EADTU & OpenEU: FernUniversität als lebendiges Labor
Während der Konferenz der EADTU – European Association of Distance Teaching Universities – war die FernUni Ort eines engagierten und inspirierenden internationalen Austauschs.
Foto: Volker Wiciok
„Wir sind stolz darauf, Kolleginnen und Kollegen aus ganz Europa und darüber hinaus in Hagen zu Gast gehabt zu haben. Das ist ein Meilenstein für die FernUni“, betonte Rektor Prof. Stefan Stürmer zum Abschluss. Die Energie, die Ideen und das gemeinsame Engagement für die Zukunft der Hochschulbildung, die in Vorträgen, Workshops und Diskussionen spürbar waren, seien bemerkenswert gewesen.
„Mit der EADTU sind wir Teil eines starken und visionären Netzwerks, und durch die OpenEU-Allianz sind wir mit leistungsstarken Partnern verbunden, die unsere Ambition zur Transformation teilen“, resümierte Stürmer. Was er sich wünsche, sei „manchmal mehr Mut und ein höheres Tempo“, um die bekannten Herausforderungen anzugehen. „Aber mit diesem Netzwerk und den Allianzpartnern an unserer Seite sind wir zuversichtlich: Wir werden Erfolg haben!“
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Künstliche Intelligenz, Micro-Credentials, Inklusion und Kollaboration
Das Konferenzmotto der Innovating Higher Education Conference (I-HE 2025) – „Rethinking Higher Education: Engage, Adapt, Include“ – griff die zentralen Themen der Zeit auf: den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Studium und Forschung, neue Lernwege durch Micro-Credentials, innovative Formen digitaler Zertifizierung sowie die Frage, wie Hochschulbildung in Europa offen und zugänglich bleiben kann.
„Wir haben Strategien sichtbar gemacht, um Future Skills zu fördern, lebenslanges Lernen zu ermöglichen und vor allem Hochschulbildung inklusiver zu gestalten“, zog EADTU-Präsident Prof.Theo Bastiaens eine positive Bilanz. Bastiaens, einst Professor an der FernUni („Ein Teil meines Herzens wird für immer FernUni-Blau sein“) und heute Rektor der Open Universiteit der Niederlande, rief dazu auf, „über traditionelle Grenzen hinauszugehen und sich mit Lernenden und der Gesellschaft zu vernetzen – für ein stärkeres Gefühl von Sinnhaftigkeit“.
Aus dem EADTU-Präsidium wies Prof. Àngels Fitó von der UOC auf die politischen Dimensionen hin: „Die Zeit drängt. Wir müssen auch gegenüber öffentlichen Institutionen für eine bessere akademische Bildung eintreten. Die EADTU ist die geeignete Plattform für diese Lobbyarbeit.“
Einen wichtigen inhaltlichen Eckpfeiler der Tagung bildete die die Keynote von Prof. Marcus Specht, der die Professur Learning Sciences in Higher Education am Forschungszentrum CATALPA der Fernuniversität leitet. Specht gab Einblicke, welche Erkenntnisse sich mit Hilfe von Lernenden-Daten gewinnen lassen und wie diese Daten besseres Lernen unterstützen können.
Wir haben Strategien sichtbar gemacht, um Future Skills zu fördern, lebenslanges Lernen zu ermöglichen und vor allem Hochschulbildung inklusiver zu gestalten.
EADTU-Präsident Prof. Theo Bastiaens
Die Rolle der OpenEU-Allianz
Deutlich ist die Rolle internationaler Allianzen während der EADTU geworden, für die es einige eigene Konferenzformate gab. Besonders stark vertreten war dabei die Allianz OpenEU, ein Netzwerk vor allem aus Distanz- und offenen Universitäten, in der die FernUniversität als einzige deutsche Hochschule aktiv mitwirkt. Die Vielfalt der beteiligten Institutionen ist eine große Stärke von Allianzen wie OpenEU – sie ermöglicht gegenseitiges Lernen und gemeinsame Lösungen – auch indem sie Fern- und Campusuniversitäten verbindet und so neue Formen der Kooperation schafft.
Delegationen aller Kooperationsinstitutionen stellten einen Großteil der Konferenzteilnehmenden: von Island bis Zypern und Portugal bis Lettland. Sie trafen sich, um über Rahmenbedingungen in der Projektarbeit zu sprechen, Best-Practice-Beispiele auszutauschen – und vor allem, um sich kennenzulernen und zu vernetzen. „Wir sind alle mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. Aber überall herrschte eine offene und herzliche Diskussionsatmosphäre“, freut sich Sebastian Lauritz, Projektleiter der OpenEU an der FernUni. „Die OpenEU-Allianz zeigt, wie Hochschulen in Europa gemeinsam innovative Bildungsangebote entwickeln. Durch die Konferenz sind wir auf persönlicher Ebene zusammengerückt. Das stärkt uns als Allianz, die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene auch als Chance begreifen, Hindernisse auf nationaler Ebene zu überwinden.“
Rahmenprogramm mit „Student Voices“
Ein besonderes Highlight bot das Abendprogramm im Theater Hagen: die „Student Voices”. Studierende aus verschiedenen Ländern der OpenEU teilten in kurzen Audiobeiträgen ihre Perspektiven zur Zukunft der digitalen Bildung und machten deutlich, worum es letztlich geht: Innovationen und Strategien sollen Studierenden zugutekommen, sie stärken und auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten.
„Einsamkeit ist die größte Herausforderung. Wir müssen Distanz in Verbundenheit verwandeln, Gemeinschaft und Zugehörigkeit schaffen. Innovation ohne menschliche Nähe ist nur Isolation“, hieß es in einem der Beiträge – ein starker Impuls für Gespräche mit den internationalen Gästen vor Ort.
Der Netzwerkabend unterstrich zudem die enge Verbindung zwischen der Stadt Hagen und der FernUniversität. Martina Soddemann, Beigeordnete für Jugend und Soziales, Bildung, Integration und Kultur, begrüßte die Gäste im Theaterfoyer: „Wir kooperieren seit einiger Zeit eng mit der FernUniversität. Gemeinsam wollen wir Herausforderungen in der Stadt angehen – und die FernUni liefert dazu wertvolle Impulse.“
Abschluss und Ausblick
Die I-HE 2025 machte die FernUniversität zu einem lebendigen Ort für internationalen Austausch, Zusammenarbeit und Innovation. Sie verdeutlichte: Die digitale Transformation gelingt nur gemeinsam – durch den Austausch von Ideen, grenzüberschreitende Vernetzung und das gemeinsame Engagement, Hochschulbildung als Motor für Demokratie, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Innovation zu sichern.
Die in Hagen angestoßenen Gespräche und Ideen werden fortgeführt. Die nächste EADTU-Konferenz findet 2026 in Den Haag/Niederlande statt. Zum Abschluss galt der Dank allen Beteiligten: den Referent:innen für ihre Expertise, den Teilnehmenden für ihre Impulse, den Organisator:innen an der FernUniversität für ihre Arbeit sowie den europäischen Partnern für ihre kontinuierliche Zusammenarbeit.