Caan Hollenbach
Caan & Bittes: Gemeinsame Solokarriere
Die Zutaten sind einfach: Gesang und Gitarre, Gitarre und Gesang. Mehr nicht. Was Caan & Bittes allerdings daraus machen, klingt stets individuell: mal gefühlvoll und bluesig, wütend und punkig oder treibend und rockig.
„Wir müssen nicht berühmt werden.“ Es klingt nach Understatement. Es ist wohl die Wahrheit. Aber ein bisschen bekannt sind sie schon: zumindest im Raum Göttingen/Bremen, wo sie herkommen und leben. Nun sind sie auch an der FernUni ein wenig berühmt(er): Als die Band, die den Auftritt beim virtuellen Campusfest 2021 gewonnen hat. Ihre Viertelstunde des Ruhms für den Abend beim Campusfest wurde im Regionalzentrum Hannover aufgenommen. Es ist das Regionalzentrum, dem Caan Hollenbach (36) – zuständig für Gesang – im eigenen Psychologiestudium an der FernUni zugeordnet ist.
Wunschstudium Psychologie
Schon den Bachelor hat Caan an der FernUni absolviert, nun folgt der Master. Es ist ein Wunschstudium mit Schwerpunkt Community Psychology. In diesem Lehrgebiet arbeitet Caan seit 2019 als Wissenschaftliche:r Online-Tutor:in (WOT) und absolviert dort aktuell das erforderliche Forschungspraktikum. Caan lacht: „Ich finde die Themen eben spannend.“ Über ein Praktikum in der Personalentwicklung fand Caan den Zugang zur Psychologie, schrieb sich 2010 in Hagen ein, entdeckte Community Psychology und das wissenschaftliche Arbeiten für sich. Berufung? Zumindest plant Caan Hollenbach nach dem Masterabschluss zu promovieren.
Für Caan gab’s schon ein Unileben vor der FernUniversität: ein Präsenzstudium im Bereich Internationales Management und Business Administration an den Unis Flensburg und Krakau. „Präsenz ist nicht meins“, stellte Caan nüchtern fest. „Ich bin eher der Alleinlerntyp, kann gut und viel online machen. Ich bin vernetzt und habe bestimmte Personen, mit denen ich für Prüfungen lerne oder mich austausche.“ Die Studierenden, die Caan als WOT betreut, profitieren davon, dass Caan selbst fernstudiert und die Probleme – etwa in Sachen Zeitmanagement und Motivation – kennt. „Das hilft zu verstehen“, sagt Caan.
Viel Eigenes im Repertoire
Zurück zur Band: Ihr Foto auf der Webseite ist ein Statement – zwei halbe Gesichter, die sich zu einem ergänzen, dennoch steht jedes für sich. Caan & Bittes. Zwei Persönlichkeiten. In der Musik finden sie zusammen, sind sich einig. Caan komponiert, Bittes arrangiert. Ungefähr einmal im Monat treffen sie sich und proben – oft auch mit dem Rest der Band. Denn Caan & Bittes gibt es als Duo oder als Band mit bis zu fünf Personen.
Seit Sommer 2016 schreiben und performen sie als Caan & Bittes eigene Lieder mit englischen Texten und verschiedenen musikalischen Einflüssen. Weihnachten 2017 erschien ihr erstes Album „Sky and Waters“. „Dafür haben wir unsere Lieblingsstücke ausgesucht“, erzählt Caan. Sie haben noch viel mehr Eigenes im Repertoire. „Ich bin gern laut, schnell und kann auf der Bühne viele Leute um mich haben. Acht Stunden, drei Tage – das ist so mein Ding“, erzählt Bittes Chneller alias Sammy Hollenbach, Caans Vater. Sein Künstlername ist Programm. Der musikalische Einfluss seiner Musik auf Caan – AC/DC, Led Zeppelin & Co – lässt sich nicht leugnen, aber sie haben sich jede:r in der eigenen Musik entwickelt. Beide üben für sich, Bittes zusätzlich mit den anderen Bandmitgliedern.
Autodidakt an der Gitarre
Ihre gemeinsamen Stücke durchlaufen manchmal verschiedene Stile bis zur Bühnenreife, aber dann stehen sie fest. So haben sie ihr erstes gemeinsames Album zwar zwei Jahre vorbereitet, aber in eineinhalb Wochen in einem Studio im Saarland aufgenommen. Mittlerweile hat Bittes ein Musikstudio im eigenen Haus. „Musik bestimmt meinen Alltag mehr als die Hälfte der Woche“, sagt Bittes, der in der Nähe von Göttingen lebt und als kaufmännischer Angestellter arbeitet.
Mit 15 Jahren lernte er autodidaktisch Gitarre, sammelte Erfahrungen in verschiedenen Bands, spielte semiprofessionell – und entdeckte erst später, wie gut er mit Caan musikalisch zusammenpasst. Es war Zufall. „Wir hatten keinen Gesang, da haben wir Caan gefragt“, erinnert er sich. Peu à peu bauten sie die musikalische Zusammenarbeit aus, näherten sich an. Nun machen sie gemeinsam Solokarriere, fügen ihre Eigenheiten harmonisch zusammen.
Motivation durch Bandwettbewerb
„Mein Instrument ist meine Stimme“, ergänzt Caan. Sie zu trainieren der Ausgleich zu den Jobs – eine Teilzeitstelle als WOT und eine weitere Teilzeitstelle in einem Projekt in Bremen. „Ich singe zwischendurch in meiner Wohnung, bis ich denke, das ist genug für die Nachbarn.“ Beschwerden gab’s bisher keine, auch nicht rund um den Aufnahmetermin fürs Campusfest. Die vier Songs, die Caan & Bittes spielen, sind eine Punktlandung und waren fix im Kasten.
„Es war eine sehr professionelle und entspannte Atmosphäre in Hannover. Alle haben sich viel Mühe gegeben und uns unterstützt“, sagen beide. Sie fügen an: „Wir hatten durch Corona ein kleines Motivationsloch, durch den Bandwettbewerb fürs Campusfest haben wir wieder einen Schub bekommen.“
Stand: August 2021