Erfolgreicher Auftakt der neuen Leipziger „Campus Talks"

Bei der Veranstaltung ging es um das hochaktuelle Thema der richterlichen Unabhängigkeit als Grundpfeiler des Rechtsstaats.


Wer stellt eigentlich Richterinnen und Richter ein? Welche Mechanismen der Richterbesetzung existieren in verschiedenen Ländern? Und wie kann die Unabhängigkeit der Rechtsprechung dauerhaft gewährleistet werden? Um solche und ähnliche Fragen ging es bei der Auftaktveranstaltung der neuen Reihe „Campus Talks: Recht verstehen, Gesellschaft gestalten” am Campus Leipzig der FernUniversität. Die Veranstaltung, die gemeinsam vom Polnischen Institut, dem Förderverein FORUM RECHT e.V. und dem Campus Leipzig organisiert wurde, widmete sich dem hochaktuellen Thema der richterlichen Unabhängigkeit als Grundpfeiler des Rechtsstaats.

Blick über das Publikum hinweg auf die Beteiligten der Podiumsdiskussion bei den ersten Leipziger Campus Talks Foto: FernUniversität
Die Impulsvorträge boten gute Impulse für die spätere Diskussion.

Einleitende Impulse zum Thema boten Birgit Munz, Präsidentin des Sächsischen Verfassungsgerichtshofes a.D. und Vorsitzende des sächsischen Normenkontrollrates, sowie Dr. Ryszarda Formuszewicz, Juristin und Leiterin des Berliner Büros des Polnischen Instituts für Internationale Angelegenheiten (PISM). Im Anschluss fand eine Podiumsdiskussion statt, an der auch Thomas Guddat, Richter am Arbeitsgericht, Vorsitzender der deutsch-polnischen Richtervereinigung und ehemaliger Leiter des sächsischen Verbindungsbüros Breslau, teilnahm.

Prorektor Isfen betont die Bedeutung des Wissenstransfers

Die Diskussion wurde von Rechtsanwältin Stephanie Beyrich, Pressesprecherin der Bundesrechtsanwaltskammer und Host des Podcasts „(R)ECHT INTERESSANT!” sowie Co-Host des Vodcasts „Samt vs. Seide”, moderiert und durch Fragen aus dem Publikum ergänzt.

In seinem Videogrußwort betonte Prof. Dr. Osman Isfen, Prorektor für Weiterbildung, wissenschaftliche Karrieren und gesellschaftliche Verantwortung der FernUniversität, die besondere Bedeutung des Wissenstransfers. Er unterstrich, dass der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Gesellschaft zu den Kernaufträgen der FernUniversität gehöre und weit mehr als eine Einbahnstraße der Wissensvermittlung sei. Vielmehr handele es sich um einen dialogischen Prozess, der auf gegenseitiges Lernen und einen fruchtbaren Austausch zwischen Hochschule und Gesellschaft abziele.

Im Publikum waren neben interessierten Bürger:innen auch zahlreiche Akteur:innen des Justizwesens wie beispielsweise der Präsident des Landgerichts oder die Vizepräsidentin der Bundesrechtsanwaltskammer. Auch Studierende und Lehrende der FernUniversität nahmen an der Veranstaltung teil und beteiligten sich an der anschließenden Diskussion.

Fortsetzung im Herbst

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion bot ein informeller Ausklang die Gelegenheit zum persönlichen Austausch und zur Vernetzung. Diese Möglichkeit wurde rege genutzt, um die angesprochenen Themen zu vertiefen und neue Kontakte zu knüpfen.

Die Auftaktveranstaltung hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig der vergleichende Blick auf Mechanismen der Richterbesetzung in verschiedenen Ländern ist und welche Bedeutung die richterliche Unabhängigkeit für unser demokratisches System hat.

Die Veranstaltungsreihe „Campus Talks: Recht verstehen, Gesellschaft gestalten” wird im Herbst fortgesetzt. Im Fokus werden gesellschaftlich relevante Rechtsthemen stehen, die das Verständnis für die Grundlagen unseres Rechtsstaats vertiefen sollen.


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Georg Teichert | 15.05.2025