Campusfest macht Villa zur Showkulisse
Zwei Kilometer Kabel und sechs Kamerazüge: Die Villa Bechem verwandelte sich in ein Video-Produktionszentrum. Von dort sendete die FernUniversität ihr Campusfest DIGITAL.
Die FernUniversität in Hagen steht mit ihrer vielfältigen Studierendenschaft wie keine andere Universität für ungewöhnliche Bildungsgeschichten. Für ungewöhnliche Spielorte steht ihr Campusfest. Live-Bands performten bei der zweiten digitalen Auflage des Events in der Mensa und im Logistikzentrum, ein DJ legte im Wintergarten der Villa Bechem auf und Comedian Friedel Hiersenkötter wollte sich höchstpersönlich im Service-Center für ein Studium einschreiben. So viel sei gesagt: Sein Bildungsweg wäre nicht der außergewöhnlichste des Abends gewesen. Den lieferte Musiker und Informatiker Clemens Tewinkel. Der Gründer der A-cappella-Gruppe Wise Guys studierte während seiner Zeit als international erfolgreicher Musiker an der FernUniversität Informatik. „Ich weiß noch, wie ich damals die Fahrten im Tour-Bus zum Lernen genutzt habe“, erzählt er im Live-Interview. „Immer das Notebook auf den Knien, daneben die FernUni-Skripte.“
Zwischen Gabelstapler und Studienbriefen
Und weil die FernUni an diesem Abend Einblicke an Orte ermöglicht, die sonst verborgen bleiben, geht die virtuelle Reise direkt dorthin, wo eben diese Skripte gedruckt, gebunden und an die rund 80.000 Studierenden verschickt werden. Hier im Logistikzentrum macht sich die Band Karamba für ihren Auftritt bereit: zwischen Gabelstapler und Studienbriefen. „Wir fühlen uns immer ein bisschen schlauer, wenn wir an der FernUni aufgetreten sind“, witzelt Frontmann Chris Eversberg, der schon beim ersten digitalen Campusfest im vergangenen Jahr mit seiner Band dabei war.
Moderator des Abends Robin Hiermer von Radio Hagen begleitet das Publikum zu weiteren Stationen auf dem Hagener Campus – und darüber hinaus. Nächster Stopp: Das Regionalzentrum Hannover mit den Gewinner:innen des Bandwettbewerbs, den die FernUni im Vorfeld unter ihren Studierenden veranstaltet hatte.
Vier gefühlvolle Songs, die Caan & Bittes in einem der Seminarräume einspielten, waren fix im Kasten. „Es war eine sehr professionelle und entspannte Atmosphäre in Hannover“, sagt das Duo. Die beiden fügen an: „Wir hatten durch Corona ein kleines Motivationsloch, durch den Bandwettbewerb fürs Campusfest haben wir einen Schub bekommen.“
Eröffnet hat das digitale Campusfest die Hagener Band Josh & the Blackbirds in der Villa Bechem, gefolgt von einer Live-Verkostung des ersten FernUni-Honigs. „Die Bienen haben es sich in ihren Waben auf dem Campus richtig gemütlich gemacht“, freut sich FernUni-Imker Markus Kroll über die erste Probeabfüllung im Glas. „Das ist leckeres Campusgold mit einer besonders blumigen Note.“
Von diesem kulinarischen Erlebnis geht die Reise zu einem musikalischen Leckerbissen in die Mensa. Wo sonst die Mitarbeitenden ihre Mittagspause machen, rockt der Top-Act des Abends, die Band Jam Connection. Die Location in der FernUni-Mensa ist für sie etwas Besonderes. „Wir haben Bock drauf!“, sagt Gitarrist und Sänger Sean Athens noch bevor er die Bühne entert – Energie, die bei jedem Song zu spüren ist. Auch auf den Bildschirmen zu Hause.
Lust zum Weiterfeiern?
Wem die Musik beim Campusfest gefallen hat, und damit im Auto, Zug oder Wohnzimmer weiterfeiern möchte, findet hier das komplette DJ-Set als Playlist bei Spotify.
Kameras fahren in historischen Räumen
Die stabile Übertragung von Bild und Sound dorthin ermöglicht das Team der Technischen Hochschule Mittelhessen, das das Fest wie im letzten Jahr mit Sendetechnik unterstützt. Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter der Audiovisuellen Medienproduktion hatten zuvor zwei Kilometer Strom- und Übertragungskabel auf dem Parkett-Boden der Villa Bechem verlegt. Sie verwandeln die historischen Räume der FernUni damit kurzerhand in ein topmodernes Video-Produktionszentrum.
Mit sechs beweglichen Kameras, die zum Teil auf Schienen durch die Räume fahren, fangen sie die Interviews, Gitarren-Sounds und DJ-Moves ein. „Es ist wieder einmal eine tolle Erfahrung hier in Hagen beim Campusfest dabei zu sein“, sagt Medieningenieur Benjamin Rupp von der befreundeten Hochschule. „Eine tolle Zusammenarbeit“, ergänzen Patric Albrecht und Axel Nattland. Der Marketingchef und der Leiter der Digitalen Medien Services (DMS) der FernUni haben das Fest gemeinsam geplant und umgesetzt. „Wenn viele Hände in einem interdisziplinären Team ein Campusfest auf die Beine stellen und dann auch noch so viele Studierende mit dabei sind, ist das ein toller Erfolg.“
DJ legt Sommerhits auf
Die Studierenden feierten von überall mit. Über die Social-Media-Kanäle schickten sie Fotos und Video-Sequenzen von der Terrasse oder aus dem Wohnzimmer. „Was für eine Party“, schrieb eine Nutzerin und freute sich über den Inhalt ihres Party-Bausatzes. 250 solcher Gute-Laune-Pakete mit Sektersatz, analoger Lichtshow und Mini-Catering hatte die Hagener Hochschule zuvor verlost. Verbunden war das Gewinnspiel mit einer Wunschsong-Aktion. Die zehn meistgewünschten Sommerhits des Publikums schickt schließlich DJ Peter Hinzer durch die Boxen. Sein zweistündiger Mix bildet den großen Höhepunkt und den Abschluss des Abends im Wintergarten der Villa Bechem. Deren Fassade erstrahlt abwechselnd in Rot, Grün, Violett und – natürlich – FernUni-Blau.
Ein Ambiente, in dem auch Rektorin Ada Pellert sofort ein Lieblingslied einfällt: „Mein Wunschtitel an einem lauen Sommerabend wäre Azzurro von Adriano Celentano – der passt in diesem Jahr zwar nicht zum Wetter, aber perfekt zur FernUni-Farbe.“ Wer weiß, vielleicht ertönen die Klänge des italienischen Sommer-Kulthits im nächsten Jahr bei Sonnenschein und Geselligkeit auf dem Roten Platz. Und sollte die Pandemie diesen Plan erneut durchkreuzen, feiert die FernUni ihr Campusfest gerne wieder digital.