„Wir nehmen den Forschenden die Bürokratie ab“

Forschung braucht Finanzierung. Wissenschaftliche Beschäftigte an der FernUniversität stehen zum Glück nicht alleine da, sondern erhalten persönliche Hilfe vom Forschungsservice.


Portrait Foto: FernUniversität
Aline Reichow ist seit 2019 an der FernUni. Ihr macht es Spaß, Forschende bei der Umsetzung ihrer Projekte zu unterstützen.

Ohne Moos nix los. Diese einfache Weisheit gilt auch für die Wissenschaft. Deshalb greift die FernUniversität in Hagen ihren Forschenden so gut es geht unter die Arme, wenn es darum geht, Projekte zu finanzieren. Wer sich bei der Einwerbung von Mitteln professionelle Hilfe wünscht, ist beim Forschungsservice an der richtigen Adresse. „Wir haben eine gute interne Förderung an der FernUniversität, der Fokus liegt aber natürlich darin, externe Gelder einzuholen“, erklärt Forschungsreferentin Dr. Aline Reichow. Sie gehört zum Team des Forschungsservice, das breit aufgestellt ist und mit allen Fakultäten mittels Fachansprechpersonen zusammenarbeitet. Sie selbst unterstützt vor allem in den Bereichen Rechtswissenschaft, Politik und Philosophie – von der ersten Projektidee bis zur Bewilligung.

„Im besten Fall ist es so, dass uns Wissenschaftler*innen bereits kontaktieren, wenn sie eine Projektidee haben“, so Reichow. Denn vom Thema hängt ab, wer als Geldgeber infrage kommt. „Wir machen uns dann individuell auf den Weg und durchforsten die Datenbanken.“ Umgekehrt spricht die Forschungsreferentin aber auch gezielt Kontaktpersonen aus den Fakultäten an, wenn sie auf interessante Förderangebote stößt. „Deshalb betreiben wir als Forschungsservice immer auch Netzwerkarbeit innerhalb der Hochschule, um die richtigen Menschen für die richtigen Calls zusammenzukriegen.“ Wichtig ist Reichow und ihren Teammitgliedern dabei vor allem ein persönlicher und unbürokratischer Umgang. „Wir wollen den Wissenschaftler*innen das Gefühl geben, dass wir wirklich da sind und helfen wollen, anstatt irgendwelche Hürden aufzubauen.“ Entsprechend freut sich die Expertin, wenn ein Antrag gelingt. „Das sorgt dann auf beiden Seiten für Zufriedenheit.“

Besonderes Angebot für Nachwuchsforschende

Innerhalb eines gemeinsamen Referats arbeiten Forschungs- und Graduiertenservice eng zusammen. „Das ergibt sehr viel Sinn, weil wir die Wissenschaftler*innen allumfänglich unterstützen wollen“, erklärt Reichow. „Forschende, die noch in der Anfangsphase ihrer Karriere sind – zum Beispiel gerade promovieren – werden schwerpunktmäßig vom Graduiertenservice betreut.“ Er macht dem wissenschaftlichen Nachwuchs zahlreiche Angebote zur Vernetzung, Qualifikation, Information und Beratung. Der Forschungsservice hingegen widmet sich Fragen rund um Finanzierung und Drittmittelakquise, die unweigerlich mitschwingen. „Wenn auch junge Forschende diesen Aspekt schon mitdenken, ist das sehr gut“, betont Reichow. „Deshalb arbeiten wir sehr vernetzt. Wenn die Kolleg*innen vom Graduiertenservice zum Beispiel jemanden im Mentoring-Programm haben, informieren sie uns darüber und wir im Forschungsservice geben dann gleich weiter, wenn wir einen passenden Call sehen.“

Beispiel EFRE: Hilfe bei administrativen Kraftakten

Mit dem Forschungsservice im Rücken können sich Antragsstellende leichter an Förderlinien mit hoher Komplexität wagen – zum Beispiel das über vier Milliarden schwere EFRE/JTF-Programm Nordrhein-Westfalen, das von der Europäischen Union mitfinanziert wird (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung/Just Transition Fund). „Das neue EFRE-Programm für 2021 bis 2027 umfasst Themen wie den digitalen Wandel, Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit und Strukturwandel. Die FernUniversität passt da mit ihren Themen perfekt rein“, erklärt Reichow. „Allerdings steht das Programm im Ruf, dass es administrativ sehr aufwändig ist. Sowohl die EU als auch das Land NRW haben viele Vorgaben, die eingehalten werden müssen.“ Als offizielle EFRE-Ansprechpartnerin möchte Reichow den Forschenden ihre Vorbehalte bezüglich der zeitaufwändigen Bürokratie nehmen: „Wir übernehmen im Forschungsservice die ganzen Formalitäten – wenn Rücksprachen mit Projektträgern erforderlich sind, wenn es Fragen gibt, wenn Formulare ausgefüllt werden müssen. So können sich die Forschenden wirklich auf das Fachliche konzentrieren.“

FernUni schafft Sicherheit

Das EFRE-Programm ist auch ein Beispiel dafür, wie stark sich die FernUniversität selbst als Förderin einbringt: „Bei aussichtsreichen und sichtbaren Förderprogrammen wie EFRE.nrw unterstützt das Rektorat die Forschenden auch finanziell, beispielsweise durch eine Anschubfinanzierung oder die Bezuschussung von Eigenanteilen. Dahinter steckt wieder die Idee, Hemmschwellen für Forschende abzubauen und die Antragstellung attraktiv zu machen.“

Einfach forschen

Auch abseits des prominenten Beispiels EFRE koordiniert der Forschungsservice hochschulweite Fördermaßnahmen – im Rahmen des Programms der „Internen Forschungsförderung“. „Dabei geht es viel um den Anschub von Projekten. Es gibt aber auch spezielle Mittel als Abschlussstipendium für Promovierende, deren Vertrag kurz vor der Promotion ausläuft“, nennt die Forschungsreferentin Beispiele. Bei allen Maßnahmen gilt immer dasselbe Credo, wie Reichow im Namen des ganzen Teams betont: „Wir vermeiden Formalien und arbeiten serviceorientiert. Wir wollen dabei helfen, dass Forschende einfach forschen können!“

 

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Benedikt Reuse | 09.01.2023