Nickolas Emrich

Vom FernUni-Studenten zum Bestsellerautor

Foto: FernUniversität
Nickolas Emrich verbindet juristisches Wissen, Unternehmergeist sowie Schreibtalent und blieb dabei seiner Heimatuniversität in Hagen treu.

Nickolas Emrich ist vieles: Jurist, Bestsellerautor, Ex-Polizist, Unternehmer. Und er ist einer, der sich nicht von Umwegen abschrecken lässt – im Gegenteil: Der 38-Jährige lebt in Berlin, seinen Bildungsweg hat er an der FernUniversität in Hagen begonnen – direkt nach der Abiturzeit, die er lieber dem Radio widmete als dem Lernen. Bei Radio Teddy moderierte er eine Sendung über Computerspiele für Kinder. Studieren? „Hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Ich bin mit einem sehr konkreten Plan aus der Schule herausgegangen und wollte mich eigentlich im Journalismus selbstständig machen. Ich dachte, ich arbeite einfach direkt.“ Als das nicht funktionierte, war Plan B gefragt. Und der kam ganz ohne NC daher: der Studiengang Bachelor of Laws an der FernUni.

„Der Bachelor of Laws ist eigentlich die perfekte Geschäftsführerausbildung.“

Nickolas Emrich

Emrich ist ein Paradebeispiel für die Vielseitigkeit, die ein Fernstudium erlaubt. Erst absolvierte er das Jura-Studium mit Schwerpunkt Wirtschaftsrecht, dann machte er sich doch noch selbstständig: als Betreiber eines Franchise-Unternehmens. Der Betrieb einer Gastro-Kette war auf gesundes, überwiegend veganes Fastfood spezialisiert. „Ich war 24, hatte fünf Angestellte – und alle Inhalte aus dem Studium haben mir geholfen: Buchführung, Handelsrecht, Konfliktlösung. Alles, was ich in diesem Bachelor of Laws gelernt habe, war perfekt geeignet, um so einen kleinen Betrieb sicher zu führen. Eigentlich die perfekte Geschäftsführerausbildung“, sagt er mit einem Lächeln.

Masterarbeit aus Malmö geschickt

Doch der Unternehmer in ihm wollte weiter, mehr erleben. Er schlug noch mal eine ganz andere Richtung ein und ging zur Polizei. An der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin) ließ er sich zum Kommissar ausbilden. Sieben Jahre im Streifendienst vergingen, ehe es ihn wieder zur FernUni zog. Inmitten der Corona-Zeit schloss er den Master of Mediation ab. Seine Masterarbeit hat er in Malmö geschrieben, im Copyshop gedruckt, mit schwedischem Poststempel nach Hagen geschickt. Die FernUni hat es möglich gemacht. Emrich sagt: „Dieses ortsunabhängige, selbstgesteuerte Lernen ist wie für mich gemacht.“

Foto: Privat
Mit einem Latte Macchiato schreibt es sich leichter.

Sein neuer Beruf: Autor. Acht Bücher hat er bereits veröffentlicht – juristisch, politisch, persönlich. Sein aktuelles Werk „Gier nach Privilegien“ hat es sogar auf die Spiegel-Bestsellerliste geschafft. Zu erzählen hat der umtriebige FernUni-Absolvent einiges. „Ich will aufklären – über das politische System, über Machtstrukturen, über Eigenverantwortung.“ Auch seine Zeit bei der Polizei verarbeitet er in „Als Unternehmer bei der Polizei“. Und in „Vom König und der Königin“ ruft er zu Selbstreflexion statt Kitsch in romantischen Beziehungen auf.

„Die FernUni ist meine Heimatuni“

Egal, was er gerade macht, was immer bleibt, ist die Verbindung zur FernUni. Emrich engagiert sich im Senat, im Fakultätsrat, sucht gerade einen Promotionsplatz. An eine Präsenzuni möchte er dafür nicht. „Die FernUni ist meine Heimatuniversität. Ich kann mich einfach zu hundert Prozent mit dem Konzept identifizieren. Und an die Stadt Hagen habe ich mich inzwischen auch irgendwie gewöhnt.“

Er sieht die FernUni als Ort für Macher, für Menschen mit Selbstdisziplin, die in der Schule vielleicht noch keine Überflieger waren – wie er: „Die FernUni ist Lernen ohne Fremdeinwirkung – das Prinzip ist älter als die Schulpflicht. Und die Vorstellung, dass die Menschen schon im alten Griechenland selbstständig in Bibliotheken gelernt haben, dieses Bild gefällt mir einfach.“ Die Freiheit, den eigenen Rhythmus zu finden, prägt nicht nur sein Studium, sondern auch seinen Lebensstil. Denn wenn Nickolas Emrich gerade mal nicht studiert, den nächsten Karriereschritt angeht oder über das nächste Buchprojekt nachdenkt, dann reist er durch Europa – am liebsten mit Laptop im Gepäck.

Stand: August 2025

 

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