Jörg Niehoegen

„An der FernUni schätze ich die Seminare und die Möglichkeit, mich mit anderen Studierenden auszutauschen“

Jörg Niehoegen ist 65 Jahre alt und denkt gar nicht daran, mit dem Studieren aufzuhören. Der pensionierte Tierarzt kann sich für mehr als eine Wissenschaft begeistern und reiste für seine Masterarbeit bis nach Namibia. An der FernUniversität studiert er den Masterstudiengang Geschichte Europas. „Das passt zu mir und meiner Familie. Wir sind Weltenbummler“, sagt Jörg Niehoegen.

Foto: privat
Jörg Niehoegen ist pensionierter Tierarzt, aber zu Ruhe setzen möchte er sich noch lange nicht. Studieren ist seine Leidenschaft und ...

Eigene Tierarztpraxis

Der FernUni-Student lebt in Telford bei Birmingham und führte dort gemeinsam mit seiner Frau 25 Jahre eine Tierarztpraxis. Ursprünglich kommt er aus Nordhorn in Niedersachsen. Seine Frau lernte er im Studium kennen und beide wollten nach dem Studium im Ausland arbeiten. „Die beruflichen Aussichten als Tierarzt waren damals in Deutschland nicht gut. Daher sind wir nach England gezogen und haben einen Job angenommen“, erklärt Niehoegen. Jörg Niehoegen kam zwar noch einmal mit seiner Familie nach Deutschland zurück, aber sie fühlten sich nicht mehr wohl. „1996 haben wir unsere eigene Tierarztpraxis in England eröffnet und bis zur Corona-Pandemie geführt. Dann sind wir in Pension gegangen.“

Für die Masterarbeit nach Namibia

Zur Ruhe setzen? Das ist für Jörg Niehoegen nichts. Er studierte bereits neben dem Job. An der englischen Open University absolvierte er den Bachelor in Kulturwissenschaften und den Master in Kunstgeschichte an der University of Birmingham. „Ich habe immer gerne als Tierarzt gearbeitet und mich sehr für die Medizin interessiert. Ich brauche aber noch etwas für den Kopf – und ich studiere einfach gerne.“

An der FernUni macht er weiter. „Ich habe bestimmt über 30 Seminare an der FernUni besucht, und es macht mir unglaublich viel Spaß.“ 2023 nahm er an einer Exkursion nach Namibia teil, denn die FernUni hat eine Kooperation mit der University of Namibia. „Ich habe bereits vor zehn Jahren privat Namibia bereist und kam dort in Kontakt mit den deutschsprachigen Namibiern.“ Die Idee entstand, dass es interessant wäre, sie zu interviewen und die Gespräche für seine Masterarbeit zu nutzen. „Ich finde es sehr spannend, dass die deutsche Sprache so weit entfernt von Deutschland noch gesprochen wird und wie wichtig sie den Menschen dort ist.“ Mit Dr. Almut Leh (Institut für Geschichte und Biographie der FernUni) machte er sich auf nach Namibia und führte in vier Wochen teilweise bis zu zwei Interviews am Tag. „Das waren sehr lange und interessante Gespräche. Ich transkribiere das Material gerade – das ist unglaublich aufwändig und möchte mir noch genau überlegen, wie ich es für meine Masterarbeit einsetze.“

Ein Mann steht vor einem Berg Foto: privat
auch das Reisen begeistert den 65-jährigen Weltenbummler.

Neue Welten betreten

Für sein Studium hält er sich vier Vormittage in der Woche frei und lernt am Abend gerne auch noch eine Stunde. „Studieren ist ein signifikanter Teil meines Lebens. Ich schätze die Seminare an der FernUni und die Möglichkeit, mich mit anderen Studierenden auszutauschen.“ Im Fernstudium nutzt er auch wieder die Gelegenheit, auf Deutsch zu schreiben. Das fehlt ihm manchmal in England. Zudem ist er ein begeisterter Citavi-Nutzer und möchte gerne auch andere Studierende davon überzeugen. „Viele Inhalte der Studiengänge waren eine neue Welt für mich, aber das mochte ich immer sehr – auch mal Abwechslung im Kopf zu haben. Der Job als Tierarzt brachte viel Routine mit sich.“

Jörg engagiert sich neben dem Studium für den Naturschutz und auch seine vier Enkelkinder halten ihn auf Trab. Als wir uns zum Interview treffen, hat er gerade seinen Sohn und seine Tochter besucht, die beide mit ihren Familien in der Nähe von London leben – „ich brauche jetzt ein paar Tage Urlaub danach“, lacht er. Wenn er nicht gerade studiert, ist er gern unterwegs. „Wir sind mit unseren Kindern über viele Jahre mit dem Rucksack verreist – zum Beispiel nach Thailand, Mexiko oder Peru“. Dieses Hobby setzt er mit seiner Frau fort, ob eine Fahrradtour durch die alte Heimat in Deutschland oder eine Reise durch Georgien und Armenien. Sie entdecken gerne neue Länder und wollen dieses Jahr gemeinsam nach Vietnam und Kambodscha. Selbst sein Sohn sagte ihm einmal, dass auf seiner „Bucket list“ nicht mehr viel übrig ist, da sie schon gemeinsam viele Länder bereist haben. Stillstand ist eben nichts für Jörg Niehoegen. So denkt er darüber nach, vielleicht nach dem Master an der FernUni zu promovieren.

Stand Juni 2025

 

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