Den Umbruch aktiv gestalten

Bei der Sommerplenarversammlung des Philosophischen Fakultätentags an der FernUniversität ging es um digitale Lehre und digitale Prüfungsformen.


Podiumsdiskussion Foto: FernUniversität
Prof. Felicitas Schmieder (li.) moderierte die Podiumsdiskussion mit Prof. Annekatrin Bock, Christian Stein, Sanne Ziethen und Prof. Peter Risthaus (v.li.n.re.).

Wie gestalten wir Bildung im Zeitalter von KI? Wie können Prüfungen in Zukunft aussehen und was ist eigentlich ihr Ziel? Wollen wir einen hochwertigen Text, die Reproduktion von Wissen oder exzellentes Denken? Und wie viel KI ist bei all dem überhaupt erlaubt oder auch erwünscht? Bei der Sommerplenarversammlung des Philosophischen Fakultätentags ging es um „Digitale Lehre und digitale Prüfungsformen – Konsequenzen für unsere Fächer“. Sie fand Ende Juni an der FernUniversität in Hagen statt.

Philosophischer Fakultätentag

Der Philosophische Fakultätentag ist eine zentrale Stimme für die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften in Deutschland. Die Delegierten von 112 Fakultäten an 58 Universitäten versammeln sich regelmäßig, um gemeinsame Positionen zu entwickeln und hochschulpolitische Impulse zu setzen.

KI als Herausforderung und Chance

Die eine klare Antwort auf die Fragen gab es dabei nicht. Dafür ist das Thema zu komplex und die Entwicklung derzeit viel zu rasant. „Allen ist jedoch klar: Wir sind in einer Umbruchzeit. KI hat die Digitalisierung noch einmal weiter beschleunigt. Wir müssen jetzt handeln, um die Entwicklung produktiv und aktiv mitzugestalten“, sagt Prof. Dr. Felicitas Schmieder. Die Historikerin ist Professorin an der FernUniversität und Schatzmeisterin des Philosophischen Fakultätentags. Nach 2013 hatte sie die Plenarversammlung in diesem Jahr zum zweiten Mal nach Hagen geholt und die Veranstaltung federführend organisiert.

An der FernUniversität startete der Austausch der Delegierten mit einer Podiumsdiskussion. Mit Dr. Sanne Ziethen, Prof. Dr. Annekatrin Bock und Dr. Christian Stein von den Universitäten Hildesheim, Vechta und der Humboldt-Universität zu Berlin saßen drei Expert:innen auf dem Podium, die unterschiedliche Blickwinkel auf KI in der Lehre gaben. So betonte Christian Stein beispielsweise, dass KI als Teammitglied verstanden werden sollte und Annekatrin Bock gab zu bedenken, dass KI nicht nur die Antworten ändere, sondern auch das Fragen. Komplettiert wurde das Podium durch Prof. Dr. Peter Risthaus, dem Studiendekan der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften an der FernUniversität.

Erfahrungen teilen

Dass „Digitale Lehre und digitale Prüfungsformen – Konsequenzen für unsere Fächer“ ausgerechnet an der FernUniversität Thema der Plenarversammlung war, war aus Sicht des FernUni-Rektors Prof. Dr. Stefan Stürmer „ein perfect Match“. In einem Videogrußwort hob er hervor, dass „digitale Formate für uns als FernUniversität kein pandemiebedingter Ausnahmezustand, sondern gelebte Realität sind.“

So sieht es auch Prof. Schmieder. Die FernUniversität habe im Bereich digitaler Lehre und digitaler Prüfungen mehr Erfahrungen als andere Universitäten. „Ziel unserer Plenarversammlungen ist es immer, diese zu teilen und neues Wissen in die jeweiligen Fakultäten mitzunehmen.“ Gerade in Zeiten des digitalen Wandels sei es wichtig, voneinander zu lernen. „Es muss nicht jeder das Rad neu erfinden.“


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Carina Grewe | 03.07.2025