Aktuelles

Archiv aktueller Meldungen


18.12.2023

IMPACT: Verbundtreffen und neuer KI-Leitfaden

Gruppenfoto der Teilnehmenden an der IMPACT Verbundtreffen Foto: CATALPA

Fünf Universitäten, vier Bundesländer, ein gemeinsames Ziel: die Hochschulbildung durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Trusted Learning Analytics zu verbessern. In Hagen trafen sich die Projektpartner*innen aus Frankfurt, Berlin und Bremen jetzt zur Halbzeit des Projekts IMPACT zu einem hybriden Austausch.

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15.12.2023

Abschlusskonferenz InterMINT

Logo InterMINT

Das Projekt InterMINT (Internationale MINT-Studierende in Deutschland) plant für den 21. Juni 2024 seine Abschlusskonferenz in Bonn. Wer teilnehmen möchte, kann sich ab sofort voranmelden. Für die Veranstaltung des mit CATALPA assoziierten Verbundprojekts können außerdem bis zum 15. März 2024 noch mögliche Posterpräsentationen eingereicht werden.

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13.11.2023

Internationaler Austausch für AI.EDU-Usecase

Foto: Busakorn Pongparnit/Moment/Getty Images

Von Australien über China und Siegen bis in die USA – beim ersten Workshop zum Thema „Recommender Systems in Education“ luden Prof. Dr. Claudia de Witt und Prof. Dr. Niels Pinkwart vom AI.EDU Research Lab 2.0 internationale Expert*innen zum Austausch ein.

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12.11.2023

Studienerfolg durch Digitalisierung?

Symbolbild Buch und Datenströme Foto: Adobe Stock

Macht Digitalisierung Studienangebote akttraktiver? Welchen Einfluss hat sie auf den Studienerfolg? Und wie lässt sich durch personalisierte Lernangebote der Studienabbruch verringern? Um Fragen wie diese geht es bei der der digitalen Wissenschaftskonferenz am 14. März von 11 - 17.15 Uhr, zu der das mit CATALPA assoziierte Projekt LAMASS@DiLea einlädt.

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09.11.2023

Meet CATALPA: Mit APLE II passgenauer auf Studierende eingehen

Lernplattformen wie Moodle können sehr große Kohorten von Studierenden mit Lernmaterial und Aufgaben versorgen. Doch wie können diese Lernplattformen Studierende wirklich beim Lernen unterstützen? Niels Seidel und sein Team untersuchen im CATALPA-Projekt APLE II (Adaptive Personalized Learning Environment II), mit welchen KI-basierten Tools das gelingen kann.

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05.10.2023

Neue Ergebnisse aus unserem Projekt InterMINT

Judith Sarah Preuß Foto: Hardy Welsch

Eine Konferenz, doppelter Output – Judith Sarah Preuß belegte im vergangenen Jahr Platz zwei beim Best Poster Award der Gender & STEM Conference 2022 und jetzt erschien ein neues Paper in einem special issue, das im Nachgang der Konferenz entstand. In ihrer Forschung hat sie sich auf internationale Studierende und u.a. Frauen in MINT-Fächern spezialisiert.

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04.10.2023

Neue Stelle im AI.EDU Research Lab 2.0

Abbildung: CATALPA

Das Kooperationsprojekt mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) sucht eine Wissenschaftliche Hilfskraft mit 19 Stunden/Woche. Erforderlich ist ein Studienabschluss in Erziehungs- bzw. Bildungswissenschaft, Medienpädagogik, Mediendidaktik oder Sozialwissenschaften. Bewerbungen sind möglich bis zum 20.02.2024.

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22.09.2023

Neue Task-Force zu KI im NRW-Bildungswesen

Foto: Yuichiro Chino/Moment/GettyImages

Welche Chancen bietet KI für den Bildungsbereich? Welche Nutzungsrisiken gibt es? Und wie kann Politik die produktive und vertrauenswürdige Nutzung von KI-Tools fördern? Mit Fragen wie diesen befasst sich eine neu gegründete Task-Force aus Wissenschaft, Praxis und mehreren NRW-Landesministerien. CATALPA stellt gleich zwei der Mitglieder.

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21.09.2023

Open Call: Resiliente und kreative Hochschulen stärken

Abbildung: HIIG

Wie werden Technologien die Hochschullehre neu definieren? Können sie die Institutionen befähigen, Erschütterungen und Krisen zu trotzen? Wie lassen sich resiliente Hochschulen aufbauen, die für unsichere Zeiten gerüstet sind? Fragen wie diesen will das Projekt ORC auf den Grund gehen. CATALPA und das Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) suchen Interessierte für Fallstudien. Die Frist wurde jetzt bis zum 15. Dezember verlängert.

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15.09.2023

IMPACT Teil der digitalen Themenreihe: „How to be a learning aid?“

Abbildung: KI-NEL-23

Die Veranstaltungsreihe „How to be a learning aid? KI für die Hochschulbildung in NRW“ gibt KI-Projekten aus NRW die Möglichkeit, ihre praktischen Implikationen für die Hochschullehre zu präsentieren und darüber in den Austausch zu kommen. Das CATALPA-Projekt IMPACT ist eines von sieben dieser Projekte und wird am 5. Februar vorgestellt.

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13.09.2023

Neue CfA-Deadline: Bildung in Krise und Wandel

Sonstiges: Andriy Onufriyenko/Moment/GettyImages

Bildungsorganisationen in Zeiten multipler Krisen: Corona, Klima, Kriege - was bedeuten all diese Entwicklungen für Bildungseinrichtungen? Und welche Rolle spielen digitale Technologien in diesem Kontext? Damit befasst sich ein Workshop beim Kongress der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie. Die Frist für Einreichungen wurde auf den 15. Januar 2024 verlängert.

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08.09.2023

Vortrag zu KI und Forschungsdatenmanagement

Sonstiges: Yuichiro Chino/Moment/GettyImages

„Von Kreide- zu Datenspuren: Forschungsdatenmanagement und KI im Bildungswesen“ – unter diesem Titel lädt CATALPA herzlich zu einem öffentlichen Vortrag von Dr. Niels Seidel ein. Termin ist am 14.11.2023, 13 - 14.30 Uhr. Der Vortrag steht im Rahmen des 3. Tags der Forschungsdaten NRW der Landesinitiative Forschungsdatenmanagement fdm.nrw.

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31.08.2023

Rahmen für die besten Poster

Sandra Kirschbaum und Manuela Oertwig befestigen das CATALPA-Poster von Franziska Wehrhahn Foto: CATALPA

Gute Forschung sichtbar machen – das hat sich CATALPA vorgenommen. Und zwar auch im wörtlichen Sinn: Ab sofort stellt das Forschungszentrum einen Ausschnitt davon aus – und zwar ausgezeichnete Poster. Den Anfang macht Franziska Wehrhahn. Für ihre Arbeit zu „Balancing autonomy and guidance in online learning” erhielt sie einen „Best Poster Prize”.

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25.08.2023

KI-Kompetenz für alle als Ziel

Foto: CATALPA

Wie lässt sich Künstliche Intelligenz gewinnbringend in die Hochschullehre integrieren? Damit befasst sich CATALPA-Leitungsteam-Mitglied Claudia de Witt im Projekt "KI-Campus 2.0". Gemeinsam mit ihrem Team organisiert sie unter anderem sogenannte Open-Think-Tanks, in denen Interessierte an Lösungen für Fragen rund um KI in der Hochschulpraxis arbeiten.

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09.08.2023

Soziale Identität und ihre Bedeutung im Studium

Foto: CATALPA

Zu welchen sozialen Gruppen fühlen sich FernUni-Studierende zugehörig? Welche Stereotype und Vorurteile gegenüber der jeweils eigenen Gruppe antizipieren sie? Und inwiefern beeinträchtigt beides ihr Verhalten gegenüber anderen Kommiliton:innen? Nathalie Bick präsentierte aktuelle Forschungsergebnisse dazu jetzt beim "General Meeting of the European Association of Social Psychology" (EASP) in Krakau.

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07.08.2023

Erstmals Ruf für Forscherin aus CATALPA heraus

Andrea Horbach Foto: Henrik Schipper

CATALPA-Mitglied Andrea Horbach ist seit April Juniorprofessorin für Digitale Geisteswissenschaften an der Universität Hildesheim. Sie ist damit die erste, die aus dem Forschungszentrum heraus einen Ruf erhält. Nach wenigen Wochen des Einfindens arbeitet die Forscherin bereits an neuen Projektideen. CATALPA bleibt die Computerlinguistin weiterhin als Leiterin der Nachwuchsgruppe EduNLP erhalten.

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07.07.2023

Computerlinguistik: Von Rechtschreibfehlern und effektiven Argumenten

Marie Bexte, Yuning Ding und Christian Gold Foto: Hendrik Schipper/Hardy Welsch

Automatisches Scoring und Handschrifterkennung – zu diesen Themen wurden gleich vier Paper aus der CATALPA-Forschungsprofessur Computerlinguistik und der Nachwuchsgruppe EduNLP bei der ACL 2023 in Toronto angenommen. Das "Annual Meeting of the Association for Computational Linguistics" zählt zu den wichtigsten Konferenzen für Forschende auf diesem Gebiet.

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22.06.2023

CATALPA beim Parlamentarischen Beirat der FernUni

Foto: CATALPA

Durch KI-basierte Technologie die Basis für mehr Bildungsgerechtigtkeit schaffen: Dieses Ziel präsentierte Prof. Dr. Dr. Friedrich W. Hesse gemeinsam mit Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert bei Bundestagsabgeordneten in Berlin. Das Forschungszentrum CATALPA und seine besondere Rolle als „Reallabor für Hochschulforschung“ waren dort zentrales Thema im Parlamentarischen Beirat der FernUniversität.

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07.06.2023

CATALPA-Tag: Blick in den wissenschaftlichen "Maschinenraum"

Publikum Foto: CATALPA

„Was machen eigentlich die da bei CATALPA?“ – Diese Frage beantwortete das Forschungszentrum jetzt bei seinem CATALPA-Tag mit einem Mix aus Überblick und anschaulichen Beispielen. Der Wissenschaftliche Direktor Prof. Dr. Dr. Friedrich W. Hesse sowie Prof. Dr. Claudia de Witt, Prof. Dr. Torsten Zesch und Dr. Niels Seidel boten dabei einen Einblick in den "Maschinenraum" ihrer Forschung.

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06.06.2023

Nachwuchstag stellt interdisziplinäres Arbeiten in den Mittelpunkt

Gruppenfoto: Der wissenschaftliche Nachwuchs von CATALPA Foto: CATALPA

„Problemlösen und Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams“ – das war das Oberthema beim CATALPA-Nachwuchstag 2023. Gemeinsam mit einer externen Referentin gab es für die Nachwuchs-Forschenden bei CATALPA einen Tag lang Input und Austauschmöglichkeit zu diesem Thema.

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02.06.2023

Wissenschaftlicher Beirat: Qualitätssicherung für CATALPA

Mitglieder von wissenschaftlichem Beirat, Leitungsteam und CATALPA-Geschäftsstelle Foto: Christina Lüdeke

Wo ist CATALPA auf einem guten Weg? Wo und wie kann das Forschungszentrum noch besser werden? Vor kurzem tagte der Wissenschaftliche Beirat von CATALPA in Hagen. Ziel war die Qualitätssicherung: Das international und interdisziplinär besetzte Gremium berät die Einrichtung hinsichtlich der Forschungsplanung, aber auch in ihrer strukturellen Entwicklung.

