Philosophie: denken, diskutieren, dabei sein

Zur Woche der Philosophie kamen Fernstudierende und Lehrpersonen auf dem Hagener Campus zusammen. Gemeinsam tauchten sie tief ins Fach ein – und feierten erfolgreiche Abschlüsse.


Foto: FernUniversität
Lehrpersonen und Graduierte des Hagener Instituts für Philosophie

„Philosophie braucht Mut“, bringt es Dekan Prof. Dr. Michael Stoiber während der Woche der Philosophie auf den Punkt. „Nämlich den Mut, Fragen zu stellen, wo andere vielleicht keine mehr sehen – und die Fähigkeit, Antworten nicht als endgültig, sondern als Beginn für weitere Überlegungen zu verstehen.“ Stoff zum Nach- und Weiterdenken, den gab es ausreichend bei der dreitägigen Veranstaltung. Wie jedes Jahr gab sie Studierenden der Philosophie die Gelegenheit, auf dem Hagener Campus Vorträgen zu lauschen und sich mit Mitstudierenden und Lehrpersonen auszutauschen.

Von großen Begriffen wie Wahrheit, Ästhetik, Moral und Technik bis hin zu praktischen Einführungen zum Schreiben von Hausarbeiten und Klausuren – die Dozentinnen und Dozenten des Instituts für Philosophie boten ein breites Themenspektrum an. Bei interaktiven Podiumsrunden und Diskussionen brachten sich die Studierenden zudem selbst ein. Höhepunkt der Woche war der Festvortrag von Prof. Dr. Frieder Vogelmann (Universität Freiburg). Er behandelte das Thema „Zum Beispiel. Über philosophische Fantasie“. Der Vortrag wurde auch online gestreamt und steht nun bei YouTube bereit. Zur Aufzeichnung

Fernstudium aus Leidenschaft

Traditionell ehrte das Institut auch die Absolvent:innen des Jahrgangs. Nach einem Grußwort des Dekans Prof. Dr. Michael Stoiber erhielten alle Anwesenden die Gelegenheit, ihre Abschlussarbeiten auf dem Podium vorzustellen. Dabei wurde schnell deutlich, wie viel Leidenschaft die Fernstudierenden durch das anspruchsvolle Studium getragen hat. „Philosophie war schon immer meine Liebe!“, betonte zum Beispiel Julia Alessandra Harzheim. „Ich habe erst Medizin studiert, aber die Liebe ist geblieben. Unabhängig von meiner Karriere musste ich einfach Philosophie studieren.“ Die Masterabsolventin hat schon intensiv zu medizinischen Fachthemen geforscht – ihre Abschlussarbeit an der FernUni ist ein Schulterschluss zu ihren philosophischen Fragen: „Selbstmord“ oder „Freitod“? Analyse und Evaluation einer jüngeren Kontroverse über die ethische Legitimität der Selbsttötung im Lichte ihrer philosophischen Vorgeschichte.

Über 50 erfolgreiche Abschlüsse

Generell beeindruckten die unterschiedlichen Abschlussarbeiten mit ihrer enormen inhaltlichen Vielfalt. Prof. Dr. Orsolya Friedrich blickte mit stolz auf die lange Liste der Graduierten: „Die Themen decken die Spannweite der letzten 2000 Jahre ab. Wir haben 29 Bachelorarbeiten, die abgeschlossen wurden und 23 Masterarbeiten.“ Die Institutsleiterin ermutigte dazu, trotz der erfolgreichen Abschlüsse weiter in philosophischen Bahnen zu denken: „Meine Hoffnung ist, dass Ihr Abschluss nicht das Ende der Beschäftigung mit der Philosophie bedeutet, sondern dass Ihre Neugierde und Lust eigentlich erst entfacht wurde.“ Denn eines sei klar: „Man kann in der Philosophie das ganze Leben lang Neues entdecken!“

 

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Benedikt Reuse | 26.11.2024