Psychologie für globale Herausforderungen

Die FernUni und die University of Namibia starten das vom DAAD geförderte Projekt „Psychology for Future“. Dabei steht der Austausch von Studierenden und Lehrenden im Fokus.


Die FernUniversität in Hagen und die University of Namibia (UNAM) stärken ihre Zusammenarbeit im Rahmen des gemeinsamen Projekts „Psychology for Future“. Das Vorhaben wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) über vier Jahre gefördert. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Hagen und Windhoek in der psychologischen Lehre und Forschung nachhaltig weiterzuentwickeln. Das Projekt wurde von FernUni-Rektor Prof. Dr. Stefan Stürmer initiiert und geht auf verschiedene frühere Besuche und Kollaborationen zurück.

Eine Gruppe von Menschen vor einem Gebäude Foto: privat
Gemeinsame Lehre und Forschung: Eine Delegation der FernUniversität besuchte die University of Namibia.

Agenda 2030

Psychologisches Fachwissen ist entscheidend für die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN). Daher orientiert sich das Projekt „Psychology for Future“ eng an den Zielen der UN und konzentriert sich auf die Bereiche Gesundheitsförderung, Bildung und sozioökologische Transformation.

Zugleich soll an der FernUniversität die Expertise zu globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel ausgebaut werden. In Namibia stehen Psycholog:innen häufig vor großen Herausforderungen: eingeschränkter Zugang zu wissenschaftlicher Literatur, hohe Lehrbelastung und eine unzureichende Forschungsinfrastruktur.

Gemeinsame Lehre und Forschung

Das möchte die Initiative ändern – durch eine gleichberechtige und partnerschaftliche Zusammenarbeit. „Es geht darum, den wechselseitigen Zugang zu Lehrangeboten der FernUniversität und der UNAM zu ermöglichen, und gemeinsame Forschungsprojekte zu initiieren“, sagt Dr. Jan-Bennet Voltmer. „Der Fokus liegt auf der gemeinsamen Lehre und Forschung sowie dem Austausch zwischen Studierenden aus Namibia und Deutschland“, ergänzt Dr. Johanna Werner. Gemeinsam mit einer Delegation von FernUni-Studierenden sowie Prof. Dr. Christel Salewski (Lehrgebiet Gesundheitspsychologie) und Prof. Dr. Robert Gaschler (Lehrgebiet Allgemeine Psychologie: Lernen, Motivation, Emotion) waren nach Namibia gereist, um das Projekt voranzutreiben.

Studierende forschen zusammen

Aufbauend auf frühere Forschung zu Klimaangst erarbeiteten die Studierenden in Namibia zwei eigene Forschungsprojekte. „Sechs Studierende aus Deutschland und Namibia erforschen gemeinsam den Zusammenhang zwischen durch den Klimawandel hervorgerufenen Gefühlen und der Berufswahl“, erklärt Voltmer. Zurück in Deutschland arbeiten die Studierenden weiter an ihren Forschungsprojekten und tauschen sich dabei regelmäßig über Zoom aus. Weitere Projekte unter anderem zu nachhaltigem Ernährungsverhalten sind in Planung.

Zum Projekt „Psychology for Future“ gehören regelmäßige Konferenzen, ein Newsletter sowie gegenseitige Austauschbesuche: Vom 8. bis 12. Dezember wird die Kollaboration in Hagen fortgesetzt, wenn Studierende aus Namibia gemeinsam mit Forscher:innen der UNAM (Dr. Clifford Hlatywayo, Dr. Manfred Janik, Dr. Elizabeth Shino, Dr. Annelisa Murang) nach Hagen reisen, um die Ergebnisse ihrer Forschung zu präsentieren und den Wissenstransfer zwischen beiden Institutionen zu vertiefen.

Psychology for Future

„Psychology for Future“ besteht aus zwei miteinander verbundenen Teilprojekten. Das erste Teilprojekt nennt sich „Teaching Psychology for Future“. Es soll gemeinsam an einem wissenschaftlich fundierten Blended-Learning-Konzept gearbeitet werden: E-Learnings und digitale Module zu Themen wie psychologische Gesundheitsförderung oder sozioökologische Transformation. „Namibia ist ein sehr interessantes Land dafür – reich an erneuerbaren Energien wie Sonne und Wind, aber auch an fossilen Ressourcen“, erklärt Voltmer. Das zweite Teilprojekt „Psychological Research for Future“ zielt darauf ab, die Forschung zwischen Hagen und Namibia zu intensivieren. Gemeinsame Forschungsprojekte sollen unter aktiver Einbindung lokaler Akteur:innen entstehen.

 

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