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25.04.2023

Gastvortrag: “From the Engine Room of a Learning Analytics Project” | Prof. Dr. Dirk Ifenthaler

Prof. Dr. Dirk Ifenthaler Foto: Anna Logue

Prof. Dr. Dirk Ifenthaler, Lehr­stuhl für Wirtschafts­pädagogik – Learning, Design & Technology der Universität Mannheim, UNESCO Deputy Chair on Data Science in Higher Education Learning and Teaching Curtin University und Mitglied des wissenschaftlichen Beirates von CATALPA, berichtet aus dem Maschinenraum eines Learning Analytics-Projekts.

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21.04.2023

CATALPA-Tag am 24. Mai

Foto: FernUniversität

Das Forschungszentrum CATALPA – Center of Advanced Technology for Assisted Learning and Predictive Analytics, lädt herzlich ein zu einem Nachmittag, an dem alle Interessierten Einblicke in den wissenschaftlichen „Maschinenraum“ erhalten können.

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04.04.2023

Den digitalen Wandel an Universitäten aktiv gestalten: Neuer Praxisleitfaden zur Implementierung von Bildungstechnologie

Foto: HIIG

Die Online-Ressource präsentiert forschungsbasierte Empfehlungen und Beispiele für die effektive Implementierung von Bildungstechnologien an Hochschulen. Der „Practitioners’ Field Guide for Implementing Educational Technology” richtet sich an Universitätsleitungen und -verwaltungen, Lehrkräfte und technisches Personal. Er wurde in einer Kooperation von CATALPA mit dem Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) entwickelt.

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14.12.2022

Mit Forschung einen Unterschied machen für die Hochschullehre

Foto: Open Universiteit

Ob ausgezeichnete Paper oder Abschlussarbeiten, besondere Vorträge oder einfach spannende neue Erkenntnisse – wir freuen uns mit unseren Mitgliedern über ihre Erfolge. Slavisa Radovic (PhD) zeigte zum Beispiel mit seiner Dissertation, wie digitale Lehre in der Praxis besser unterstützt werden kann. Sein Ziel: einen Unterschied machen für besseres Studieren.

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CATALPA-Forschungsprofessur Computerlinguistik und CATALPA-Nachwuchsgruppe EduNLP Foto: Henrik Schipper

Kann eine Künstliche Intelligenz Dozent*in?

Beim „Tag der Computerlinguistik“ am 17. November zeigten CATALPA-Forschende: Automatisierte Lösungen bieten jede Menge Potenzial für Hochschulen. Die Mitglieder des Forschungszentrums und die Hochschulöffentlichkeit waren eingeladen, selbst auszuprobieren und zu diskutieren. Kernfrage der Wissenschaftler:innen: Wie können wir den Lehrenden mehr Zeit verschaffen und gleichzeitig Studierende besser bei der Erreichung ihrer Lernziele unterstützen?

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Eine hochrelevante Frage, denn: Die Zahl der Studierenden steigt seit Jahren. Im Wintersemester 2020/21 studierten in Deutschland fast 3 Millionen Menschen. Damit hat sich die Zahl der Studierenden in 20 Jahren um 63,6 Prozent erhöht (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung*). Gleichzeitig müssen Lehrende an Hochschulen die zahlreichen Studierenden betreuen, Unterricht vorbereiten, Übungen entwickeln, möglichst hilfreiches Feedback an Studierende geben, Prüfungen durchführen und vieles mehr.

Die Forschenden der neuen Forschungsprofessur Computerlinguistik unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Torsten Zesch bei CATALPA sowie der CATALPA-Nachwuchsgruppe „Educational Natural Language Processing“ um Dr. Andrea Horbach erforschen Möglichkeiten, wie sie die Hochschullehre mit digitalen Lösungen unterstützen können. In neun verschiedenen Demo-Stationen durften die Besucher ausprobieren, wie das aussehen könnte.

Grafiken lesen und beschreiben

An der Station von Marie Bexte ging es beispielsweise um eine automatische Bewertung von Bildbeschreibungen. Über einen großen Bildschirm bekamen Besucher Bilder angezeigt mit der Aufgabe, einzutippen, was sie hier sehen. Per Klick generierte das Programm direkt Rückmeldung, ob die Antwort richtig war oder nicht und gab Beispielantworten aus, die es als richtig gewertet hätte. Wozu sich eine solche Anwendung in der Hochschulpraxis nutzen ließe? „Zum Beispiel um Infografiken zu beschreiben“, erklärt die Doktorandin. „So könnten Studierende üben, sie zu lesen und bekämen im Rahmen ihrer Übung direkt Rückmeldung.“

Erkenntnisse aus anderen Bereichen für Fortschritte in der Anwendung

Wie genau ein hilfreiches Feedback aussieht, welche Bilder oder Grafiken für Übungen ausgewählt werden oder zu welchem Zeitpunkt im Kurs Übungen eingebaut werden – all dies sind Erkenntnisse, die die Forschenden am besten in interdisziplinärer Kooperation mit z.B. Psycholog*innen oder Bildungswissenschaftler*innen erarbeiten. „Darum ist uns dieser aktive Austausch wichtig, den wir hier anregen und für den wir innerhalb von CATALPA die idealen Bedingungen finden“, erklärt Torsten Zesch.

Unmittelbares Feedback für Texte

Doch weiter im Rundgang durch die Themenfelder der Computerlinguist*innen. Einen Text für eine Französischübung schreiben und direkt sehen, ob Länge, Wortschatz oder die Anzahl benutzter Adjektive in einem guten Bereich liegen? So könnten Studierende sich beim Fremdsprachenlernen selbst besser einschätzen und verbessern. Jeanette Bewersdorff erklärt: „Unsere Software erkennt dafür Wort- und Satzbausteine, wertet diese aus und kann sie mit den Daten anderer Studierender abgleichen. So ist es möglich, dass Lernenden angezeigt wird, wo sie im Vergleich stehen.“

Handschriften erkennen, Zeit sparen

Und wie steht es nun um die erwähnte Entlastung von Lehrenden? Hier ist Christian Gold in einem spannenden Bereich unterwegs. Er bringt Software bei, Handschriften lesen zu können. Krakelige Schriften entziffern, bevor man überhaupt mit der inhaltlichen Bewertung starten kann, würde für Dozierende damit der Vergangenheit angehören. Doch natürlich gibt es einige Hürden zu nehmen, bis ein Computer eine Handschrift zuverlässig in Computerschrift umwandeln kann. Es braucht mehr als nur viele Beispiele anhand derer man die Software lernen lässt. Selbst Hilfslinien können bei der automatischen Erkennung die Zuverlässigkeit der Ergebnisse stark beeinträchtigen. Jede Menge kleine Schritte also, die die Forschenden gehen müssen. „Ziel ist es natürlich, irgendwann ein System zu haben, das möglichst Plug and Play für die unterschiedlichsten Aufgaben und Zwecke genutzt werden kann und dabei sehr akkurate Ergebnisse liefert. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg“, erzählt Christian Gold von seiner Arbeit.

Vertrauen und Akzeptanz

Damit Automatisierung in diesen Bereichen besser werden kann braucht es mehr Daten. Bei kleinen Gruppen, wie zum Beispiel Kursverbänden mit 30 bis 50 Lernenden, ist künstliche Intelligenz noch zu unzuverlässig. Wissenschaft im kritischen Bereich des Lehrens und Lernens ist und bleibt darum immer ein Balance-Akt: Daten erheben und Nutzen – jedoch unter strengen Datenschutzkriterien, Automatisierung und Digitalisierung vorantreiben – jedoch nicht als Selbstzweck, sondern anwendungsbezogene Hilfe für Studierende und Lehrende. „Vertrauen und Akzeptanz sind wichtige Währungen für unsere Arbeit und bei aller wissenschaftlicher Neugier, ist Datensicherheit bei allen Projekten Grundvoraussetzung“, erklärt Prof. Dr. Dr. Friedrich Hesse, Leiter des Forschungszentrums. (23.11.2022)


Foto: CATALPA

Forschung zum Ausprobieren

08.11.2022 | Das erste Jahr bei CATALPA und damit an der FernUniversität in Hagen geht für die neue Forschungsprofessur und Nachwuchsgruppe der Computerlinguistik langsam zu Ende. Eine gute Gelegenheit, den anderen Mitgliedern des Forschungszentrums, aber auch Interessierten der FernUni einen Einblick in die Arbeit zu geben.

Darum veranstalten Prof. Dr.-Ing. Torsten Zesch und Dr. Andrea Horbach zusammen mit ihren Teams am 17. November im Raum Geb. 3, IZ, Ellipse den Tag der Computerlinguistik.

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Von 10:30 bis 11:00 Uhr führt zunächst ein einleitender Vortrag in die Welt der Computerlinguistik ein. Für die Zeit zwischen 11:00 und 12:15 Uhr haben die Wissenschaftler*innen verschiedene Stationen zum Ausprobieren und Zuhören eingerichtet. An interaktiven Exponaten können Sie sich so ein Bild von den Anwendungsmöglichkeiten der Computerlinguistik verschaffen. Abschließend geben von 12:15 bis 13:00 Uhr drei Impulsvorträge einen Ausblick in neue Anwendungsgebiete, die gerade beforscht werden.

Das Forschungszentrum bittet Nicht-Mitglieder des Forschungszentrums um Anmeldung, da die Plätze für den Tag der Computerlinguistik begrenzt sind. Melden Sie sich bei Interesse also bitte unter catalpa an.


Foto: CATALPA

CATALPA sucht Verstärkung

25.10.2022 | Unser Forschungszentrum wächst beständig. Mit einer weiteren Professur im Bereich Learning Analytics lädt CATALPA Wissenschaftler*innen ein, mit interdisziplinären Kolleg*innen für die Hochschulbildung der Zukunft zu forschen.

  • Hervorragende Forschungsbedingungen an deutschlands größter FernUniversität.
  • Eine diverse Studierendenschaft. Die Möglichkeit mit direktem Anwendungsbezug zu forschen.
  • Ein interdiszipläres Team und aktiver Austausch.

Mit diesen Voraussetzungen möchte unser Forschungszentrum nun eine weitere Forschungsprofessur einrichten und freut sich auf Bewerbungen. Bis zum 12. Dezember ist die Ausschreibung offen.

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Förderung ist Teil unserer Identität

Das besondere an der Ausschreibung: Die Juniorprofessur zeichnet sich nicht nur durch den tenure track zu einer W3-Stelle aus, sondern kann bei passenden Bewerbungen auch direkt in der Besetzung einer W3-Professur münden. "Für CATALPA ist die Förderung von Nachwuchswissenschaftler*innen Teil unserer Identität und wir möchten uns mit der Ausschreibung im Bereich Learning Analytics gerne an diese richten. Wir haben dennoch die Möglichkeiten, diese Stelle auch direkt als W3-Professur zu besetzen", erklärt die administrative Leiterin Stephanie Steimann. "Wir freuen uns darum vor allem auf Bewerbungen, die sich mit unserem Leitbild identifizieren können und mit uns zusammen wachsen wollen."

(Stellenausschreibung ist nicht mehr verfügbar.)

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Aufgeklappter Laptop mit Videokonferenz Foto: 10'000 Hours/DigitalVision/GettyImages

Meet CATALPA: Fang Zhao und ihre Nachwuchsgruppe Multimedia

Was erforscht die Nachwuchsgruppe Multimedia? Woran tüfteln die Wissenschaftlerinnen derzeit und wie sind sie eigentlich zu CATALPA gekommen? In unserer Reihe „Meet CATALPA“ stellen wir unsere Forschenden und ihre Arbeit vor. Für die Gruppe Multimedia hat Wissenschaftskommunikatorin Sandra Kirschbaum mit der Nachwuchsgruppenleiterin Dr. Fang Zhao und ihrer Doktorandin Franziska Wehrhahn gesprochen.

