Nicolas Scheidtweiler

Studium als Soldat

Nicolas Scheidtweiler setzt sich gerne herausfordernde Ziele. In seiner Freizeit ist er Bergsteiger. Beruflich ist er seit vielen Jahren erfolgreich selbstständig. Und schon während seiner Dienstzeit als Offizier hatte er parallel an der FernUniversität in Hagen studiert, mit dem Ziel, bestens vorbereitet für die Zeit nach der Bundeswehr zu sein.

„Mir war klar, dass ich zukünftigen Arbeitgebern zeigen muss, dass ich mich weitergebildet habe,“ sagt er rückblickend. Den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr nutzte er daher für ein rechtswissenschaftliches Studium an der FernUniversität in Hagen.

Klausuren im In- und Ausland

„Ich war und bin davon überzeugt, dass die FernUniversität ein super Angebot für die Bundeswehr hat.“ So lange Scheidtweiler in Deutschland stationiert war, konnte er nach dem Dienst lernen. Bei seinen Auslandseinsätzen im Kosovo und in Afghanistan waren die Studienmaterialien ebenfalls stets mit dabei. „Eine Klausur habe ich zum Beispiel im Goethe-Institut in Kabul geschrieben. So gab es für mich beim Studium keine zeitlichen Verzögerungen.“ Passend zum Dienstzeitende konnte Nicolas Scheidtweiler die Bachelorurkunde in der Hand halten.

„Das war in Vorstellungsgesprächen ein großer Pluspunkt.“ Sein erster Job ließ daher nicht lange auf sich warten. Als Assistent der Geschäftsleitung eines mittelständischen Unternehmens fand er nahtlos den Einstieg außerhalb der Bundeswehr.

Porträt von Nicolas Scheidtweiler Foto: privat

„Ich war und bin davon überzeugt, dass die FernUniversität ein super Angebot für die Bundeswehr hat.“

Nicolas Scheidtweiler

Wissen aus dem Studium hilft bei der Selbstständigkeit

Nach einigen Monaten musste Nicolas Scheidtweiler jedoch erkennen, dass das nicht der richtige Weg für ihn war. „Ich habe mich stattdessen selbstständig gemacht.“ Seit zwölf Jahren ist der 45-Jährige nun beruflich sein eigener Herr. Er ist Inhaber einer PR-Agentur und in der Unternehmensberatung im Bereich Employer Branding tätig. Sein Studium an der FernUniversität hilft ihm dabei in zweifacher Hinsicht: „Zum einen weiß ich durch meinen Jura-Abschluss, was rechtlich möglich ist und kann so meine Kundinnen und Kunden beispielsweise zu Themen wie Persönlichkeits- oder Urheberrecht besser beraten. Zum anderen kannte ich selbstorganisiertes und strukturiertes Arbeiten schon aus meinem Fernstudium. Das hatte mir sehr dabei geholfen, mich selbstständig zu machen.“

Mann mit Bergsteigerausrüstung steht auf einem verschneiten Berggipfel. Foto: privat
Nicolas Scheidtweiler auf dem Gipfel des 6465m hohen Purbung.

Den ersten 8000er im Visier

Dank seiner Selbstständigkeit ist Nicolas Scheidtweiler sehr flexibel und kann dort leben, wo er möchte. Seine Wahl ist auf Reutte in Tirol gefallen. Von dort ist der Weg in die Berge nicht weit und er kann regelmäßig für sein nächstes Abenteuer trainieren. „Ich habe seit einigen Jahren die Liebe zum Bergsteigen entdeckt. Es hat klein angefangen und ist dann irgendwann immer höher, steiler und technischer geworden.“ Mittlerweile stand der gebürtige Westfale schon auf dem Gipfel des Aconcagua, des Elbrus oder des Mont Blancs. Exotisch war er auf Expedition an der Carstensz-Pyramide in Papua unterwegs. An sein persönliches Limit ist er dabei im vergangenen Sommer gekommen. Gemeinsam mit einem professionellen Bergsteiger war er der Erste, der es geschafft hatte, den 6465m hohen Purbung im Himalaya zu besteigen. Dafür mussten sie eigene Wege und Routen erkunden, die vor ihnen noch niemand gegangen war. „Es gab ausgesetzte Stellen, da durfte man keinen Fehler machen. Sonst wäre ich mehrere hundert Meter in die Tiefe gestürzt.“

Im Herbst versucht Nicolas Scheidtweiler dann sein nächstes herausforderndes Ziel zu erreichen. Im September soll es auf seinen ersten 8000er gehen: „Wir wollen den Manaslu ohne Sauerstoff besteigen und dann mit Skiern bergab fahren. Mal gucken, ob das klappt.“

Stand: August 2022

Carina Grewe | 20.03.2024