Forschungspreise für Prof. Delio Mugnolo und Dr. Anna Lang
Der Mathematiker Prof. Dr. Delio Mugnolo wird in der Kategorie Forschungsprojekt ausgezeichnet. In der Kategorie Nachwuchs gewinnt die Psychologin Dr. Anna Lang.
Foto: Volker Wiciok
Die Forschungspreise der FernUniversität in Hagen gehen in diesem Jahr an die Fakultäten für Mathematik und Informatik sowie für Psychologie: Prof. Dr. Delio Mugnolo, Leiter des Lehrgebiet Analysis, wird für sein Projekt „Analysis auf Graphen und Netzwerken“ ausgezeichnet. In der Kategorie Nachwuchs gewinnt Dr. Anna Lang. Die Lehrkraft im Lehrgebiet Allgemeine Psychologie: Urteilen, Entscheiden, Handeln (Prof. Dr. Roman Liepelt) forscht zum Thema „Development of voting quality in German adolescents".
Kategorie Forschungsprojekt
Zentrale Innovation im von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt „Analysis auf Graphen und Netzwerken“ von Prof. Dr. Delio Mugnolo sind die in einem internationalen Team entwickelten „chirurgischen Prinzipien“: Es handelt sich dabei um neue mathematische Methoden, die auf Graphen und Netzwerke zugeschnitten sind. „Mit ihnen lassen sich geometrische Strukturen und insbesondere Netzwerke miteinander vergleichen und hinsichtlich spezifischer Größen optimieren“, erklärt Delio Mugnolo. Anwendungen reichen von Energienetzen bis zur Analyse ökologischer Systeme. Anknüpfungspunkte gibt es unter anderem zur Physik, zu den Neurowissenschaften und insbesondere zur Informatik.
Die Jury hebt den außergewöhnlich hohen wissenschaftlichen Output und die Anschlussfähigkeit an Drittmitteleinwerbungen hervor. Grundlagenforschung und Anwendungsbezüge werden überzeugend verbunden. Insgesamt bewertet die Jury das DFG-Projekt als exzellent und räumt ihm höchste Priorität ein.
Mehr über den Forschungspreis
Seit 2021 verleiht die FernUniversität beim DIES ACADEMICUS einen Preis für herausragende Forschungsleistungen. In diesem Jahr wurde das Preisgeld von insgesamt 20.000 Euro wieder auf die zwei Kategorien Forschungsprojekt und Nachwuchs aufgeteilt. Beide Kategorien des Forschungspreises sind mit je 10.000 EUR dotiert. Das Preisgeld kann von den Preisträger:innen für die weitere profilbildende Forschung eingesetzt werden.
Delio Mugnolo lobt die sehr guten Rahmenbedingungen an der FernUniversität. Einerseits schätzt er die Freiheit und Flexibilität für seine Forschung, die ihm viel Raum für die Teilnahme an internationalen Fachkonferenzen lassen. Andererseits ist für ihn der Austausch mit den Studierenden der FernUniversität unverzichtbar. „Unsere Mathematikstudierenden sind in der Regel sehr erfahren und bringen viel Hintergrund aus ihren Berufen mit – von der promovierten Biologin bis zum Entwickler von Finanzmodellen. Das bereichert unsere Forschung und Lehre sehr.“
Ohnehin sei der Erfolg seines Projekts keine Einzelleistung, sondern eine Teamleistung seines Lehrgebiets und seines Netzwerks mit internationalen Forschenden. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro möchte Delio Mugnolo in die Finanzierung einer neuen Stelle einfließen lassen. Seine Forschung, die bisher im Rahmen des DFG-Projektes erfolgt ist, wird zukünftig in das internationale Projekt mSPACE eingebettet. Dieses wird von der European Cooperation in Science und Technology (COST) finanziert. Einmal mehr ist Hagen hier die Basis für europaweite Forschung. Delio Mugnolo koordiniert das Vorhaben zu Multiskalen-Systemen.
Foto: Hardy Welsch
„Unsere Mathematikstudierenden sind erfahren und bringen beruflichen Hintergrund mit. Das bereichert unsere Lehre und Forschung.“
Prof. Delio Mugnolo
Kategorie Nachwuchs
Erst seit einem Jahr arbeitet Dr. Anna Lang als Lehrkraft für besondere Aufgaben an der FernUniversität. Die Mitarbeiterin im Lehrgebiet Allgemeine Psychologie: Urteilen, Entscheiden, Handeln (Prof. Dr. Roman Liepelt) forscht zum Wahlverhalten von Jugendlichen.
Die Herabsetzung des Wahlalters von 18 auf 16 Jahre ist in vielen demokratischen Ländern Thema der politischen Debatte. Anna Lang untersucht die Wahlkompetenz von 14- bis 17-Jährigen im Vergleich zu Erwachsenen. Im Fokus steht die Übereinstimmung von Wahlentscheidung und politischen Präferenzen als Maß für Wahlqualität. „Die Wahlentscheidungen von 16- und 17-Jährigen sind genauso gut wie die von älteren Menschen“, fasst sie den Forschungsstand zusammen. „Da gibt es keine Qualitätsunterschiede.“
Die Jury hebt hervor, dass die Bewerbung von Anna Lang mit einer Vielzahl hochrangiger Publikationen überzeugt und bewertet ihr Forschungsprofil als eigenständig und innovativ. Zudem sei ein hohes Drittmittelpotential erkennbar.
Foto: Privat
„Ich schätze die Unternehmenskultur an der FernUni. Die Unterstützung beim Beantragen von Projektmitteln hilft enorm.“
Dr. Anna Lang
Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro möchte Anna Lang in ihre Forschung einfließen lassen. Dazu gehört zum Beispiel der Aufbau eines Netzwerks mit Schulen in der Region, um weitere Studien mit Kindern und Jugendlichen zu organisieren und zu finanzieren. Auch wenn die Psychologin noch nicht lange in Hagen lehrt und forscht, fühlt sie sich an der FernUni bestens unterstützt. „Vom Forschungsservice über die Verwaltung bis zu meinem Lehrgebiet – alle sind sehr hilfsbereit. Diese Unternehmenskultur hilft enorm, etwa beim Beantragen von Projektmitteln.“ So steht den nächsten Schritten auf dem Weg zu ihrer Habilitation zur Entwicklung von Entscheidungskompetenz von Kindern und Jugendlichen nichts im Weg. „Mein Ziel ist eine Dauerstelle in der Wissenschaft. Ich möchte weiter forschen“, blickt Anna Lang in die Zukunft.
Mehr über die Jury
In der Jury des Forschungspreises sitzen Wissenschaftler:innen, die eine Verbindung zur FernUniversität haben und ihre Besonderheiten kennen. Zudem decken die Mitglieder ein möglichst breites Fächerspektrum ab. Neues Mitglied in diesem Jahr war Stefania Centrone. Die Jury im Überblick:
- Prof. Johannes Blömer (Universität Paderborn),
- Prof. Stefania Centrone (TU München),
- Prof. Karolin Kappler (Katholische Hochschule NRW) und
- Prof. Thomas Volling (Freie Universität Berlin).