiiert hat. Außer den Expert:innen der FernUniversität gehören zu dem Gremium zum einen Vertreter:innen aus weiteren NRW-Forschungseinrichtungen (Lamarr Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz, Kompetenzplattform KI.NRW, Research Center Trustworthy Data Science and Security, Zentrum für Wissenschaftsdidaktik der Ruhr-Universität Bochum, KI:edu.nrw), zum anderen aus den Ministerien für Kultur und Wissenschaft, für Schule und Bildung sowie der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen und aus der Bildungspraxis: dem Grimme-Institut, dem Landesverband VHS NRW, dem Fraunhofer-Institut IAIS (AI4schools), der Bezirksregierung Münster und der Landesarbeitsgemeinschaft für katholische Erwachsenen- und Familienbildung in NRW.

Ebenfalls Mitglied bei CATALPA ist Prof. Dr. Hannes Schröter, der auch in der Task-Force dabei ist. Er ist Professor für Kognition und Lernen Erwachsener an der Fakultät für Psychologie der FernUniversität. Gleichzeitig leitet er die Abteilung „Lehren, Lernen, Beraten“ am Deutschen Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE) in Bonn. In dieser Funktion wurde er jetzt in die Task-Force berufen und befasst sich hier vorwiegend mit der Bedeutung von KI für die Weiterbildung.

Grundrechtliche Fragen und Datenschutz

Aus der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der FernUniversität ist Jun.-Prof. Dr. Hannah Ruschemeier dabei, die zu diversen Themen der Digitalisierung mit rechtlichem Bezug forscht, insbesondere zur Regulierung. „Aus meiner Sicht sollte das Ziel der Task-Force sein, einen sinnvollen Einsatz für KI im Bildungsbereich abzustecken, der natürlich rechtskonform ausgestaltet sein sollte“, sagt sie. „Meine Expertise bezieht sich auf die grundrechtlichen Fragen sowie speziell den Datenschutz.”

In den nächsten Wochen will die Task-Force Handlungs- und Regulierungsbedarfe aus der Bildungspraxis identifizieren und konkrete Vorschläge für landespolitische Maßnahmen zur verantwortungsvollen Integration von KI in Lehr- und Lernprozessen erarbeiten.


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CATALPA/Presse | 22.09.2023