Alumnifeier in Stuttgart: Die Fackel der FernUni fest in der Hand
Rund 200 Gäste feierten bei der Alumnifeier am Campus Stuttgart Studienabschlüsse aus allen Fakultäten der FernUniversität.

Ein Fernstudium beginnt mit Mut: Ohne Abitur, aber mit großer Motivation nahm Iwan Hanna nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann das Fernstudium in Angriff. Als 19-jähriger Akademiestudent. Zwei Abschlüsse später steht er als Absolvent des Bachelor- und Masterstudiengangs Wirtschaftswissenschaft am Campus Stuttgart und erzählt von seinem persönlichen Bildungsweg: „Dank des Studiums an der FernUniversität bin ich Lehrer geworden.“
Mit dem Campus Stuttgart hatte Hanna eine entscheidende Anlaufstelle: „Ich hab‘ im Studium Informationen gejagt und gesammelt. Manchmal verstand ich sehr wenig, stolperte immer wieder über Fachbegriffe, fühlte mich oft verloren.“ Die Mentoriate und Vorträge am Campus halfen ihm, Struktur und Orientierung zu finden. „Ich habe gelernt, Informationen zu analysieren, zu sortieren und gezielt einzusetzen. Ich lernte, wie man sich selbst organisiert, wie man nach Rückschlägen wieder aufsteht, dass es nicht darum geht, perfekt zu sein, sondern weiterzugehen.“ Der Campus Stuttgart war dabei nicht nur ein Ort des Lernens gewesen, für Iwan Hanna war er ein Ort der Begegnung und der gegenseitigen Unterstützung durch Mitstudierende: „Jeder von uns hatte seine eigene Fackel in der Hand. Mal flackernd, mal hell leuchtend, aber wir haben einander immer wieder gegenseitig Licht gespendet.“ Heute begleitet Hanna selbst Menschen auf ihrem Bildungsweg – „mit Geduld und einer großen Portion Respekt für den Weg, den jeder selbst gehen muss“.

Kraft zur Selbstregulation
Rektor Prof. Stefan Stürmer erinnerte die Anwesenden an die Grundsätze der Aufklärung im Sinne Immanuel Kants: „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ Damit verband er den Appell: Das im Studium erworbene Wissen zu nutzen – zur kritischen Reflexion und zur aktiven Gestaltung gesellschaftlicher Entwicklungen. Gleichzeitig würdigte er das Durchhaltevermögen der Absolvent:innen: „In der Psychologie sprechen wir von Selbstregulation – also der Fähigkeit, langfristige Ziele auch dann zu verfolgen, wenn kurzfristige Versuchungen oder Belastungen auftreten.“ Familie, Beruf, Freizeit – all das müsse im Fernstudium mit dem Lernen vereinbart werden. Wer das schafft, stellt die Kraft zur Selbstregulation unter Beweis gestellt und hat damit „eine beeindruckende persönliche Leistung vollbracht“.
Aus der Praxis in die Forschung
„Sie haben zwei Abschlüsse gemacht: einen in Ihrem Studienfach – und einen in Selbstorganisation“, ehrte Prof. Dr. Andreas Kleine, wissenschaftlicher Berater des Campus Stuttgart und Leiter des Lehrstuhls für Quantitative Methoden und Wirtschaftsmathematik, die Leistungen der Absolvent:innen fachlich wie persönlich. Gerade diese Fähigkeit, sich selbst zu strukturieren und langfristige Ziele zu verfolgen, sei zentral – nicht nur für das Studium, sondern auch für die Berufswelt. In seinem Impulsvortrag betonte er zudem die Relevanz interdisziplinären Denkens und Handelns: Studierende seien ein Motor für Innovationen im Hinblick auf Themen für die Forschung an der FernUniversität. Denn Studierende der FernUni bringen in der Regel ihre Erfahrungen aus dem Arbeitsleben ein – aus der Praxis in die Wissenschaft.
Tiefe Verbundenheit
Die Alumnifeier zeigte, wie tief verbunden viele ehemalige Studierende mit dem Campus Stuttgart sind. Der Abend war nicht nur eine Rückschau auf Studienleistungen; die Feier war gespickt mit Inspirationen, Impulsen und einer Botschaft: Bildung endet nicht mit dem Abschluss. Sie beginnt damit erst richtig.