„Gemeinsam die Tür zur Bildung aufstoßen“

Bei einem Treffen zwischen der FernUniversität, der bulgarischen Partnerhochschule UVT und dem Kommunalen Integrationszentrum Hagens ging es um Perspektiven für die Volme-Stadt.


Hagen ist bunt und stolz auf seine Vielfalt – über ein Drittel der Bevölkerung hat eine Einwanderungsgeschichte. Dennoch bleibt gleichberechtigte Teilhabe oft eine Herausforderung. Im Fokus der kommunalen Integrationsarbeit stehen verstärkt Menschen aus Bulgarien und Rumänien. Sie gehören zu den zehn größten Zuwanderungsgruppen in Hagen. Wie gelingt ihre Integration möglichst reibungslos? Welche Chancen erwachsen aus der gelebten Diversität? Welche Rolle spielt Bildung und berufliche Weiterentwicklung in diesem Kontext? Fragen wie diese beschäftigen nicht nur die Stadtgesellschaft, sondern auch die Wissenschaft: Bereits 2024 hatten FernUniversität und Stadt Hagen gemeinsam die Ergebnisse einer Studie vorgestellt, in der es um Teilhabe von Menschen aus Südosteuropa geht. Mehr zur Studie

Jetzt konzentrierte sich ein Treffen auf dem Hagener Campus, das im Rahmen der internationalen EADTU-Tagung stattfand, auf das Zusammenleben mit Menschen aus Bulgarien. Nach aktuellen Zahlen haben über 2000 von ihnen in Hagen eine neue Heimat gefunden. Eine Gesandtschaft der bulgarischen Partnerhochschule University of Veliko Tarnovo (UVT) tauschte sich dazu mit Vertreter:innen der FernUniversität und Verantwortlichen aus dem Kommunalen Integrationszentrum aus. Die akademische Sichtweise aus dem Ausland ist sowohl für die Stadt als auch für ihre Universität sehr wertvoll. Integration ist keine Einbahnstraße, sich untereinander anzunähern ein Auftrag für alle Teile der Gesellschaft.

Bildungschancen in Stadt und Region

Die FernUniversität möchte den Kontakt halten – und plant im Anschluss an das Treffen bereits einen Gegenbesuch bei den Partnern in Bulgarien. „An der Partneruni gibt es zum Beispiel Projekte in Zusammenarbeit mit der Roma-Community“, greift FernUni-Rektor Prof. Dr. Stefan Stürmer einen Aspekt heraus. „Sowas wollen wir uns einfach mal angucken und mehr Informationen darüber sammeln, was gut funktioniert und sich vielleicht auch nach Hagen transferieren lässt.“ Aus FernUni-Sicht liegt ihm am Herzen, noch weitere Zukunftsaussichten für Zugewanderte zu schaffen, insbesondere auch für jüngere Menschen und Kinder. „Wir arbeiten als FernUni seit einiger Zeit sehr eng mit der Stadt Hagen zusammen“, unterstreicht Stürmer den kooperativen Gedanken. „Gemeinsam wollen wir sehen, wie man – wissenschaftlich informiert und begleitet von den neuen Erfahrungen – die Tür zur Bildung weiter aufstoßen kann.“

Benedikt Reuse | 09.10.2025