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Als Underdog zum Soldan Moot Court

[04.11.2022]

Zum ersten Mal nahm ein Team der FernUniversität in Hagen am Soldan Moot Court teil. Die Studierenden freuten sich über die Möglichkeit und die gemeinsame Erfahrung.


Foto: FernUniversität
Die Coaches Niklas Rademacher (li.) und Renke Onken (re.) mit den Teilnehmenden Julius Stockhausen, Leonie Heil, André Haberkamp und Julia Seibicke (v.li.)

Vier Studierende und zwei Coaches der FernUniversität haben in diesem Jahr am Soldan Moot Court teilgenommen. In dem Wettbewerb wird anhand eines fiktiven Falls ein Gerichtsverfahren simuliert. Die Studierenden sollten den Fall, der sich in diesem Jahr um das Presse-, Film- und Dienstvertragsrecht drehte, rechtlich analysieren, Schriftsätze aufsetzen und ihre Rechtsmeinungen in einem mündlichen Verfahren vortragen. Der Soldan Moot Court ist eine Traditionsveranstaltung, die Konkurrenz der Präsenzunis groß.

Eindrucksvolle Einblicke

Für André Haberkamp, der jetzt im siebten Semester an der FernUniversität Jura studiert, war die Teilnahme eine wertvolle und bereichernde Erfahrung. „Dabei hat mir insbesondere der Einblick in die praktische Arbeit eines Rechtsanwalts viel Freude bereitet. So mussten wir uns zum Beispiel in unbekannte Rechtsbereiche einarbeiten. Doch durch die gute Teamarbeit und dank der Hilfe unserer Coaches haben wir diese Aufgabe meisten können.“

Coach des FernUni-Teams Renke Onken zeigt sich stolz, wie sich die FernUniversität im Feld der 32 Teams behaupten konnte – unter anderem gegen das Team der Universität Hamburg, das es bis ins Halbfinale schaffte. „Wir sind als Underdog ins Rennen gegangen und haben bewiesen, dass wir absolut auf Augenhöhe sind.“ Und so war es auch gar nicht schlimm, dass sich die FernUni nicht für die Endrunde mit acht Teams qualifizieren konnte. „Es war unsere erste Teilnahme und es ist doch auch schön, wenn man noch Luft nach oben hat“, fasst der Coach das gemeinsame Erlebnis zusammen.

Improvisation gefragt

Besonders die Vorgabe, den Fall vorab im Team für die mündliche Verhandlung vorzubereiten, machte es den Fernstudierenden nicht gerade leicht. Denn während Studierende der anderen Unis sich regelmäßig in Kleingruppen treffen und gemeinsam an ihrem jeweiligen Studienort üben konnten, schalteten sich die Hagener Fernstudierenden von ihren Wohnorten in Hannover, Frankfurt, Kaiserslautern und Wien aus zu virtuellen Vorbereitungstreffen zusammen. Vor Ort in Hagen trafen sie sich zum ersten Mal in der Woche vor dem Soldan Moot Court.

„Ich hatte den Eindruck, dass die Juroren es positiv bewertet haben, dass wir eben nicht jeden möglichen Einwand schon vorher im Team durchgespielt und unsere Reaktionen eingeübt hatten."

Renke Onken

Während der Gerichtsverhandlung in den Räumen der Leibniz Universität Hannover zeigte sich dann, dass die vermeintliche Not auch eine Tugend sein kann. „Ich hatte den Eindruck, dass die Juroren es positiv bewertet haben, dass wir eben nicht jeden möglichen Einwand schon vorher im Team durchgespielt und unsere Reaktionen eingeübt hatten“, so Coach Onken. „Vielmehr haben wir gezeigt, dass wir auch improvisieren können. Und das ist bei echten Verhandlungen ja auch gefordert.“ Einen Eindruck, den Student André Haberkamp teilt: „Vor allem das spontane Reagieren auf unerwartete Aktionen von Seiten der Gegner oder des Richters hat Spaß gemacht. Vor den mündlichen Verhandlungen war ich noch etwas nervös, doch im Gerichtssaal angekommen, war die Aufregung dann schnell verflogen.“

Nächstes Jahr gerne wieder

Einen weiteren Nebeneffekt abseits des zu verhandelnden Falls sieht Onken im Kontakt zu anderen juristischen Fakultäten. „Es war schön, Studierende der anderen Universitäten kennenzulernen, sodass ich mich freuen würde, wenn die FernUniversität eine feste Größe im Wettbewerb wird und auch im nächsten Jahr wieder vertreten ist.“

Die Fakultät informiert frühzeitig über die Anmeldung zum Soldan Moot Court 2023. Ein Dank geht an Prof. Dr. Sebastian Kubis, dessen Lehrstuhl die Teilnahme am Soldan Moot Court 2022 gemeinsam mit dem Zentralbereich der Rechtswissenschaftlichen Fakultät begleitet hat.

 
Sarah Müller | 09.04.2024