Europäisches Verbundprojekt: FernUniversität kooperiert mit EADTU
Erste Ergebnisse einer Umfrage zu generativer KI und großen Sprachmodellen in der Lehre (ADMIT) liegen vor. Für die nächste Befragungsrunde im Juni werden noch Lehrende gesucht.

Das EU-geförderte ADMIT-Verbundprojekt, ein Zusammenschluss von elf Fern- bzw. Offenen Universitäten aus ganz Europa, widmet sich der Entwicklung ethischer Richtlinien und didaktischer Grundlagen für eine effektive Integration von generativer KI (GenKI) und Large Language Models (LLMs) in der Hochschulbildung. Die FernUniversität ist mit Prof. Dr. Claudia de Witt und Silke E. Wrede aus dem Lehrgebiet Bildungstheorie und Medienpädagogik im Projekt vertreten. Die Koordination übernimmt die EADTU, die Vereinigung europäischer Fernuniversitäten. ADMIT steht kurz für „generative Ai anD large language Models In higher educaTion“.
Aktuelle Entwicklungen und neue Befragung zu GenKI
Das Ziel des Projekts besteht darin, ethisch fundierte und pädagogisch sinnvolle Nutzungsmöglichkeiten von GenKI aufzuzeigen und zu ermöglichen, insbesondere im Bereich der Fernlehre. Ein nachhaltiger Einsatz von GenKI in der Hochschullehre erfordert ein tiefes Verständnis bestehender Strategien (Policies) und praktischer Anwendungen oder Implementierungen (Practices). Durch die Zusammenarbeit mit den Partnerhochschulen soll eine umfassende Sammlung von Best-Practice-Beispielen erstellt werden, die die vielfältige Expertise der beteiligten Institutionen nutzt.
Der erste Projektbericht mit dem Titel „Trends in Policies and Practices on the Use of LLMs and Generative AI“ fasst zentrale Ergebnisse aus Online-Umfragen und Interviews zusammen, die im vergangenen Jahr an allen beteiligten Universitäten – darunter auch der FernUniversität – durchgeführt wurden. Dabei wurden unterschiedliche Statusgruppen befragt, um individuelle, institutionelle und nationale Perspektiven auf den Umgang mit GenKI und LLMs zu analysieren.
Im Juni startet eine neue Befragungsrunde, mit der Veränderungen in der Nutzung und Bewertung von GenKI über die Zeit hinweg erfasst werden sollen. „Wir laden alle Lehrenden herzlich zur Teilnahme ein“, betont Claudia de Witt, die auch Prorektorin für Lehre, Studium und Künstliche Intelligenz in Bildungsprozessen an der FernUniversität ist. „Besonders spannend wird sein, wie sich die Vertrautheit der Hochschulangehörigen mit LLMs und GenKI weiterentwickelt hat.“

Verantwortungsvolle und ethische Integration von LLMs in der Bildung
Aktuell wird an einem Framework gearbeitet, das es ermöglichen soll, LLMs/GenKI verantwortungsvoll und ethisch vertretbar in verschiedenen Lehr- und Lernkontexten einzusetzen. Die FernUniversität wirkt maßgeblich an dieser Aufgabe mit. Das Team hat sich intensiv mit ethischen Fragestellungen, aber auch mit Aspekten wie Diversität, Gleichstellung und Inklusion in Zusammenhang mit GenKI beschäftigt. Dabei werden nicht nur theoretische Grundlagen wie eine erste ethische Systematisierung erarbeitet, sondern auch praktische Tools analysiert und bewertet.
In Open-Think-Tanks zum Thema haben sich Expert:innen ausgetauscht. Die Ergebnisse fließen in die zukünftige Entwicklung des Frameworks ein. „Der Austausch und die Zusammenarbeit in einem so großen europäischen Projektteam ist spannend und bietet viele Einblicke in den europaweiten Umgang mit LLMs/GenKI“, sagt Silke Wrede.
Qualifizierung für Lehrende und Führungskräfte
Ein zentrales Ziel von ADMIT ist es zudem, einen Open-Access-Onlinekurs für Lehrende und Führungskräfte zu entwickeln. Dieser Kurs soll praxisnah über die Chancen und Herausforderungen von GenKI in der Hochschulbildung informieren und sie bei der Implementierung unterstützen. Die Entwicklung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem KI-Campus und wird darüber auch zugänglich sein.
Gefördert wird das Projekt durch die Europäische Kommission und die interne Forschungsförderung der FernUniversität.