50-jähriges Jubiläum: FernUni lässt es krachen
Große Musikbühne, viele Stände, wissenschaftlicher Input und ein Rahmenprogramm für Jung und Alt: Die FernUni feierte ihren runden Geburtstag auf dem Campus – ausgelassen und bunt.

Tausende Menschen auf dem Hagener Campus bei schönstem Sonnenschein: Beim diesjährigen Campusfest hat alles von Anfang bis Ende gepasst. Die Uni brummte von mittags an und erst mit dem letzten Ton am späten Abend leerte sich das Gelände. Zentraler Treffpunkt war die große Bühne: Hier brachte zunächst die entspannte Songauswahl der Puzzles die Gäste zum Mitsingen.
Während das Publikum in Stimmung kam, glitten die letzten Sonnenstrahlen über den gut gefüllten Platz. Tanz, duftende Essensstände und fröhliches Stimmengewirr an den Getränkewagen bereiteten die Kulisse für die Party Beat Breakers, die die Lautstärke dann noch einmal richtig aufdrehten. Mit rockigen Interpretationen und knalliger Lichtshow erreichte das Fest seinen ausgelassenen Höhepunkt. „Wir kommen gern zum Campusfest, wegen der Live-Musik. Die ist immer wieder klasse”, finden Markus und Melanie. Die Umstehenden nicken – und posieren für einen Schnappschuss. Für viele aus Hagen und der Region gehört das Campusfest in den persönlichen Veranstaltungskalender im Jahr. Hier trifft „man” sich.
Spaß hatten nicht nur die Erwachsenen bei Cocktails, Bücherflohmarkt in der Unibibliothek und Musik – nebenan beim Kinderprogramm mit Schminken, Papierschöpfen und Klettern ging es ebenfalls bis in den Abend fröhlich, bunt und ausgelassen zu. Typisch Campusfest mischten sich nicht nur Jung und Alt, sondern auch alle Teile der Gesellschaft, vom neugierigen Campusbesucher aus der Nachbarschaft über die Studentin von den parallel stattfindenden Soziologietagen bis hin zur renommierten Wissenschaftlerin.
Wissenschaftliche Akzente
Alle gemeinsam begrüßte FernUni-Rektor Prof. Stefan Stürmer herzlich von der Hauptbühne aus. Dabei nutzte er die Gelegenheit, den gesellschaftliche Auftrag von Universitäten zu unterstreichen: Gerade in Zeiten, in denen Wissenschaft vielfach hinterfragt und angegriffen werde, trage die FernUniversität die Verantwortung dafür, auch unangenehme Themen anzusprechen und ihre Expertise in öffentliche Debatten einzubringen. So schloss der Rektor auch mit dem dringenden Appell an alle Bürger:innen, die Kommunalwahl am 14. September ernst zu nehmen, die eigene Stimme abzugeben – und damit den politischen Prozess aktiv mitzugestalten.
Wir kommen gern zum Campusfest, wegen der Live-Musik. Die ist immer wieder klasse!
Markus und Melanie, Gäste beim Campusfest
Das Statement fügte sich zum wissenschaftlichen Vortrag von Prof. Dr. Felix Ackermann, in dem der FernUni-Historiker auf eine mediale Seite des Kriegs in der Ukraine zu sprechen kam: „Das Handy als Kriegsschauplatz – Wie Telegram die Öffentlichkeit in der Ukraine und Russland verändert“. Gemeinsam mit dem Publikum arbeitete er heraus, welch entscheidende Rolle die Nutzung der Messenger App Telegram auf beiden Seiten der Front spielt – zum Beispiel zur Selbstorganisation vor Ort, aber auch als unabhängige Nachrichtenquelle.
Ganzheitlich nachhaltig
Aber auch andere wichtige Themen kamen auf dem Fest zur Sprache – zum Beispiel: Was bedeutet Nachhaltigkeit auf dem Campus der FernUniversität? Antworten darauf lieferte ein besonderer Programmpunkt des Campusfests: der erstmals angebotene Nachhaltigkeitsspaziergang. Unter der Leitung von FernUni-Mitarbeiter Frank Wistuba erkundeten die Teilnehmenden verschiedene Stationen auf dem Gelände, die zeigen, wie vielfältig Nachhaltigkeit gelebt wird.
Der Weg führte vorbei an sichtbaren Zeichen ökologischer Verantwortung wie Photovoltaikanlagen auf den Dächern, Hochbeeten, Wildblumenwiesen und einem Regenauffangbecken. Doch Nachhaltigkeit endet nicht bei Umweltaspekten: Auch barrierefreie Aufzüge, Spiel- und Sportgeräte im Freien sowie die Bank gegen Rassismus standen symbolisch für soziale Nachhaltigkeit und ein respektvolles Miteinander.
Um die Umwelt ging es auch beim Aktionsstand vom BUND Marienhof zum Thema „Nachhaltiges Saatgut und Biodiversität“. Infos rund um Studium und Karriere gab es bei Ständen der FernUni-Studienberatung, StudyFit und Deutschlanstipendium, Kreishandwerkerschaft sowie der Weiterbildungs GmbH.

PoliTikTalks: Räume für junge Stimmen
Erstmals fand im Rahmen des Campusfestes auch das neue Dialogformat PoliTikTalk statt, zu dem die FernUni gemeinsam mit dem Jugendrat und dem Jugendring eingeladen hatte. Hagener Jugendliche diskutierten mit Vertreterinnen und Vertretern aus Verwaltung, Wissenschaft und Jugendarbeit über die Idee, jugendgerechte Räume nicht nur für, sondern auch mit Jugendlichen zu entwickeln – denn Beteiligung ist entscheidend, damit Orte wirklich angenommen werden.
Der lebendige Austausch machte deutlich, wie wichtig frei zugängliche Treffpunkte ohne Konsumzwang sowie kulturelle Räume und partizipative Projekte für junge Menschen sind. „Wir müssen Orte schaffen, die sicher, sauber, für alle zugänglich sind und an denen man etwas erleben kann – im besten Falle kostenlos“, brachte es eine Teilnehmerin auf den Punkt.
Homecoming: Die FernUni verbindet
Um schöne Orte, wenn auch weniger politisch, ging es beim Homecoming: Hier konnten ehemalige Fernstudierende unter anderem den Campus und das Freilichtmuseum in Hagen entdecken und sich vernetzen. Mit einer guten Prise Nostalgie erinnerte das Homecoming an ein großes Klassentreffen. Rund 40 Alumni der FernUniversität trafen sich im Vorfeld des Campusfestes, um teils Jahre nach ihrem Abschluss in Kontakt „mit ihrer FernUni“ zu bleiben und die besondere Gemeinschaft der Absolvent:innen live zu erleben.