Benjamin Hilprecht

Jung studiert: Der 22-Jährige hat einen Bachelor und Master in Mathe

Wie das Abi gelaufen ist? „Ganz gut.“ Wie das Studium gelaufen ist? „Ganz gut.“ – Benjamin Hilprecht gibt sich unprätentiös. Dabei hat der damals 18-Jährige im selben Jahr seinen Schulabschluss gemacht und seinen Abschluss im Bachelor-Studiengang Mathematik mit Nebenfach Wirtschaftswissenschaft an der FernUniversität in Hagen. Die Bachelor-Urkunde bekam der Staßfurter erst, nachdem das Abiturzeugnis ausgestellt war. Mittlerweile hat er zwei Mastertitel angehängt und befindet sich im Promotionsstudium.

Portrait eines jungen Mannes am Laptop Foto: Benjamin Hilprecht
Abi und B.A. Mathematik: Mit 18 Jahren hat Benjamin Hilprecht bereits einen Uni-Abschluss. Er hat sich mit 14 an der FernUni eingschrieben. Inzwischen hat er auch einen ausgezeichneten Masterabschluss an der FernUni.

Rückblickend auf seine Anfangszeit an der FernUni räumt er ein: „Es war schon mutig, mich für Mathe und WiWi einzuschreiben.“ Im Alleingang hat der Jungakademiker zunächst sein Akademiestudium absolviert und war später als Jungstudierender zugelassen. Nach viereinhalb Jahren hat er seinen ersten Uniabschluss in den Händen. „Es war viel Fließ dabei“, lacht er. Trotzdem opferte er nicht seine komplette Freizeit, hatte Raum für Sport und die Musik und spielte als Gitarrist in einer Coverband.

Schüler-Studium

Ein Faible für Mathe hatte er immer, nahm über die Schule an Mathe-Olympiaden teil und machte in Klasse 8 bei „Jugend forscht“ mit. Hilprecht hatte eine Software für ein eigenes Netzwerk entwickelt: Funkschleuder. „Es war für eine Handy-Technik programmiert, die heute nicht mehr genutzt wird“, erzählt er. Damals ermöglichte Funkschleuder, ohne Telefonkosten zu chatten und Infos austauschen. „Informatik hätte als Studienfach sicher näher gelegenen“, räumt Hilprecht ein. „Mit einem Mathe-Studium ist man aber breit aufgestellt.“

Ursprünglich wollte Hilprecht Physik studieren, doch das ging an der FernUni nicht. „Die FernUni hat den Vorteil, dass man als Schüler-Student parallel zum Abi seinen Studienabschluss machen kann. Außerdem ist die Flexibilität hier unschlagbar.“

Eine Lerngruppe hatte er während des Studiums nicht. Das nächstgelegene Regionalzentrum, Berlin, war immerhin noch 200 Kilometer entfernt. „Ich habe viel Unterstützung durch meine Lehrer und Lehrerinnen bekommen“, sagt er. Den Rest hat er sich selbstständig erarbeitet – mit dem Faible für Naturwissenschaften und einer gewissen Spürnase: „Man muss logisch argumentieren können, knobeln und nachdenken.“

Duales Studium

Mit dem Potenzial könnte Benjamin Hilprecht auch in die Politik gehen. Immerhin hat er 2014 am Wettbewerb „Jugend debattiert“ teilgenommen und im Bundesfinale die Contra-Position für das Thema „Soll in Berlin ein zentrales Mahnmal für die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft in Deutschland errichtet werden?“ eingenommen.

Statt ins Plenum setzte sich Hilprecht nun in den Hörsaal und absolvierte ein Duales Studium: „Wirtschaftsinformatik ist schon länger mein Wunsch und mit den Kenntnissen aus dem FernUni-Studium habe ich bestimmt eine gute Basis.“ Alle drei Monate wechselte er zwischen Uni und Unternehmen, um so nach insgesamt drei Jahren einen Bachelor-Abschluss zu machen. „Man lernt im Fernstudium genauso viel wie an der Präsenzuni, aber ich wollte noch andere Erfahrungen sammeln.“

Promotionsstudium

Erfahrungen hat er inzwischen gesammelt – und in weitere Abschlüsse umgesetzt. Der Fernuniversität ist er dabei treu geblieben, der Fakultät für Mathematik und Informatik ebenfalls. „Ich wollte den Master in Mathematik unbedingt noch machen und hatte mit der FernUni sehr gute Erfahrungen gemacht“, erzählt er im Gespräch. „Das Studium an der FernUni ist wesentlich flexibler als ein Präsenzstudium.“

Beim Dies Academicus 2018, dem höchsten wissenschaftlichen Feiertag im Uni-Jahr, nahm er eine Auszeichnung für seine Masterarbeit entgegen. Mit ihm freute sich seine betreuende Professorin, Luise Unger, in deren Lehrgebiet Algebra Benjamin Hilprecht seine Examensarbeit geschrieben hat.

Das Fernstudium absolvierte er parallel zu einem Präsenzstudium in Informatik an der Uni Mannheim. Von dort wechselte er nahtlos in ein Promotionsstudium an die TU Darmstadt. Im Alter von 22 Jahren...

Stand: November 2018