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Sandra Kirschbaum: Fang, wie bist du als Linguistin zu deiner Forschung über multimediale Inhalte gekommen?

Fang Zhao: Während meiner Promotion an der Universität Koblenz habe ich erforscht, wie Kinder mit Texten und Bildern lernen. Texte und Bilder haben für das Lernen unterschiedliche Funktionen. Texte dienen zum Beispiel mehr dem Lernen neuer Inhalte, Bilder unterstützen eher das Erinnern. Wir haben damals mit Hilfe von Eye Tracking Patterns festgestellt, dass Kinder verschiedener Schulformen unterschiedlich lesen. Alle Kinder schenken zuerst den Bildern ihre Aufmerksamkeit. Die Schüler aus Gymnasium schauen länger die Bilder an als die Schüler aus Realschule.

Sandra Kirschbaum: Und nach deiner Promotion, hat dein Weg nach Hagen geführt?

Fang Zhao: Genau. In Hagen bin ich als Postdoc eingestellt worden. Mein Thema hat sich dann etwas geändert und wir haben Multitasking untersucht. Im Rahmen verschiedener Untersuchungen haben wir Leute Dinge gleichzeitig tun lassen und dann verglichen: Lernen die Multitasker oder die Singletasker besser? Wenn zwei Aufgaben sich überlappen wird die Reaktionszeit langsamer und die Leute insgesamt schlechter. Besser ist es, Aufgaben nacheinander zu erledigen. Im Rahmen von damals noch D²L² startete ich dann kurz darauf mit der Nachwuchsgruppenleitung und unser Thema ist eine Mischung aus meinem Promotions- und Postdoc-Thema. Im Bereich interaktives Lernen geben wir unseren Studierenden zum Beispiel zwei Aufgaben im Rahmen einer interaktiven Lernplattform. Eine beinhaltet zum Beispiel zu lesen, was dort steht. Zusätzlich sollen die Schüler interagieren, beispielsweise mit Simulationen. Wir untersuchen, wie man unter diesen Voraussetzungen lernt und welche Schlüsse wir daraus ziehen können, um die Lernumgebung besser zu machen.

Sandra Kirschbaum: Franziska, du arbeitest mit Fang als Doktorandin eng zusammen. Wie bist du zu CATALPA (ehemals D²L²) gekommen und was ist der Fokus deiner Forschung in eurer Nachwuchsgruppe?

Franziska Wehrhahn: Ich habe meinen Master in Bildungswissenschaften an der FernUni gemacht. Dort habe ich mir die Themen Bildung und Medien in einem empirischen Projekt angeschaut. Fragen, die wir untersucht haben, waren unter anderem: Wie lernen Menschen in Gruppen und mit welcher Motivation? Wie sieht Motivation in verschiedenen Lernkontexten aus? Das sehen wir uns auch für Multimedia-Lernsettings an. Im Rahmen meiner Promotion in Fangs Nachwuchsgruppe untersuche ich unter anderem die Nutzung von Bildern. Modelle und grafische Darstellungen werden zum Beispiel anders genutzt, als etwa das Bild einer lachenden Lerngruppe, das vielleicht eher eine affektive oder emotionale Wirkung hat. Bilder haben also unterschiedliche lernförderliche Funktionen und können sogar Störfaktoren sein, die das Lernen im schlimmsten Fall behindern. Wir schauen uns das insbesondere für die Lernumgebung Moodle an, was für viele Studierende relevant ist, weil sie damit täglich umgehen. Die Ergebnisse helfen uns dann hoffentlich, diese Lernumgebung Stück für Stück so zu gestalten, dass sie für Studierende am besten funktioniert und sie effektiv beim Lernen unterstützt.

Sandra Kirschbaum: Was habt ihr denn bisher herausfinden können? Was ist sinnvoll für Lernende? Was sollten Lehrende beachten?

Fang Zhao: Ein Beispiel aus der Coronazeit: Es gab ja täglich Updates zu Infektionszahlen, Krankenhausaufnahmen und so weiter. Oftmals konnte man durch die Zeitskala klicken und die Grafik veränderte sich entsprechend. Das ist eine interaktive Datengrafik. Bei solchen Grafiken, so konnten wir in einem anderen Kontext zeigen, ist wichtig, nicht auch noch andere Anforderungen einzubinden und Betrachter zu überfrachten. Es sollte sich nur eine Sache ändern, auf die sich der Betrachter auch konzentrieren kann.

Sandra Kirschbaum: Gilt dies auch für andere Lernformate?

Fang Zhao: Ja, in einem Projekt haben wir uns zum Beispiel angesehen, wie Interviewvideos gestaltet sein sollten und gesehen, dass es für Lerninterviews besser ist, wenn man den Interviewer ausschließt, also zum Beispiel aus den Videos heraus editiert und die Fragen nur einblendet. Denn so sind Lernende weniger abgelenkt von einem weiteren visuellen Reiz und lernen besser. Das gilt übrigens auch für Zoom-Meetings bzw. Kurse via Zoom. Das Video sollte nur beim Sprecher an sein, bei allen anderen aus. Das reduziert die Ablenkung und fördert besseres Lernen.

Franziska Wehrhahn:Solche Erkenntnisse sind besonders wichtig für Lehrende, denn sie können Lernmaterialien und -umgebungen dementsprechend gestalten.

Sandra Kirschbaum: Gibt es auch Beispiele, wo eine Kombination von Text und Bild besser wirken?

Fang Zhao: Wir haben gerade ein Paper in Review, wo es um die Lernmotivation geht. Im Rahmen einer Studie haben wir Studierenden jede Woche eine E-Mail zu ihrem Kurs und ihrem Lernstand gesendet. In den E-Mails bekamen sie zum Beispiel mitgeteilt, wie viele Einheiten sie geschafft hatten und gegebenenfalls zusätzlich motivierende Worte. Die Studierenden waren in vier unterschiedliche Gruppen aufgeteilt, je eine Gruppe, die:

  • keine E-Mails (Kontrollgruppe),
  • allgemeine E-Mails,
  • personalisierte Text-E-Mails
  • oder personalisierte Text-Bild-E-Mails bekam.

Hier konnten wir feststellen, dass die Kombination aus Text und einer Datengrafik, die anzeigt, wie weit man im Kurs ist, einen positiven Effekt auf den Erfolg der Studierenden haben. Allgemeine E-Mails oder nur Text-E-Mails zeigten keinen signifikanten Unterschied zur Kontrollgruppe.

Sandra Kirschbaum: Was ist euer Wunsch für die Zukunft, was aus euren Forschungsergebnissen entstehen soll?

Franziska Wehrhahn: Vieles wird in der Lehre aktuell noch intuitiv gestaltet – zum Beispiel die Verwendung von Bildern auf Moodle. Um Lehrende hier zu unterstützen, multimediales Lernen besser zu machen, müssten Ergebnisse aus der Forschung systematisch zusammengetragen und den Lehrenden zugänglich gemacht werden, damit dieses Wissen und die Ergebnisse systematisch in die Lehre einfließen können. So kämen wir zu einem gezielteren Einsatz von multimedialem Lernen. Dazu tragen wir mit unseren Erkenntnissen im Rahmen des Projekts Schritt für Schritt bei.

Fang Zhao: Ein Stück weit starten wir auch bereits, unsere Erkenntnisse noch besser in die Praxis zu bringen. In einer Kooperation mit dem Zentrum für Lernen und Innovation und dem Lehrstuhl für psychologische Methoden und Evaluation von Prof. Dr. Oliver Christ gibt es bereits ein erstes konkretes Projekt für den Lehrbereich Statistik. Hier sind wir aber noch in den Anfängen. (11.10.2022)


Seminarraum beim Vortrag Foto: CATALPA

19 Expert*innen für Automated Scoring kamen in Hagen zum Research Symposium

Die CATALPA-Forschungsprofessur Computerlinguistik und die CATALPA-Nachwuchsgruppe EduNLP veranstalteten am 27. und 28. September an der FernUniversität in Hagen ein Symposium mit dem Thema: „The future of scoring natural language student output“. Sie brachten Experten aus Anwendung und Entwicklung im Feld des automatischen Scorings zusammen. Das gemeinsame Ziel: Ein Panel aus möglichst unterschiedlichen Disziplinen und mit verschiedenen Perspektiven zusammenzustellen.

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Alle Teilnehmer:innen sollten vom Austausch nachhaltig profitieren. „Wir haben für dieses erste Treffen von Expert:innen aus ganz Deutschland das Thema automatisches Scoring gewählt und setzten dabei den Fokus auf sprachliche Daten – genauer – auf die automatische Bewertung von Freitextantworten. Freitext beinhaltet nicht nur geschriebene Sprache, sondern auch gesprochene“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Torsten Zesch, Leiter der Forschungsprofessur Computerlinguistik bei CATALPA.

Häufig sei auf dem Gebiet des automatischen Scorings ein Ungleichgewicht zu finden. Auf der einen Seite Anwender:innen, die über große Datensätze verfügen, aber nicht immer über die technologischen Möglichkeiten, das Potenzial dieser Daten voll auszuschöpfen. Auf der anderen Seite Entwickler:innen, mit den passenden Tools, denen aber große Datensätze fehlen, um ihre Technik verfeinern oder skalieren zu können. „Mit dem Symposium ist es sehr gut gelungen, diese beiden Seiten zusammenzubringen. Gut die Hälfte der Gäste bestand aus Computerlinguist:innen. Die andere Hälfte setzte sich zum Beispiel aus Vertreter:innen aus der Lehrerbildung, Psycholog:innen, die automatisches Scoring im Schulkontext einsetzen oder auch Bildungswissenschaftler:innen, die sich mit künstlicher Intelligenz (KI) in der Hochschule beschäftigen, zusammen“, berichtet Dr. Andrea Horbach, Nachwuchsgruppenleiterin bei CATALPA.

Zentrale Punkte für die Zukunft

Neben Impulsvorträgen der Gäste haben die Teilnehmenden herausgearbeitet, zu welchen Themen sie Expertise suchen und bieten – und dabei einige zentrale Punkte für die Zukunft identifizieren können. Andrea Horbach fasst die drei Punkte so zusammen:

Feedback. „Für viele von uns ist der zentrale nächste Schritt: Wie können wir die Ergebnisse der automatischen Bewertung sinnvoll an Lehrende und Lernende rückmelden? Wie lässt sich Feedback generieren, das Lehrende und Lernende weiterbringt, und wie genau müsste dieses Feedback aussehen? Um diese Herausforderung dreht sich gerade vieles.“

Individualisierung. „Eine weitere wichtige Frage, die viele von uns beschäftigt: Wie schafft man es, zielgerichtet für den Einzelnen das Richtige zum richtigen Zeitpunkt zurückzumelden?“

Übertragbarkeit. „Dies bezieht sich auf die Skalierbarkeit von technischen Lösungen auf Anwendungsfälle. Modelle werden oft für bestimmte Aufgaben entwickelt und Anwender:innen können dann nur diese Aufgaben automatisieren. Ziel ist es aber, dass sie ganz unproblematisch Technik auf neue Kurse und Aufgaben übertragen können.“

Auftakt für weitere Zusammenarbeit

Nach zwei Tagen Zusammenarbeit lautet das Fazit der Teilnehmenden: Auf der Arbeitsebene wird der Austausch in vielen Fällen jetzt erst richtig losgehen. Unter den Gästen des Symposiums befanden sich viele Forschende auf Post-Doc-Ebene und Doktorand:innen. Für sie war es besonders wertvoll, nach der Corona-Zeit in der Community live und in Farbe Kontakte knüpfen zu können. (04.10.2022)


Foto: CATALPA

CATALPA-Nachwuchstag – „Bin beeindruckt, was hier auf die Beine gestellt wurde“

28.09.2022 | CATALPA-Nachwuchsforschende trafen sich zum ersten Netzwerktreffen. Das Programm entstand vom Nachwuchs für den Nachwuchs u.a. mit einer Postersession, die den Austausch untereinander und mit dem Leitungsteam förderte.

