Lebenslang Lernen und am besten noch digital?

Eine FernUni-Studie untersucht das Machen digitaler Bildungsplattformen. Erste Ergebnisse liegen jetzt vor.


Foto: FernUniversität
Lebenslang lernen im „Bildungsraum digital”: Das Machen digitaler Bildungsplattformen steht im Fokus der FernUni-Studie.

Lebenslanges Lernen ist nicht nur das Motto der FernUniversität in Hagen. Konzeptionell prägt es auch die Arbeit rund um die nationale Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung. Doch wie setzen Macherinnen und Macher diese um? Fragestellungen wie diese rückten in den Fokus der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Begleitstudie „Bildungsinfrastrukturen machen: (Be-)Deutungshorizonte im Zuge von Entwicklungspraktiken im Kontext der Lehrer:innen(fort)bildung)“. Sie ist unter der Leitung von Prof. Dr. Sandra Hofhues und ihrer Co-Leiterin Prof. Dr. Julia Schütz von der FernUniversität in Hagen jetzt veröffentlicht worden.

Technikentwicklung als Leitmotiv

„Wie sich ein digitaler Bildungsraum erforschen lässt“, sagt Prof. Dr. Sandra Hofhues, „hat sich im Zuge unserer qualitativen Forschungsarbeiten als Chance und Herausforderung zugleich erwiesen.“ So wird beispielsweise durch den qualitativ-empirischen Zugriff deutlich, dass pädagogische Praxis zwar von Macherinnen und Machern avisiert wird. Ihr Leitmotiv aber bleibt Technikentwicklung. Standardisierung bei gleichzeitiger Hoffnung auf eine Individualisierung gehört zu den Widersprüchen, mit denen sich Beteiligte im Prozess des ‚Machens‘ befassen. Zugleich zeigt die Begleitstudie nachvollziehbar auf, dass individualisierte Bildungs- und Lernprozesse von allen Macherinnen und Machern als relevant erachtet werden.

Foto: Volker Wiciok
Prof. Sandra Hofhues (li.) und Prof. Julia Schütz forschen im Zuge der Begleitstudie Hand in Hand.

Expertise aus Medienpädagogik und Erwachsenenbildung

Die leitende Idee, das Machen von Bildungsplattformen zu untersuchen, sehen die Leitungen Hofhues und Schütz als Chance. „Macher*innen sind für uns nicht nur Entwickler*innen oder Informatiker*innen im engeren Sinne,“ erläutert Hofhues die dazu notwendige begriffliche Zuspitzung in dieser Studie. „Alle, die Plattformen mitgestalten, machen diese erst zu dem, was sie später sind“, fügt Schütz an, die zusammen mit Hofhues die innovative Studie leitet. „Plattformbezogene Forschung und die qualitative Untersuchung von Bildungsplattformen gehen für mich Hand in Hand“, spitzt Schütz zu.

Expertise aus Medienpädagogik und Erwachsenenbildung hätten sich in dieser Studie „wunderbar ergänzt“, so Hofhues. Kollegin Schütz fügt hinzu: „Die Stärke unserer Studie ist sicherlich, dass wir mit verschiedenen theoretischen Blickwinkeln auf das komplexe Untersuchungsfeld blicken.“ Weitere Ergebnisse stehen dank Open-Access-Technologien im deposit-Repository der Bibliothek der FernUniversität in Hagen zur Verfügung.

1,6 Millionen Euro für Begleitforschung der FernUni

Die Begleitstudie wird mit gut 1,6 Millionen Euro gefördert und findet in der größeren Rahmung des BMBF-geförderten Verbundes „Bildungsraum digital“ (BIRD) statt. Mit der vorgelegten Studie waren insgesamt fünf wissenschaftliche Mitarbeitende unter der Leitung von Sandra Hofhues (Sprecherin) und Julia Schütz befasst. An ihrer Forschung beteiligten sich außerdem zahlreiche Diskussionsteilnehmende. Die Begleitforschung wird noch bis März 2025 fortgesetzt.

 

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Presse | 15.01.2024