Alice Brüssel-Kurbanov

Mit infernum-Studium zum Job in der Energiewirtschaft

Porträt von Alice Brüssel-Burbanov Foto: privat
Alice Brüssel-Kurbanov

In Neubausiedlungen gibt es kaum noch ein Haus ohne Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und auch bei Bestandsgebäuden werden es täglich mehr. An den Anblick hat man sich mittlerweile gewöhnt. Er stört ja auch nicht. Aber eine riesige PV-Anlage auf dem Feld nebenan – das ist noch einmal etwas Anderes. Und die Fläche sollte doch auch lieber anderweitig genutzt werden, oder etwa nicht? Genau mit derartigen Fragen und Vorurteilen befasst sich Alice Brüssel-Kurbanov. Als Projektmanagerin beim Bundesverband Neue Energiewirtschaft ist es ihre Aufgabe, das Wissen über und damit die Akzeptanz von Solarparks zu erhöhen. Dass sie diesen Beruf hat, verdankt sie unter anderem ihrem Interdisziplinären Fernstudium Umweltwissenschaften (infernum) und dabei insbesondere ihrer Masterarbeit.

Masterarbeit über Agri-Photovoltaik

„Ausbau der Agri-Photovoltaik in Deutschland: Analyse und Priorisierung der derzeitigen Ausbauhemmnisse am Beispiel des Obstanbaus in Niedersachsen“, lautete das Thema ihrer Abschlussarbeit. Agri-Photovoltaik, das ist die gleichzeitige Nutzung von Flächen für Landwirtschaft und Photovoltaik. Die PV-Anlagen werden aufgeständert und befinden sich über oder zwischen der landwirtschaftlich genutzten Fläche. „Als ich das erste Mal davon gehört hatte, fand ich sofort, dass es ein sehr interessantes und zukunftsträchtiges Thema ist, über das ich unbedingt schreiben wollte.“

Mit dieser Einschätzung lag sie gleich mehrfach genau richtig. Denn zum einem sah das auch die Jury, die für die Vergabe des Enervie-Preises zuständig ist, genauso. Dieser wird jedes Jahr vom südwestfälischen Energieversorger Enervie für die besten Abschlussarbeiten der FernUniversität in Hagen aus dem Themenfeld Energiewirtschaft verliehen, gemeinsam mit dem Forschungsschwerpunkt Energie, Umwelt & Nachhaltigkeit. 2024 war Alice Brüssel-Kurbanov eine der Preisträgerinnen. „Voll überzeugend“ lautete das Urteil der Jury.

Und genauso „voll überzeugend“ war der infernum-Abschluss auch bei der Jobsuche: „Mein Arbeitgeber hat jemanden mit genau meinem Profil gesucht. Dank meiner Masterarbeit sind wir sehr schnell zusammengekommen und ich kann jetzt inhaltlich sehr gut daran anschließen.“

„Mein Arbeitgeber hat jemanden mit genau meinem Profil gesucht."

Alice Brüssel-Kurbanov

Von der Wirtschaftswissenschaftlerin zur Umweltwissenschaftlerin

Dabei war für Alice Brüssel-Kurbanov zunächst gar nicht klar, dass sie einmal im Bereich Energiewirtschaft landen würde. Sie hatte BWL und International Business Development studiert und diese Studiengänge mit dem Bachelor beziehungsweise dem Master abgeschlossen. Sie stand bereits voll im Berufsleben und war Forschungsreferentin an einer Hamburger Uni, als sie den Wunsch hatte, ihr Wissen im Bereich Nachhaltigkeit zu erweitern.

„Ich hatte kurz damit geliebäugelt noch einmal ein Präsenzstudium zu machen. Aufgrund meines Alters und meiner Lebensumstände wollte ich aber nicht noch einmal komplett zurück ins Unileben“, blickt die heute 37-Jährige zurück. Durch Internetrecherchen ist sie auf das Interdisziplinäre Fernstudium Umweltwissenschaften (infernum) aufmerksam geworden, ein Weiterbildungsangebot der FernUniversität in Hagen in wissenschaftlicher Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen. „Ich fand es sofort interessant, dass ich mir das Studium so einteilen kann, wie ich will. So hat es sehr gut zu meinem Berufs- und Privatleben gepasst.“

Wichtige Argumente, denn während ihres infernum-Studiums hatte sie letztlich nicht nur parallel gearbeitet, sondern auch noch zwei Kinder bekommen und war zweimal im Elternzeit. „Daher hat das Ganze auch etwas länger gedauert.“

Foto: Volker Wiciok
Alice Brüssel-Kurbanov (2. v. re.) bei der Preisvergabe des Enervie-Preises.

Sehr gute Betreuung im Studium

Angefangen hatte sie mit dem Studium im Jahr 2017 mit einer Einführungsveranstaltung in Münster. „Da konnte ich direkt andere Studierende, Lehrende und das Koordinationsteam kennenlernen und mich gut vernetzen.“

Im Laufe ihres infernum-Studiums hatte sich die gebürtige Berlinerin ihren Interessen entsprechend dann auf die Bereiche Klimawissenschaft, Wasser, Boden und Landwirtschaft spezialisiert. „Das waren meine Fokusthemen. Wenn es die Zeit erlaubt hätte, hätte ich am liebsten noch mehr Module belegt.“

Aber nicht nur für den Inhalt, auch für die Betreuung während ihres infernum-Studiums ist Alice Brüssel-Kurbanov voll des Lobes: „Das Team war immer gut erreichbar, hat mich gut beraten und war dabei sehr freundlich.“ Bei ihrer Masterarbeit hatten ihr die infernum-Koordinator:innen beispielsweise geholfen, die passende Betreuung zu finden. „Mein Erstbetreuer war von der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandforschung und eine wahre Koryphäe auf dem Gebiet. Ich bin sehr dankbar, dass mir die Koordinator:innen ihn vermitteln konnten.“ Denn so kann Alice Brüssel-Kurbanov nun auch in ihrem Berufsleben den gleichen Inhalten nachgehen, denen sie sich schon im Studium mit Leidenschaft gewidmet hat.


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Carina Grewe | 16.04.2025