Womit beschäftigen sich eigentlich meine Kolleg*innen genau? Was interessiert sie und gibt es da nicht vielleicht überschneidende Themen und wir könnten voneinander profitieren? Getrieben von diesen Fragen organisierte der wissenschaftliche Nachwuchs von CATALPA in Eigenregie ein Netzwerktreffen, das 24 Doktorand*innen und Post-Docs für einen gemeinsamen Arbeitstag zusammenbrachte. In einem geschützten und internen Rahmen sollte es hier Gelegenheit geben, sich kennenzulernen, präsentieren zu üben und auch Angebote der Hochschule, etwa des Graduierten Service kennenzulernen.

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Präsentieren im geschützten Rahmen

Der Tag startete mit einer Postersession der besonderen Art. Denn anders, als bei klassischen wissenschaftlichen Postern, ging es hier nicht nur um Forschungsfragen und -ergebnisse. Mit den Kategorien „ich suche“ und „ich biete“ eröffneten die Docs und Post-Docs auch eine kleine Tauschbörse für Wissen. „Das hat uns den Raum eröffnet für Austausch. Wir sind ja ein interdisziplinäres Forschungszentrum und so können wir auf ganz besondere Weise von den unterschiedlichen Expertisen unserer Kolleg*innen profitieren. Dafür ist es aber wichtig, sich besser zu kennen, auch persönlich. Das baut Hürden ab, einfach mal anzurufen oder über einem Kaffee die Köpfe zusammenzustecken“, erzählt Dr. Natalia Reich-Stiebert, die an der Organisation des Tages beteiligt war.

Leitungsteam war beeindruckt

Das Leitungsteam, das für diesen Teil des Netzwerktages eingeladen war, zeigte sich anschließend begeistert von der Qualität und den Ideen, die sie während der Postersessions zu sehen bekamen. „Ich bin wirklich beeindruckt, von dem, was hier auf die Beine gestellt wurde – nicht nur, weil ich in die einzelnen Forschungsarbeit tiefer einblicken konnte, sondern auch, weil jede und jeder einzelne mit zusätzlichen Steckbriefen eine persönliche Note von sich eingebracht hat“, lobte Prof. Dr. Dr. Friedrich Hesse, Wissenschaftlicher Direktor CATALPA, beim abendlichen Get-Together. Für Kolleg*innen und viele neue Gesichter am Forschungszentrum ergaben sich so zahlreiche Ansatzpunkte zum aktiven Netzwerken.

Vom Hochstapeln zum Speed-Dating

Im Verlaufe des Tages stellte auch der Graduierten Service vor, mit welchen Themen und Fragen Wissenschaftler*innen hier eine Anlaufstelle finden. Besonders gut kam der vom Graduierten Service angebotene Workshop zum Imposter Syndrom, oder dem Hochstapler Syndrom, an. Hier ging es vor allem darum, Erfolge stärker seinen eigenen Fähigkeiten zuzuschreiben und anzunehmen, statt sie für glückliche Umstände zu halten. In der abschließenden Warp-Konferenz, einer Art Speed-Dating für fachlichen Austausch, hielten die Forschenden dann nochmal in kleinen Gruppen konkret fest, wo sie künftig voneinander profitieren können und wollen.

Der Tag kam bei allen Beteiligten so gut an, dass er ein festes Format des Forschungszentrums wird. Künftig soll der CATALPA-Nachwuchstag auch für Interessierte der FernUni geöffnet und weiter ausgebaut werden.


Internationaler Konferenzbeitrag  zur Programmierausbildung

30.08.2022 | Vom 08. – 13. Juli 2022 fand in Dublin, Irland die 27. jährliche Konferenz über Innovation und Technologie im Informatikunterricht (ITiCSE) statt. Wissenschaftler*innen des abgeschlossenen Projekts "Durchlässigkeit" (damals unter D²L²) stellten hier ihre Erkenntnisse zur Programmierausbildung vor.

Carsten Thorbrügge, wissenschaftlicher Mittarbeiter am Lehrgebiet für Software Technik und Theorie der Programmierung (Univ.-Prof. Dr. Jörg Desel) präsentierten zusammen mit Dr. Natalie Kiesler vom Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation in Frankfurt (DIPF) ihre Vergleichsstudie zur beruflichen und hochschulischen Programmierausbildung vor.

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Internationales Forum für Diskussion über Informatikausbildung

Die hochrangige Veranstaltung der Association for Computing Machinery (ACM) bot ein internationales Forum, um wichtige Fragen der Informatikausbildung im Zusammenhang mit der Entwicklung, Umsetzung und Bewertung von Studiengängen, Kursen und Didaktik zu diskutieren. Dabei stieß auch die in der Studie beschriebene besondere Situation des deutschen Bildungssystems auf Interesse.

Gleichwertige Programmierkenntnisse

In Anlehnung an das CATALPA-Durchlässigkeitsprojekt identifizierten die Wissenschaftler*innen die Kompetenzen, die in der deutschen beruflichen und hochschulischen Programmierausbildung erwartet werden. Sie verglichen diese und bewerteten sie auf Gleichwertigkeit. Es hat sich gezeigt, dass es trotz unterschiedlicher Ziele beider Bildungssysteme große Überschneidungen in den Programmierkenntnissen gibt. Während die Hochschullehre dabei intensiver auf Softwarequalitätssicherungsaspekte eingeht, gibt die berufliche Ausbildung dem Umgang mit Kunden mehr Raum.
Die gewonnenen Erkenntnisse können genutzt werden, um die Durchlässigkeit und Anerkennungspraxis sowohl in der Berufsausbildung als auch in der Hochschulbildung zu verbessern.

Dies spielt eine wichtige Rolle im Rahmen des lebenslangen Lernens und vielfältiger Bildungsbiografien, da es an gemeinsamen Beurteilungsstrategien für Anerkennung mangelt.

Der methodische Ansatz hat die Analyse von Rahmenplänen und Kompetenzmodellen der Informatikausbildung sowie von empirischen Daten aus Interviewstudien umfasst, um darauf aufbauend ein entsprechendes Vergleichsverfahren und eine gemeinsame Kompetenzmatrix zu entwickeln.


Foto: Anyaberkut/istock/Getty Images

Meet CATALPA: Andrea Horbach und ihre Nachwuchsgruppe EduNLP

18.08.2022 | Was erforscht die Nachwuchsgruppe EduNLP? Woran tüfteln die Wissenschaftlerinnen derzeit und wie sind sie eigentlich zu CATALPA gekommen? In unserer Reihe „Meet CATALPA“ stellen wir unsere Forschenden und ihre Arbeit vor. Starten wollen wir mit den Nachwuchsgruppen. Für die Gruppe EduNLP hat Wissenschaftskommunikatorin Sandra Kirschbaum mit der Nachwuchsgruppenleiterin Dr. Andrea Horbach und ihrer Doktorandin Yuning Ding gesprochen.

Sandra Kirschbaum: Andrea, für alle, für die das Thema Computerlinguistik neu ist, kannst du uns erst einmal kurz zusammenfassen, womit sich die Disziplin beschäftigt?

Andrea Horbach: Ganz kurz auf den Punkt gebracht, könnte man sagen: Wir arbeiten an der Verarbeitung menschlicher Sprache durch den Computer.

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Es ist ja so: Wenn wir uns zum Beispiel miteinander unterhalten, E-Mails schreiben oder telefonieren, dann verstehen wir uns ziemlich gut. Das ist aber gar nicht so selbstverständlich. Ein Beispiel: Ich sage dir den Satz: „Der Detektiv verfolgte den Gangster im Sportwagen.“ Nehmen wir mal an, ich würde dich fragen, wer im Sportwagen sitzt. Was würdest du mir dann antworten?

Sandra Kirschbaum: Es könnte der Detektiv sein, es könnte aber auch der Gangster sein.

Andrea Horbach: Genau. Und das ist bei Sprache häufig so. Es gibt zwar mehrere Möglichkeiten, aber wir verstehen den Satz in der Regel dennoch ganz gut. Der Witz an der Sache ist: Du bist auf zwei Möglichkeiten gekommen, weil du weißt, wie groß ein Mensch ist, wie groß ein Auto ist und wie viel Platz zwei Leute brauchen, um sich gegenseitig verfolgen zu können. Der Computer, der dieses Wissen vielleicht nicht hat, könnte auch auf folgende Interpretation kommen: Beide befinden sich zusammen im Auto und dort findet die Verfolgung statt. Wenn wir als Menschen Sprache interpretieren, dann steckt da immer ganz viel Wissen über die Welt drin.

Sandra Kirschbaum: Mit welcher Frage konkret beschäftigt sich deine Nachwuchsgruppe?

Andrea Horbach: Was uns ganz konkret interessiert ist: Wie können wir Lehrende und Lernende dadurch unterstützen, dass wir Texte, die Lernende produzieren, automatisch auswerten? Das heißt, unsere beiden klassischen Anwendungsgebiete sind Essay Scoring und Short Answer Grading. Der große Unterschied zwischen diesen beiden Gebieten ist, dass wir beim Short Answer Grading inhaltlich das Wissen der Lernenden bewerten möchten. Wir schauen uns hier also an, ob das, was sie antworten, richtig ist in Bezug auf die Frage. Beim Essay Scoring geht es neben dem Inhalt vor allem um die Struktur, die Grammatik oder den Wortschatz usw. – die sprachlichen Aspekte also. Das Ziel ist, dass wir das automatisch auswerten können. Wir wollen dabei nicht nur in der Lage sein, zum Beispiel Noten von 1 bis 6 zu vergeben, sondern den Lernenden konkreteres Feedback zu geben. Dazu gehört zum Beispiel eine Begründung im Sinne von: Du hast 3 Punkte bekommen, weil das Fazit deiner Argumentation fehlte.

Sandra Kirschbaum: Auf welche Aspekte lässt sich dieses Feedback denn beziehen?

Andrea Horbach: Ein ganz konkreter Aspekt, mit dem sich Yuning die letzten Monate beschäftigt hat und worüber wir demnächst unser erstes Paper veröffentlichen, ist die Argumentationsstruktur in argumentativen Essays. Auf der Basis von einem großen Essaykorpus haben wir gelernt, wie wir die automatische Erkennung von argumentativen Elementen, wie z.B. der Position der Schreibenden, auf neue Texte automatisch anwenden können, sodass wir das in einem neuen Essay zu einem anderen Thema markieren können. Die Idee ist, dass man Lernenden sagen kann: Wir haben in deinem Aufsatz keine eigene Position gefunden, schau mal, ob da vielleicht noch etwas fehlt. Wir wollen also nicht nur eine Note vergeben, sondern bestenfalls didaktisch plausibles Feedback, aus dem Lernende etwas für künftige Aufgaben oder zur Verbesserung der aktuellen Aufgabe mitnehmen können. Dieses Feedback geht stark in Richtung Erklärbarkeit. „Explainable AI“ ist ja nicht umsonst ein heißes Topic. Es kann jedoch ganz verschiedene Dinge bedeuten. Zum einen kann es bedeuten, dass mein Algorithmus an sich nachvollziehbar ist. Zum anderen kann es heißen, und das ist in unserem Kontext deutlich hilfreicher, dass das Feedback, das der Algorithmus generiert, nachvollziehbar ist.

