Innovative Kooperation von Wissenschaft und Handwerk

Die FernUniversität in Hagen und die Kreishandwerkerschaft Dortmund Hagen Lünen arbeiten in Zukunft enger zusammen.


Foto: FernUniversität
Eine Delegation um FernUni-Rektorin Prof. Ada Pellert und Hauptgeschäftsführer Sebastian Baranowski von der Kreishandwerkerschaft (Mitte) tauschten Ideen aus.

Die FernUniversität in Hagen und die Kreishandwerkerschaft Dortmund Hagen Lünen arbeiten in Zukunft eng zusammen. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung wurde jetzt auf dem Campus in Hagen unterzeichnet. Mit Leben gefüllt wird die innovative Partnerschaft durch gemeinsame Forschungsprojekte, flexible Weiterbildung für das Handwerk und Veranstaltungen für die Öffentlichkeit.

Wie kann Wissenschaft zur Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Handwerk beitragen? Was kann die Wissenschaft aus der Praxis lernen und umgekehrt? Wie lässt sich durchlässige Bildung in den handwerklichen Betrieben der Region ermöglichen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der neuen Partnerschaft zwischen der FernUniversität in Hagen und der Kreishandwerkerschaft Dortmund Hagen Lünen. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung wurde von Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert von der FernUniversität, den beiden Kreishandwerksmeistern Bernd Marquardt und Christian Sprenger sowie KH-Hauptgeschäftsführer Sebastian Baranowski auf dem Campus in Hagen unterzeichnet. Deutschlands größte staatliche Universität mit knapp 70.000 Studierenden und der Arbeitgeberverband des Handwerks mit rund 6.400 Innungsbetrieben in der Region arbeiten damit künftig stärker zusammen.

Vorteile auf beiden Seiten

„Wir erhoffen uns eine enge Verbindung von Wissenschaft und Praxis und bringen berufliche und akademische Bildung näher zusammen“, sagt Ada Pellert. Das unterstreichen auch die Spitzen des regionalen Handwerks. „Das Handwerk ist einer der innovativsten Bereiche der deutschen Wirtschaft“, so Kreishandwerksmeister Bernd Marquardt. „Wir werden von der Zusammenarbeit beiderseits profitieren.“ Kreishandwerksmeister Christian Sprenger ergänzt: „Wir stehen im Handwerk in den nächsten Jahren mit der Energie- und Mobilitätswende vor großen Herausforderungen. Der Transfer von Wissen wird die dafür notwendigen Prozesse erheblich stützen und beschleunigen.“ Mit Blick auf die angeschlossenen Innungen und Betriebe in der Region sagt Sebastian Baranowski: „Hier kooperieren zwei Institutionen, die man sonst nicht gemeinsam verortet, um gemeinsam gegen den Fachkräftemangel vorzugehen und die regionale Wirtschaft zu stärken.“

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Offiziell besiegelt: Rektorin Ada Pellert unterschrieb gemeinsam mit Sebastian Baranowski und weiteren Vertretern des Handwerks die Kooperationsvereinbarung.

Eng in Forschung eingebunden

Anker für die Kooperation ist der Forschungsschwerpunkt Arbeit – Bildung – Digitalisierung (ABD) der FernUniversität. Angesiedelt sind hier gemeinsame Projekte zur Digitalisierung von handwerklichen Prozessen oder zur Nachhaltigkeit im Handwerk. Praxisnahe Erkenntnisse fließen direkt in die wissenschaftliche Forschung ein. Im Aufbau ist zudem der Immersive Collaboration Hub auf dem Campus der FernUniversität. An diesem neuen Ort für das Lernen mit 3D kann der Einsatz neuer digitaler Möglichkeiten mit Blick auf das Handwerk erprobt werden. „Neben dem Lernen als solches gibt es eine Vielzahl weiterer Anwendungsbereiche von immersiven Technologien“, sagt Prof. Dr. Thomas Ludwig, Professor für Bildungstechnologien und wissenschaftlicher Leiter des Forschungsschwerpunkts ABD. „Es könnten Kundenberatungen realistisch simuliert, Leitungen oder Rohre hinter Wänden sichtbar gemacht oder auch der korrekte Umgang mit Werkzeugen während ihrer Nutzung geschult werden.“

Veranstaltungen für Interessierte

Weiterer Baustein sind gemeinsame Kooperationsveranstaltungen für die Öffentlichkeit. Über das neue Gebäudeenergiegesetz informierten sich im November 2023 rund 160 Gäste auf dem Campus der FernUniversität. Für September 2024 laufen bereits die Planungen für eine Veranstaltung zur Digitalisierung des Handwerks.

 

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Carolin Annemüller | 14.02.2024