Maritime Globalgeschichte

20. Juni 2025

Jahrestagung der Gesellschaft für Globalgeschichte 2025

Zeitraum
20.06.2025 — 22.06.2025
13:30 Uhr

Ort
KSW Gebäude 2, Raum 1-3, EG, Universitätsstraße 33, 58097 Hagen

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Programmflyer

Die Jahrestagung der Gesellschaft für Globalgeschichte (GfGG) findet vom 20. bis 22. Juni 2025 an der FernUniversität in Hagen statt. Sie widmet sich dem Thema „Maritime Globalgeschichte“ und bietet ein Forum zur Vorstellung aktueller Forschungsansätze sowie zum fachlichen und interdisziplinären Austausch von Forschenden und Interessierten.

Die Veranstaltung findet auf dem Campus der FernUniversität (Gebäude 2, Raum 1-3) statt; die Beiträge werden jedoch auch gestreamt. Um eine Anmeldung mit Angaben zur Präsenz- oder Online-Teilnahme wird gebeten unter maritimes. Vor Ort wird ein Kostenbeitrag von 30 € erhoben. Für Rückfragen steht das veranstaltende Lehrgebiet „Geschichte Europas in der Welt“ gerne zur Verfügung.

Maritime Globalgeschichte

Historische Verbindungen zwischen den Kontinenten wurden für den längsten Teil der Geschichte auf dem Weg über die Meere hergestellt. Seit jeher stellen die Meere Transport und Austausch von Menschen und Waren ebenso sicher wie den Transfer von Wissen und Ideen oder auch Tieren und Pflanzen. Sie sind Träger von Expansionen, Machtdemonstrationen und Konflikten aller Art. Und sie stellen den Anrainergesellschaften an Land vieles zur Verfügung, das als „Ressourcen“ kategorisiert, ausgebeutet und verwertet worden ist. Gleichzeitig sind Meere für die Menschen in mehrfacher Hinsicht erfahrbare Räume: als Basis von Verkehrswegen, als ganz eigene soziale und sinnlich wahrzunehmende Welt oder auch als Sehnsuchtsort und mediales Konstrukt.

Indem Meere ansonsten voneinander getrennte Räume verbinden, erzeugen sie neue Räumlichkeiten, die sich seit der Frühen Neuzeit eng mit den Dynamiken von Globalisierung und De-Globalisierung verbinden. Folgerichtig ist die maritime Geschichte eng mit der modernen Globalgeschichte verknüpft und erfreut sich im Zuge des aktuellen Aufschwungs der globalhistorischen Forschung selbst eines steigenden Interesses. Dennoch ist weiterhin eine starke Tendenz zu einem „Terrazentrismus“ zu beobachten. Die durchaus verbreitete Erkenntnis, dass Globalität aus Salzwasser erwachsen ist, hat bislang nicht dazu geführt, dass der maritimen Perspektive in der Globalgeschichtsschreibung eine Leitfunktion zuerkannt wird. Zugleich werfen die meeresökologischen Krisen des Anthropozäns die Frage danach auf, ob es nicht auch einer planetaren Perspektive bedarf, um die existenziellen Bedrohungen für das Leben in den Meeren und in den gefährdeten Küsten- und Inselgesellschaften historisch einzuordnen.

Vor diesem Hintergrund widmet sich die Tagung der maritimen Globalgeschichte, indem in einem breiten, historisch wie interdisziplinären Rahmen unterschiedliche Aspekte dieses Forschungsfelds ausgeleuchtet und diskutiert werden. Ziele sind ein Austausch der mitunter recht vereinzelten Forschungszusammenhänge, neue Verknüpfungen bestehender Forschungen mit einer maritimen Perspektive wie auch die Debatte zwischen verschiedenen Fachkulturen und das Andenken neuer Ideen aus einer maritimen Perspektive.


Presse | 04.06.2025