Sandra Kirschbaum: An welchem Punkt steht ihr in eurer Forschung zur Erklärbarkeit aktuell?

Yuning Ding: Mit dem automatischen Scoring beschäftigen Andrea und ich uns schon länger. Jetzt gerade sind wir seit gut einem halben Jahr dabei, den Fokus auf sinnvolles formatives Feedback zu legen. Hier arbeiten wir daran, unsere Erkenntnisse in realen Settings mit Lernenden erproben zu können, dafür müssen unsere Analysen aber noch genauer werden. Vor allem müssen wir in interdisziplinärer Zusammenarbeit erst einmal handfeste Kriterien bestimmen, was genau gutes Feedback ist und was es beinhaltet.

Andrea Horbach über ihren Weg zu CATALPA

In Saarbrücken habe ich Computerlinguistik studiert. Mich interessierte schon immer die Kombination aus Sprache und Informatik. 2015 lernte ich durch meine Mitgliedschaft im DFG-Netzwerk „INDUS“ (Individualisiertes Sprachenlernen) Torsten Zesch kennen, der für ein neues Projekt einen Postdoc suchte, und wechselte so ein Jahr später an das Language Technology Lab an der Universität Duisburg-Essen. Als dann das Angebot von CATALPA, damals noch D²L² kam, passte das sehr gut zu der aktuellen Entwicklung, denn wir hatten uns da schon immer mehr in Richtung Anwendung entwickelt. Das fällt hier in Hagen auf fruchtbaren Boden.

Yuning Ding über ihren Weg zu CATALPA
Ich habe als studentische Hilfskraft im Language Technology Lab angefangen und dann meine Abschlussarbeiten bei Torsten Zesch und Andrea geschrieben. Nach meinem Abschluss habe ich ein Jahr lang weiter an Short Answer Grading gearbeitet. Danach ging es für ein Jahr in die freie Wirtschaft als Softwareentwicklerin. Als die Nachricht von Andrea kam, dass es eine neue Möglichkeit gäbe, als Doktorandin mit dem Essay Scoring in ihrer Nachwuchsgruppe bei CATALPA weiterzumachen, war ich sehr schnell wieder an Bord.

Foto: FernUni

CATALPA: Forschungszentrum auf Wachstumskurs mit neuem Namen

12.08.2022 | Wer die Zukunft der Hochschulbildung mitgestalten will, muss auch einen Fokus auf die technischen Möglichkeiten setzen. Darum wird aus D²L² nun CATALPA. Der Forschungsschwerpunkt für Digitalisierung, Diversität und Lebenslanges Lernen hat sich zu einem Forschungszentrum für adaptive Lerntechnologien weiterentwickelt.

Das Forschungszentrum macht es sich zur Aufgabe, die Hochschulbildung der Zukunft voranzutreiben. CATALPA ist eine Abkürzung und steht für Center of Advanced Technology Assisted Learning and Predictive Analytics. Besonders die Besetzung einer eigenen Forschungsprofessur für Computerlinguistik und eine weitere Professurausschreibung für den Bereich Learning Analytics verdeutlichen: Der ehemalige Forschungsschwerpunkt D²L² ist aus seinem Namen herausgewachsen. Zudem hat sich der Schwerpunkt mit der zunehmenden Vernetzung von Projekten und starken Nachwuchsgruppen aus der Psychologie, Informatik und den Bildungswissenschaften inhaltlich und strukturell stark weiterentwickelt.

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Drei Fragen an Prof. Dr. Dr. Friedrich Hesse, Wissenschaftlicher Direktor CATALPA

Wie entwickelte sich der Gedanke zum neuen Namen?

Prof. Dr. Dr. Friedrich W. HesseFoto: privat

„Zuerst einmal kristallisierte sich in den letzten Monaten immer deutlicher heraus: Inhaltlich passt D²L² nicht mehr so gut zu unseren Forschungsgegenständen. Zu breit und unpräzise waren die Begriffe Digitalisierung, Diversität und Lebenslanges Lernen für das, was wir hier tun. Die neue Forschungsprofessur im Bereich der Computerlinguistik, aber auch unsere Projekte, die sich mit künstlicher Intelligenz in der Bildung und adaptiven Lernplattformen beschäftigen, wurden mit D²L² nicht mehr ausreichend gut beschrieben. Zudem arbeiten mittlerweile 50 Forschende interdisziplinär zusammen. Mit der Größe und Expertise können wir uns in der Forschungswelt durchaus sehen lassen, darum ist die Bezeichnung ,Forschungszentrum‘ auch angemessener als ,Forschungsschwerpunkt‘. Und so haben wir zusammen mit dem Leitungsteam, aber auch in Einzelgesprächen überlegt, welche Elemente in einem neuen Namen enthalten sein müssten, um unsere Größe, aber auch die stärkere inhaltliche Fokussierung zu transportieren – Technology Assisted Learning und Predictive Analytics waren hier Elemente, mit denen sich alle aus unserem Leitungsteam schnell wohl gefühlt haben. Zudem verbinden die unterschiedlichsten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unseres Zentrums gemeinsame Wurzeln: Das Interesse daran, bestmögliche Bedingungen zu schaffen – für Studierende und Dozierende. Es ist also eine passende Metapher, dass CATALPA auch für den sogenannten Trompetenbaum steht.“

Was macht die FernUniversität in Hagen zu so einem guten Forschungsstandort für die Themen von CATALPA?

„An der FernUni kommt eine diversere Studierendenschaft zusammen als an Präsenzuniversitäten. Damit lassen sich unterschiedliche Lerneigenschaften und Konstellationen besser untersuchen. Zudem gibt es mit über 70.000 Studierenden die Möglichkeiten valide Daten durch große Stichproben zu erheben. Und schlussendlich, und das ist für unser Forschungszentrum hoch relevant: Die Lehre findet zu großen Teilen unterstützt durch Online-Tools statt. Die FernUni bietet den idealen Nährboden, um starke Wurzeln für die Hochschulbildung der Zukunft ausbilden zu können. Denn insbesondere im Bereich der digitalen Lerntechnologien, die sich adaptiv an Lernende anpassen lassen und mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und Predictive Analytics Lehrenden helfen können, sich besser auf ihre Studierenden einzustellen, finden wir hier passende Strukturen für unsere Forschung.“

Was sind die Pläne mit CATALPA für die Zukunft?

„Inhaltlich gehen wir genau den Weg weiter, den wir nun mit dem neuen Namen eingeschlagen haben. Prozesse für die Qualitätssicherung, die auch einer Prüfung für eine Bund-Länder-Förderung unserer Einrichtung bestehen würden, haben wir bereits eingeführt und rollen diese nun sukzessive aus. Zudem ist der neue Name auch unser Auftakt, stärker in der Öffentlichkeit aufzutreten. Wir wollen das Thema adaptive Lerntechnologien stärker auf die Agenda setzen und auf einschlägige Erkenntnisse in dem Bereich aufmerksam machen.“


Foto: gremlin/E+/Getty Images

Starke Studie aus Projekt DivAdapt

09.08.2022 | Das Team des bereits abgeschlossenen DivAdapt-Projekts am Forschungszentrum für adaptive Lerntechnologien – CATALPA – hat im Juni einen Erfolg erzielt: Dr. Jan-Bennet Voltmer und seine Kolleg*innen Prof. Dr. Stefan Stürmer, Dr. Natalia Reich-Stiebert und Jennifer Raimann veröffentlichten im hochrangingen Journal „The Internet in Higher Education“ ihr Paper mit dem Titel: „The role of multi-attributional student diversity in computer-supported collaborative learning“.

In dem Paper beschreiben sie ihre Studie zu verschiedenen Diversitätsaspekten von Lerngruppen in computergestützten Lernumgebungen. Die Forschenden untersuchten, wie Diversität sich auf die Gruppenergebnisse auswirkt. Sie fanden dabei negative Auswirkungen auf die Zusammenarbeit von soziodemographisch divers zusammengesetzten Gruppen. Kam eine Unterschiedlichkeit im Erfahrungsschatz (aufgabenbezogene Diversität) der Gruppenmitglieder hinzu, verstärkte sich der negative Leistungseffekt – divers zusammengesetzte Gruppen profitierten also nicht von ihrer Unterschiedlichkeit, sondern erlebten sogar einen doppelten Nachteil.

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Durchgeführt wurde die Studie mittels Pfadanalysen auf Gruppenebene. Studierende bekamen die Aufgabe, in Gruppenarbeit einen wissenschaftlichen Artikel zusammenzufassen. Jan-Bennet Voltmer und seine Kolleg*innen schauten sich daraufhin die Netzwerkdaten an, die sie anonymisiert über einen Datentreuhänder bekamen. So konnte der Datenschutz für die Studierenden sichergestellt werden. In den Netzwerkdaten konnten die Forschenden sehen, wie Studierende sich in ihren Gruppen untereinander verbinden und austauschen. In einigen Gruppen stellten sie ein hohes Integrationslevel (=Interaktionen zwischen vielen Gruppenmitgliedern) fest, in anderen Gruppen gab es dafür einzelne Mitglieder, die für sich allein arbeiteten oder gar ganze Gruppen, die kaum miteinander interagierten.

Ergebnisse

Insgesamt ließ sich festhalten: Sofern es nicht explizit geleitet wurde, war ein höherer Grad an soziodemografischer Vielfalt negativ verknüpft mit der strukturellen Interaktion innerhalb der Gruppe. Ein geringer Grad an struktureller Interaktion, auf der anderen Seite, war verknüpft mit geringerer aufgabenbezogener Zusammenarbeit und schlussendlich sogar mit einer schlechteren Bewertung der Gruppenarbeit durch unabhängige Tutor*innen. Verstärkend hierauf wirkte sich die aufgabenbezogene Diversität aus. Wenn in einer Gruppe also große Unterschiede z.B. in der Erfahrung der Lektüre wissenschaftlicher Artikel, mit Online-Kollaboration oder in der Vorerfahrung im Studium herrschten, verstärkte dies den negativen Zusammenhang soziodemografischer Unterschiede mit der Zusammenarbeit. Mit ihrer Studie fanden die Forschenden des DivAdapt-Projekts also eine Risiko-Konstellation die aktive Intervention erfordert.

Weitere Forschung

„Es lassen sich erste Ideen für Interventionen aus unserer Studie ableiten. Bevor wir den Weg jedoch weitergehen können, müssen wir zunächst die zugrundeliegenden Phänomene verstehen. Dafür wäre beispielsweise die Frage zu beantworten, woher die Interaktion innerhalb der Gruppen kommt“, erklärt Dr. Voltmer. Erst dann könne man untersuchen, welche Interventionen sich gezielt einsetzen ließen.

Hohe Qualität

Die Studie weist zwei besondere Qualitätsmerkmale auf: „Zum einen waren die Datensätze, die wir nutzen konnten, sehr groß. Wir hatten eine riesige Stichprobe von 1.525 Studierenden in 343 zufällig zugeteilten Gruppen. Das macht unsere Aussagen belastbar. Zum anderen lobten die Reviewer ausdrücklich, die handfesten Ergebnisse zum Thema Diversität“, berichtet Erstautor Jan-Bennet Voltmer.

Link Paper: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1096751622000240?via%3Dihub#!

Link Ranking Faktor: https://www.scimagojr.com/journalrank.php?category=3304


Learning Analytics an der FernUniversität – Impulse Lehrender und Studierender gefragt

05.08.2022 | Die FernUniversität setzt sich derzeit intensiv mit den Rahmenbedingungen für Learning Analytics auseinander. Dafür werden Synergien der Projekte IMPACT und NOVA:ea aus CATALPA genutzt.

