ICH – Labor fürs Lernen mit 3D

An der FernUniversität in Hagen entsteht ein Ort mit modernsten Technologien aus der virtuellen und erweiterten Realität – zum Lernen, zum Forschen, zum Experimentieren: ICH.


Foto: @Babu Architektur
Wissenschaftler und Plannerinnen haben bei einem Workshop Ideen für den Hub entwickelt.

Die Abkürzung ICH steht für Immersive Collaboration Hub. Nutzen können ihn etwa Lehrende, Studierende, Unternehmen und Schulen, um anhand von dreidimensionale Technologien – wie 3D-Brillen, Ganzkörperscanner und holografisches Display – die reale Umgebung mit digitalen Objekte verschmelzen zu lassen.

Was ICH ist

Neben den aktuell entstehenden Räumlichkeiten, die mit modernster immersiver Technologie ausgestattet wird, umfasst ICH aber noch viel mehr. „Der wahre Mehrwert des Hubs liegt nicht nur in den Räumlichkeiten und der modernsten Technologie, sondern vor allem in dem Ökosystem und der Zusammenarbeit unterschiedlichster Zielgruppen“, meint Prof. Dr. Thomas Ludwig. „Diese Kooperation ermöglicht dadurch eine Dualität des Nutzens. Einerseits den Erkenntnisgewinn für die Forschung und andererseits den direkten praktischen Nutzen für die Anwender.“

Der Wirtschaftsinformatiker Thomas Ludwig hat die Professur für Bildungstechnologie im Forschungsschwerpunkt Arbeit –­ Bildung – Digitalisierung (ABD) an der FernUniversität inne und das Konzept für den Hub entwickelt. ICH wird in die Campuslounge der Universitätsbibliothek integriert, räumlich offen gestaltet und in verschiedene Funktionsbereiche aufgeteilt. Finanziert wird der Hub aus Mitteln des Forschungsschwerpunkts ABD.

ICH und die FernUni

„Der Hub bietet eine große Chance für die FernUniversität im Bereich Digitalisierung und digitaler Bildung. Wir sind eine der größten Bildungsinstitutionen des Landes und ein moderner Lern- und Forschungsort in der Region“, unterstreicht FernUni-Rektorin Prof. Ada Pellert. „Wir möchten im Hub Praxispartner aus Wirtschaft, Handwerk und Bildung mit Wissenschaft zusammenbringen und ihnen den Einstieg in immersive Technologie- und Anwendungskonzepte ermöglichen.“ Von hier aus kann über Schulungsprogramme ein Transfer in die Wirtschaft erfolgen.

Was ICH leistet

Innerhalb des Hubs werden Fragen zum Thema Lernen und Arbeiten mit virtuellen und erweiterten Technologien beantwortet werden. „Uns selbst interessiert zum einen wie Technologien im alltäglichen Arbeitsleben sinnstiftend eingesetzt werden können und welche Implikationen sich daraus ergeben“, ergänzt Ludwig. „Gleichzeitig werden wir erforschen, wie Lehre und Metaverse zusammenspielen, wie sich etwa Lernende und Lehrende immersive Technologien aneignen oder auch wie Kooperationen im virtuellen und hybriden Raum stattfinden.“

…für die Lehre

Lehrende können im Hub zunächst selbst neue Technologien ausprobieren und Lehr-/Lernsettings konzipieren. Studierende haben die Möglichkeit, an immersiven Lehrveranstaltungen teilzunehmen oder sich zu virtuellen Lern-Communities zusammenzuschalten. Außerdem wird der Hub für interessierte Unternehmen, regionalen Akteure und Schulen geöffnet, um immersive Technologiekonzepte kennenzulernen, Weiterbildungsmaßnahmen zu testen und weiterzuentwickeln.

…für die Forschung

Gleichzeitig soll der Hub als Forschungsinfrastruktur für Fragen herangezogen werden wie: Wie kann die Aneignung immersiver Technologien unterstützt werden? Welche Faktoren spielen eine Rolle für hybride Kooperation und Bildung? Wie lassen sich gemischte Realitäten kreieren? Welche Auswirkungen hat der Grad der Immersion auf den Lernerfolg? „Es bestehen dabei zahlreiche Anknüpfungspunkte für Forschungsfragen in den unterschiedlichsten Disziplinen“, ist sich Ludwig sicher. „Das wurde schon bei einer Planungswerkstatt an der Uni deutlich, auf die das inhaltliche Konzept für den Hub zurückgeht.“ An der Ideensammlung haben interessierte Hochschulbeschäftigte teilgenommen.

Die Eröffnung des Hubs ist für Herbst 2024 geplant.


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Anja Wetter | 31.01.2024