Die zwei Projekte haben sich zusammengetan, um Erwartungen, aber auch Sorgen von Dozierenden und Studierenden so früh wie möglich bei der Implementierung von Learning Analytics (LA) zu berücksichtigen und Transparenz schaffen. Was ist LA überhaupt? Learning Analytics ist die durch Software gestützte Analyse von Daten, die im Zusammenhang mit dem Studium entstehen. Genutzt werden solche Daten unter anderem, um Studierende in ihrem Lernfortschritt zu unterstützen. Analysen können visualisiert werden, damit Studierende beispielsweise ihren Lernstand reflektieren und ihren Lernprozess selbst besser erfassen und unterstützen können. Analysen können aber auch für Lehrende aufbereitet werden, die ihre Lehre gezielt an den Lernstand ihrer Studierenden anpassen oder individuell Beratung anbieten wollen. Für die kommenden Jahre sagen Expert:innen einen Bedeutungszuwachs von Learning Analytics in der Hochschullehre voraus.

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Ziel: Learning Analytics für die FernUniversität Hagen

Die CATALPA-Projekte IMPACT und NOVA:ea beschäftigen sich beide mit der Implementierung von LA an der Hochschule, jedoch aus unterschiedlichen Perspektiven. IMPACT betrachtet den Einfluss von Trusted Learning Analytics mit einem besonderen Blick auf ethische Leitlinien und bietet wissenschaftliche Unterstützung beim Einsatz von LA in der Hochschule. NOVA:ea bringt einen Fokus für den Einsatz studiengerechter E-Assessments mit und ist besonders an der Akzeptanz von LA in der Hochschullehre interessiert. Ihr gemeinsames Ziel: Trusted Learning Analytics an der FernUni unter Einbeziehung von Lehrenden und Studierenden zu implementieren.

Ethik und Datenschutz haben höchsten Stellenwert

Die Vorhaben sind zudem in das Metaprojekt LEAD (Learning und Educational Analytics und Data Mining an der FernUniversität in Hagen) eingebunden, das an einer hochschulweiten Infrastruktur für LA und Data Mining arbeitet. Besondere Herausforderungen sind hier unter anderem die Themen Ethik und Datenschutz. Prof. Dr. Stefan Stürmer, Teilprojektleiter des Projekts NOVA:ea und Initiator von LEAD: „Unter anderem aus diesem Grund haben wir eine FernUni-weite Umfrage gestartet. Wir möchten damit bedarfsgerechte Abstimmungen schaffen, weil wir auch wissen, dass die Nutzung personenbezogener Daten informierte Akzeptanz bei allen Beteiligten voraussetzt.“ Bei Trusted Learning Analytics geht es schließlich um Vertrauen. „Es geht uns um Transparenz und einen verantwortungsvollen Umgang mit Daten. Und völlig klar ist: es geht nur mit einer frühen Einbeziehung der Lehrenden und Studierenden. Wir sind sehr offen für ihre Vorschläge und Bedenken“, ergänzt IMPACT Projektleiterin Prof. Dr. Claudia de Witt.

Ihre Meinung ist gefragt

Aktuell werden in einer gemeinsamen Umfrage der Projekte IMPACT und NOVA:ea alle Lehrenden und Studierenden um ihre Meinung gebeten. Die Umfragen dauern circa 20 Minuten und umfassen Fragen zu Chancen und Problemen, die beim Einsatz von LA gesehen werden sowie Einschätzungsfragen etwa zur Erwartungshaltung zu einer sicheren Datenaufbewahrung durch die FernUni.

Da Studierende die Hauptprofiteure von Learning Analytics sein sollen, ist es sehr wichtig, dass ihre Meinungen und Erwartungen schon bei der Gestaltung berücksichtigt werden. Studierende können sich daher durch die Erstellung dieses Meinungsbildes an den Entwicklungen im Rahmen der Projekte konkret beteiligen. Die Befragung findet noch bis Ende August statt und sollte bereits im Postfach aller Studierenden angekommen sein.


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Meet CATALPA: Laura Froehlich und ihre Nachwuchsgruppe Stereotype Threat

27.07.2022 | Was erforscht die Nachwuchsgruppe Stereotype Threat? Und wie ist Wissenschaftlerin Dr. Laura Froehlich eigentlich zum Forschungszentrum gekommen? In unserer Reihe „Meet CATALPA“ stellen wir unsere Forschenden und ihre Arbeit vor. Für die Gruppe Stereotype Threat hat Wissenschaftskommunikatorin Sandra Kirschbaum mit der Nachwuchsgruppenleiterin Laura Froehlich gesprochen.

Sandra Kirschbaum: Wie bist du dazu gekommen, dich mit Stereotypen im Lernkontext zu beschäftigen?

Laura Froehlich: Auf das Thema „Stereotype“ bin ich bereits während meiner Promotion gekommen. Dort habe ich unter anderem untersucht, wie sich Stereotype auf Bildungsprozesse auswirken. Damals haben wir Studien mit Jugendlichen im Schulkontext durchgeführt.

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Um aber weiter vorne anzufangen: Was sind eigentlich Stereotype? Stereotype sind Zuschreibungen von Eigenschaften auf bestimmte Gruppen – ein Beispiel wäre, wenn wir sagen: Deutsche sind pünktlich. Das ist eine Übergeneralisierung, denn manche Deutsche sind natürlich auch unpünktlich. An und für sich ist solch eine Übergeneralisierung kein Problem. Ein Problem wird sie aber dann, wenn es sich bei den Zuschreibungen um negative Eigenschaften handelt. Denn man möchte sich eigentlich gut fühlen mit der Gruppe, der man angehört. Wenn diese aber negativ gesehen wird, z.B. im Bildungsbereich als wenig begabt, dann wird es zum Problem, weil es verschiedene negative Folgen für die stereotypisierte Person haben kann. Beispiele dafür wären etwa, dass sie nicht objektiv bewertet wird, schlechter Anschluss in Lerngruppen findet oder sich Sorgen macht, die negativen Stereotype zu bestätigen und dann tatsächlich schlechtere Leistungen aufgrund dieser ablenkenden Sorgen erbringt.

Das habe ich mir während meiner Promotion im Schulkontext mit Jugendlichen angeschaut. Diese Art der Forschung mit Fokus auf den Migrationshintergrund und Stereotype über ethnische Gruppen habe ich an der FernUniversität fortgeführt. Denn bei ethnischen Gruppen geht es nicht nur um Leistung und Bildungserfolg. Es geht auch um das Zusammenspiel der eigenen Identitäten in Bezug auf die ethnisch-kulturelle Gruppe und die Gruppe des Landes, in dem man gerade lebt.

Da ich bereits zuvor an der FernUni als Wissenschaftlerin gearbeitet habe, wollte ich im Rahmen des Forschungszentrums und der Nachwuchsgruppe die Infrastrukturen, die es hier gibt, stärker nutzen und die diverse Studierendenschaft mehr in den Fokus nehmen. Stereotype spielen auch in der Hochschulbildung eine wichtige Rolle. Es gibt aber Selektionseffekte, welche Personen es überhaupt bis an die Universität schaffen – das hat zum Teil wiederum mit Gruppenzugehörigkeiten und Stereotypen zu tun. An der FernUni kommen diversere Leute als an Präsenzuniversitäten. Deswegen ist die FernUniversität es ein spannender Kontext mit einer großen und heterogenen Studierendenschaft. Relevant ist die Forschung vor allem, weil bestimmte Studierendengruppen, die eher in der Minderheit sind – sogenannte nicht-traditionelle Studierendengruppen (z.B. mit Migrationshintergrund, mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen) – durchschnittlich schlechter abschneiden als andere Studierendengruppen. Hier gibt es also noch Forschungsbedarf.

Außerdem sind im digitalen Kontext der FernUni die folgenden Fragen spannend: Wie verändern sich Bildungsprozesse, wenn man sich nicht persönlich, sondern nur virtuell kennt? Wie relevant sind dann die eigenen Identitäten für den Bildungserfolg? Eine These wäre, dass es völlig egal ist, wer genau im Fernstudium hinter dem Laptop sitzt. Aber ist das wirklich so? Das wollen wir uns in der Nachwuchsgruppe anschauen.

Sandra Kirschbaum:Weil es vielleicht sogar eher zu stärkerer Stereotypisierung kommt, wenn wir nur einen Namen sehen, statt uns persönlich kennen lernen zu können?

Laura Froehlich: Genau. Stereotype sind erstmal funktional. Sie helfen uns, aus Informationen in unserer sozialen Umwelt Sinn zu generieren. Wenn du jetzt in einen Fahrstuhl einsteigst und es stehen schon Leute drinnen, dann willst du ganz schnell, innerhalb weniger Millisekunden, beurteilen, was für Leute das sind und ob sie dir z.B. gefährlich werden können. Für dieses Urteil sind dann die Gruppenzugehörigkeiten und damit verbundenen Stereotype wichtig: Welches Geschlecht haben die anderen Personen im Fahrstuhl, welches Alter, welche Kleidung tragen sie? Das heißt: Vor allem wenn man nicht so viel über andere Leute weiß, sind Stereotype einflussreich. Wenn ich in der Präsenzlehre mit anderen Studierenden zusammen bin, wir auch mal einen Kaffee trinken gehen oder auch nur bei der Gruppenarbeit in der Pause über andere Dinge sprechen, erfahre ich natürlich einiges über sie und nehme die Personen dadurch auch mehr als Individuen wahr. Die sozialpsychologische Forschung legt aber nahe, dass Stereotype in Online-Situationen eine besonders starke Rolle für die Beurteilungsprozesse spielen, weil man so wenig über die anderen Personen weiß. Kennt man nur den Namen, das Profilbild und eventuell einen kleinen Videoausschnitt bei Zoom von den Mitstudierenden, dann bleiben einem häufig nur Stereotype über die sozialen Gruppen, um die Mitstudierenden einzuschätzen. Diese Informationen über die Gruppenzugehörigkeiten stehen dann besonders im Vordergrund und haben Konsequenzen für das gemeinsame Lernen.

Sandra Kirschbaum:Wo steht ihr denn gerade mit eurer Arbeit in der Nachwuchsgruppe?

Laura Froehlich: Wir haben damit angefangen einen Status Quo zu beschreiben, wie eigentlich die Lage für verschiedene Studierendengruppen an der FernUni ist. Wir schauen uns unter anderem an, welche Gruppen negativ stereotypisiert werden. Zum einen wurde das noch nicht in Bezug auf Studierendengruppen allgemein untersucht und zum anderen gibt es speziell an der FernUniversität natürlich auch einige Gruppen, die an vielen Präsenzuniversitäten nicht so zahlreich vertreten sind, beispielweise Menschen mit einer chronischen Erkrankung. Und, wie schon erwähnt, liegt ein Fokus auch auf dem Migrationshintergrund. Aktuell geht es erstmal um die soziale Wahrnehmung der Studierendengruppen. Da ist die Frage: Was nimmt man über andere wahr? Eine darauf aufbauende weitere Perspektive ist: Was ist, wenn man selbst von negativen Stereotypen betroffen ist? Hier fragen wir, inwieweit man sich mit einer stereotypen Wahrnehmung der eigenen Gruppe wohlfühlen kann, wenn sie negativ ist oder man selbst den Eindruck hat, dass sie negativ ist. Hier wird es spannend, wenn wir darauf schauen, ob und wie sich das zum Beispiel auf die Leistung im Fernstudium oder auch auf die sozialen Beziehungen mit anderen Studierenden in virtuellen Lerngruppen auswirkt.

Sandra Kirschbaum: Was wäre denn das Ziel, wenn sich negative Wahrnehmungen und Auswirkungen herauskristallisieren?

Laura Froehlich: Perspektivisch ist immer die Frage: Was kann man machen, um den Einfluss der Stereotype zu reduzieren? Hier wollen wir stärker in Richtung Intervention kommen. Im digitalen Kontext kann man Interventionen passend zuschneiden, wo sie wirklich gebraucht werden. Eine spannende Zukunftsaussicht ist, dass man Interventionen adaptiv nur denjenigen darbietet, die sie wirklich brauchen oder davon profitieren würden.

Sandra Kirschbaum: Apropos Zukunftsaussicht:Was wünscht du dir als Ergebnis deiner Arbeit in der Nachwuchsgruppe?

Laura Froehlich: Auf jeden Fall mehr Wissen darüber, welche Studierenden stärkere Unterstützung brauchen. Denn letztendliches Ziel ist es, Leistungsunterschiede zwischen unterschiedlichen Studierendengruppen zu reduzieren, damit alle Studierendengruppen ihr Potential bestmöglich ausschöpfen können.

Außerdem würde ich mir wünschen, dass wir mehr darüber wissen, wie und ob Stereotypisierung dazu beiträgt, dass sich bestimmte Studierendengruppen weniger zugehörig an der Universität fühlen oder eine weniger gute Passung von sich zum akademischen Kontext wahrnehmen. Dass wir hier erste erfolgreiche Interventionen erprobt haben, um diese negativen Folgen der Stereotype zu reduzieren, wäre mein Wunschziel. Letztendlich arbeiten wir darauf hin, Tools für Interventionen zu entwickeln, die man auch anderen Modulen oder anderen Fakultäten zur Anwendung anbieten kann. Eigentlich sind solche Interventionen nicht unbedingt besonders aufwändig. Es reicht manchmal schon, dass man zu Anfang des Semesters eine kurze Reflexions- und Schreibaufgabe mit den Studierenden macht. Studien haben bereits gezeigt, dass schon solch einfache Interventionen nachhaltige positive Effekte für den Bildungserfolg von negativ stereotypisierten Studierenden erzielen können.


In den FernUni News: Torsten Zesch mit dem Thema "Strafbare „Hassrede“ im Internet erkennen"

18.07.2022 | Dem Bundeskriminalamt helfen, „Hassrede“ im Netz zu erkennen und zugleich eine Grundlage schaffen, um ein Diskussionsklima unter Studierenden automatisiert zu erkennen - ein Projekt, unserer Forschungsprofessur Computerlinguistik wird aktuell im FernUni-Newsletter vorgestellt.

Auszug: Prof. Dr. Torsten Zesch (CATALPA vormals D²L²) ist Experte für Sprachtechnologie an der FernUniversität in Hagen. Seine Expertise setzt er im Projekt „Einsatz von KI zur Früherkennung von Straftaten (KISTRA)“ ein, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. In dem Projekt geht es jedoch nicht um einfache Streitereien oder Shitstorms, sondern um die Hasskommentare, die tatsächlich strafbar sind.

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Früherkennung von Straftaten

Die polizeiliche Kriminalstatistik zeigt in den vergangenen Jahren einen deutlichen Anstieg von Straftaten mit Internetbezug. Um hier künftig effektiver eingreifen zu können, wird eine Technologie benötigt, die strafrechtlich relevante Hasskommentare erkennt. Sie soll den Ermittlern des Bundeskriminalamts (BKA) helfen, Straftaten im Netz besser verfolgen zu können. Die Koordination übernimmt die Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS). Zahlreiche Projektpartner arbeiten an dem Vorhaben, wie auch die FernUniversität in Hagen. Gemeinsam mit dem Projektmitarbeiter Marius Hamacher ist Prof. Zesch dafür verantwortlich, mit Methoden der künstlichen Intelligenz strafbare von nicht strafbaren Inhalten zu unterscheiden.

Hier geht es zur vollständigen Meldung.


Foto: Medienpädagogik

CATALPA-Forscher*innen geben aktuelle „Medienpädagogik“ heraus

21.06.2022 | Eine Sonderausgabe im Zeichen von CATALPA (vormals D²L²) - ein Jahr nach der Jahrestagung des Jungen Forums für Medien und Hochschulentwicklung (JFMH) 2021 erscheint der Sammelband mit allen Beiträgen der Tagung in der „Medienpädagogik - Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung“. Herausgebende dieser 48. Ausgabe sind unsere (Nachwuchs-)Wissenschaftler*innen.

Natalia Reich-Stiebert, Jennifer Raimann, Carsten Thorbrügge und Len Ole Schäfer haben die Tagung, die damals im virtuellen Format an der FernUniversität in Hagen ausgerichtet wurde, organisiert und nun auch die Herausgabe des kompletten Sammelbandes gesteuert. „Es ist schön, das Ergebnis jetzt final in den Händen zu halten. Ich finde auch, dass eine schöne, bunte Sammlung unterschiedlicher Beiträge zusammengekommen ist – vom Doktorand*innen über Postdocs bis hin zum Professor*innen und auch verschiedene Disziplinen von der Soziologie, Medienpädagogik oder Psychologie sind abgedeckt“, berichtet Natalia Reich-Stiebert, die bei CATALPA im Projekt NOVA:ea forscht.

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Insgesamt 15 Beiträge finden sich in dem Heft. Alle sind im sogenannten Shepherding-Verfahren erstellt worden. Das heißt, jeder Autor und jede Autorin hatten Mentor*innen an ihrer Seite, die den Beitrag komplett begleiteten. Auf diese Weise haben vor allem die Nachwuchswissenschaftler*innen für künftige Publikationen profitieren können, denn sie haben einen kompletten Veröffentlichungs-Prozess unter erfahrener Anleitung durchlaufen. Der letzte Beitrag beschäftigt sich als Spezialbeitrag genau mit diesem Verfahren. Hier gibt es auch eine Checkliste, an der sich künftige JFMHler orientieren können.

Neben den wissenschaftlichen Beiträgen und Keynotes von der Veranstaltung, haben auch Friedrich Hesse, Wissenschaftlicher Direktor CATALPA, sowie Stephanie Steimann, Administrative Leiterin CATALPA, einen Kommentar verfasst. Er stellt CATALPA (damals D²L²) vor und geht genauer auf die interdisziplinäre Arbeitsweise ein.

Neugierig geworden? Dann finden Sie hier den kompletten Sammelband.


Foto: D²L²
v.l.n.r. Marcus Specht, Tamara van Gog, Ulrike Lucke, Detmar Meurers, Uwe Wilkesmann, Friedrich W. Hesse

Wissenschaftlicher Beirat: CATALPA auf Qualitätssicherungs-Kurs

02.06.2022 | Zwei Tage intensiver Austausch, fachliche Diskussionen und viele neue Perspektiven – im Mai tagte der Wissenschaftliche Beirat von CATALPA (zu der Zeit noch D²L²) in Hagen. Neben der Präsentation von Projekten und deren Fortschritt war vor allem die Qualitätssicherung ein wichtiges Thema.

Das Forschungszenrum für adaptive Lerntechnologien hat sich besonders darüber gefreut, den Wissenschaftlichen Beirat nach über zwei Jahren Pandemie persönlich in Hagen begrüßen zu dürfen. Mit dabei waren Tamara van Gog (Universität Utrecht), Ulrike Lucke (Universität Potsdam), Detmar Meurers (Universität Tübingen), Marcus Specht (Technische Universität Delft), Uwe Wilkesmann, (Technische Universität Dortmund).

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Nachdem die Rektorin Ada Pellert und der Wissenschaftliche Direktor von CATALPA Friedrich Hesse einen allgemeinen Überblick über das Forschungszentrum und seine Einbettung in die FernUni gaben, ging es in die Projekte:

  • Niels Seidel stellte die Arbeit von APLE II vor. Ziel von APLE II ist die Untersuchung der Gestaltung und Nutzung einer adaptiven personalisierten Lernumgebung.
  • Jörg Haake präsentierte das Projekt LA-DIVA, im Rahmen dessen die CATALPA-Wissenschaftler auf das das Potenzial von Learning Analytics zur Unterstützung des Adaptiven Lernens im Fernstudium unter besonderer Berücksichtigung der Diversität der Lernenden schauen.
  • Claudia de Witt und Lars van Rijn, erklärten, welche Forschungsfragen AI.EDU zu beantworten versucht. Erforscht werden im Kooperationsprojekt mit dem Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz Methoden und Anwendungen der Künstlichen Intelligenz in Studium, Lehre und Weiterbildung.
  • Melissa Laufer und Bronwen Deacon vom Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft gaben Einblicke in das Kooperationsprojekt OrA, das sich damit beschäftigt, wie Lehr- und Lerninnovationen an Hochschulen erfolgreich adaptiert werden können.

Vom Beirat erhielten die Leiter/innen und Teams der Projekte wichtige Impulse. Und auch, wenn alle Beteiligten gerne direkt viel tiefer in die Materie eingestiegen wären und bestimmt noch Stunden hätten diskutieren können, so diente die Beiratssitzung zunächst für einen ersten Überblick. Für ein inhaltlich tiefgreifendes Sparring mit anschließenden Berichten zur Qualitätssicherung wurden den einzelnen Projekten Beiratsmitglieder zugeordnet. Einzeln werden diese Gruppen noch einmal ganz genau hinschauen und hinterfragen, um so zu fundierten wissenschaftlichen Aussagen für Digitalisierung, Diversität und Lebenslanges Lernen zu gelangen. In der nächsten Beiratsrunde sind dann die CATALPA-Projekte auf dem Plan, die bis dahin noch nicht begutachtet wurden.


Friedrich Hesse als Gastautor in der FAZ

13.05.2022 | Wie kann die Digitalisierung in der Hochschule für mehr Bildungserfolg und Chancengerechtigkeit sorgen? Und welche Rolle spielt hier die Wissenschaft? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Prof. Dr. Dr. Friedrich Hesse, der Wissenschaftliche Direktor CATALPA (vormals D²L²), in der FAZ.

Unter dem Titel "Der Einsatz digitaler Medien garantiert keinen Lernerfolg" schaut er kritisch auf unreflektiertes Nutzen jeglicher Möglichkeiten der Digitalsisierung und fordert, dass konkrete Ziele die Leitplanken setzen. Doch welche Ziele können das sein? Hier lohnt sich ein Blick in die Forschung. Denn bei CATALPA untersuchen interdisziplinäre Teams, welche Eigenschaften von Lernenden sich mit künstlicher Intelligenz und digitialen Lernplattformen unterstützen lassen.

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Solche Eigenschaften seinen etwa: "die Fähigkeit zur Selbstregulation, Konzentration oder die Selbstwirksamkeitserwartung und in Bezug auf die Lernsituation das Angebot von guten Rückmeldungen oder passenden Lernmaterialien." Zum Beispiel könne eine Unterstützung der Selbstregulation Studenten helfen, ihre Aufgaben rechtzeitig anzugehen, statt sie so lange aufzuschieben, bis in einer Nacht-und-Nebel-Aktion alles auf einmal zu erledigen ist. "Genauso könnte eine zu hohe oder geringe Selbstwirksamkeitserwartung zu einer Unter- oder Überschätzung der eigenen Fähigkeiten führen. Eine Person mit zu geringer Selbstwirksamkeitserwartung würde eine angemessene Aufgabe oder Lernanforderung meiden, weil sie glaubt, es sowieso nicht zu schaffen, oder, im umgekehrten Fall, aufgrund von Selbstüberschätzung sich den Stoff nicht mehr anschauen. Das Ziel in diesem Fall ist es, Lerner mithilfe von digitalen Rückmeldungen zu unterstützen, sich realistischer selbst einzuschätzen." (Quelle FAZ, Ausgabe vom 12.05.2022)

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„Ich möchte die digitale Bildung voranbringen“

01.04.2022 | Für Prof. Dr. Torsten Zesch liegt die Zukunft der Bildung in digitalen Systemen. Seit März ist er Teil von CATALPA, damals noch D²L², an der FernUni im Bereich Computerlinguistik tätig.

Prof. Torsten Zesch lebt auch im Büro die Digitalisierung. „Ich habe einen nahezu papierlosen Arbeitsplatz und nutze auch keinen Stift, nur den für mein Tablet“, sagt der 42-jährige. Seine Professur ist sowohl bei CATALPA – Center of Advanced Technology Assisted Learning and Predictive Analytics – als auch mit der Lehre in der Fakultät für Mathematik und Informatik der FernUniversität verankert. Dort leitet er das neue Lehrgebiet Computerlinguistik.

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Eine besondere Forschungsprofessur

Das Forschungszentrum ist die bislang einzige zentrale wissenschaftliche Einrichtung an der FernUniversität in Hagen. Die Professur von Torsten Zesch ist die erste von CATALPA und hat ihren Schwerpunkt in der Forschung. „Ich habe sozusagen eine Doppelrolle, da ich zwar vorrangig als Wissenschaftler am Schwerpunkt arbeite, aber nicht zuletzt über die Lehre auch in der Fakultät tätig bin“, erklärt Zesch. Als er die Stelle an der FernUni entdeckte, dachte er sofort, dass diese gut zu seinen Fachbereichen passt und dass er sich bewerben muss. „Den Berufungsprozess haben wir dann in Rekordzeit durchgeführt“, lacht der Professor.

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Foto: Hardy Welsch

Bericht: Workshop "Learning Analytics" im Rahmen der DELFI-Tagung: "Considering student diversity with regard to assessment data and discrimination"

Workshop summary

The annual workshop on Learning Analytics took place as an all-day online event as part of the DELFI conference on September, 13th 2021. The workshop focused on current topics in the domain of learning analytics (LA). In particular, we were interested on how the increasing diversity of students in higher education is considered in LA.

We asked the question how to address diversity in particularly sensitive areas such as assessment and adaptive learning settings. Assessments are considered having a major impact on student learning. However, to date LA still do not sufficiently make use of assessment data related to context, activity and results. In contrary to the aim of giving the individual learner the support needed, LA are also criticized to foster prejudices. This becomes even more important in the light of a high diversity of the student cohorts. The same is true for adaptive learning environments, which are often personalized based on performance data or other error-prone or biased models.

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Thus, this workshop included six submissions in the domain of LA with emphasize on the impact of outliers on dropout prediction [1], students’ perceptions of algorithms regarding grading [3], students’ control over data collection [4], the application of the FAIR principles for data management to learning analytics [6], and the identification of indicators of group learning in collaborative software development [4,5]. Furthermore, Professor Ryan Baker from University of Pennsylvania will hold a keynote on “Algorithmic Bias in Education”.

During the paper discussions held in the morning it became clear how much impact the rationale for collecting data for LA has on users (cf. [3]). If collected data are used for anonymized analysis, this has a very different impact on perceptions of privacy and fairness than if the data are also used to assign grades. In the debate about fairness and satisfaction around grading (cf. [2]), there was also an appeal to see greater opportunities in LA applications. Even the subjective grading of teachers is not without its faults, but it seems that researchers in the LA field nevertheless have a particularly cautious view of LA applications, even though they can achieve a lot.

Furthermore, two paper presentations considered collaboration in software development teams presenting different measures for monitoring group activity and progress using data from GitLab and GitHub (cf. [4] and [5]). In order to provide formative feedback to the learner and to achieve an equal participation in the learning process teachers require support for a wide range of didactic group scenarios and collaborative programming tasks. An open question is the standardization of data formats and sharing of data sets to study group collaboration in small and large software development teams.

In addition to the paper presentations, participants debated in small working groups on given statements and questions related to underrepresented groups of students, their identification and treatment with the help of LA methods. The participants argued that most of the external diversity characteristics can hardly be captured or represented as data. Many characteristics do not become apparent in every-day online and face-to-face interactions. Besides, it is obvious that certain student benefit less from LA tools because their access to digital learning is impaired. From this discussions further research direction particularly for higher education in Germany have been collected in shared workspaces.

Ryan Baker (University of Pennsylvania) showed in his keynote that fairness and equity can only be driven if one also knows which subgroups are affected by discrimination. He presented examples from literature in which models worked less well for subgroups than for groups with whose data they were trained or tested. He said that there has been no research on algorithmic bias using data from European educational institutions. Apart from this, the research on discrimination in LA mainly focuses on gender and ethnic discrimination, but there are many groups that have not been studied at all. Here he gives the examples of non-binary people, transgender people, international students, language dialects, different educational backgrounds of parents or people with disabilities. In order to move from this unknown bias to known bias, he suggests tackling two main obstacles: lack of data on group membership and the lack of transparency on bias and group-specific outcomes. The lack of data on group membership often results from privacy concerns and legal restrictions. While the students’ privacy should be well taken care of, Baker suggests balancing the right to privacy by the right not to be discriminated against. He concludes that much more data and information should be available on the students’ demographic in order to avoid unconscious discrimination. The subsequent discussion showed here that the transferability of his idea in Europe is only partly realistic, as the differences in the education system and in the handling of personal data are great. The second obstacle, lack of transparency on bias and group-specific outcome should be tackled by defining standards for demonstrating effectiveness, for example in algorithmic bias reviews.

Paper contributions:

[1] Daria Novoseltseva, Kerstin Wagner, Agathe Merceron, Petra Sauer, Nadine Jessel, and Florence Sedes: Investigating the Impact of Outliers on Dropout Prediction in Higher Education

[2] Linda Mai, Alina Köchling, Lynn Schmodde, and Marius Wehner: Teacher vs. Algorithm: Learners’ Fairness Perception of Learning Analytics Algorithms

[3] Philipp Krieter, Michael Viertel, and Andreas Breiter: Supporting Students’ Privacy: How Does Learner Control over Their Data Affect the Dataset for Learning Analytics?

[4] Benjamin Weiher, Niels Seidel, Marc Burchart, and Dirk Veiel: Indicators of group learning in collaborative software development teams

[5] Maximilian Karl and Niels Pinkwart: Using GitHub data to analyse student’s teamwork in a programming course to prevent discrimination

[6] Ian Wolff, David Broneske, and Veit Köppen: FAIR Research Data Management for Learning Analytics


Bericht HDI 2021: „Fachtagung für Hochschuldidaktik der Informatik“

Vom 15. – 16.September 2021 fand in Dortmund die „Fachtagung für Hochschuldidaktik der Informatik“ (HDI 2021) statt.

Die HDI richtet sich an Lehrende und Forschende in informatischen Studiengängen. Entsprechende Beiträge sind in dem Tagungsband der HDI und anschließend in einem Sonderband der Fachzeitschrift Commentarii informaticae didacticae zu finden. Die Tagung wurden als Kooperation zwischen den Veranstaltern der FH Dortmund und der FernUniversität in Hagen in Präsenz durchgeführt, um auch wieder einen Raum für wissenschaftliche Diskussionen außerhalb von elektronischen Online-Netzen zu geben. Eine Online-Teilnahme war aber ebenfalls möglich. Zudem erfolgte eine temporäre Zuschaltung aus der parallel stattgefundenen Fachtagung der Bildungstechnologien (DELFI 2021).

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Schwerpunkt

Der diesjährige Schwerpunkt der Fachtagung war die Berücksichtigung von Diversität in der Lehre. Viele Vorträge wie auch die Key Notes widmeten sich diesem Thema, das sich insbesondere in den Ausprägungen der Studierenden und der Informatiklehre ausmacht. Auch die Rektorin der FernUniversität in Hagen sprach in ihrem Grußwort von der Bedeutung der angesprochenen Thematik, die auch im Forschungsschwerpunkt der Universität D²L² „Digitalisierung, Diversität und Lebenslanges Lernen. Konsequenzen für die Hochschulbildung” adressiert wird.

Heterogenität

Mit drei von vier Beiträgen bildeten die Veröffentlichungen aus dem D²L²-Projekt „Durchlässigkeit zwischen beruflicher Ausbildung und Bachelorstudium – vom Fachinformatiker zum Bachelor Informatik durch adaptierte Studiengestaltung“ der FernUniversität in Hagen das Gerüst zum Themenblock „Heterogenität“. An dieser Stelle wurden Maßnahmen zur Anerkennung vorhandener Kompetenzen als Reaktion auf vorliegende Diversität aufgezeigt.

Studienverkürzung durch Anerkennung von Kompetenzen. Eine Interviewstudie über Vorqualifikationen von Informatikstudierenden

Im eröffnenden Beitrag der Autoren Carsten Thorbrügge, Prof. Dr. Jörg Desel und Dr. Len Ole Schäfer wurde zunächst das Projekt Durchlässigkeit präsentiert und dann eine Interviewstudie über vorhandene Kompetenzen von Informatikstudierenden, die über eine Ausbildung als Fachinformatiker/in verfügen, vorgestellt. In diesen Interviews gaben Informatikstudierende eine Reflexion über ihre fachlichen und überfachlichen Kompetenzen in verschiedenen Bereichen der Informatik wieder. Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Anwendungsentwicklung betonten dabei ihre Programmierkenntnisse, Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Systemintegration ihr Netzwerkwissen. Die gewonnenen Erkenntnisse konnten so für die praktische Umsetzung von Anerkennung in Form der pauschalen Anerkennung für berufsausgebildeten Personengruppen wie die der Fachinformatiker/innen sowie der individuellen Anerkennung für Berufserfahrene genutzt werden. Ebenso profitierte die innovative Maßnahme der adaptierten Lernwege von den erzielten Ergebnissen, um das Lernmaterial nur noch auf unbekannte Lerninhalte konzentrieren zu können.

Adaption von Lernwegen in adaptierten Lehrmaterialien für Studierende mit Berufsausbildungsabschluss

In diesem Beitrag von Dr. Simone Opel, Cajus Marian Netzer und Prof. Dr. Jörg Desel wurde ein neuer Ansatz zur Würdigung von mitgebrachten Kompetenzen vorgestellt, der neben
formellen Anerkennungen eine weitere Variante darstellt. Speziell für die Zielgruppe der Studierenden mit Vorkenntnissen wurde ein adaptiertes Lehr-Lernmaterial entwickelt, das es erlaubt, genau die jeweils noch fehlenden Kompetenzen zu erwerben. Die Konstruktion dieses Lehr-Lernmaterials sowie der resultierende verkürzte Lernweg wurde anhand des Kurses „Datenbanken“ für die Studierenden mit einer abgeschlossenen Ausbildung zum Fachinformatiker / zur Fachinformatikerin erläutert.

Individuelle Anrechnung außerhochschulisch erworbener Kompetenzen am Beispiel eines informatischen Studiengangs

Auch die im nächsten Beitrag von Hoai Nam Huynh, Prof. Dr. Uwe Elsholz und Dr. Simone Opel thematisierte Anerkennungsoption bietet individuellere und kürzere Studienverläufe an, die sich an die jeweiligen Bildungsbiografien anpassen. Anhand eines Beispiels wurde gezeigt, wie das individuelle Anrechnungsverfahren entwickelt wurde und im Studiengang der Informatik umgesetzt werden kann. Kern sind dabei die Kompetenzerfassungen mithilfe eines Portfolios. Eingebettet wurde das Verfahren in einen bildungswissenschaftlichen und bildungspolitischen Kontext.

Vermittlung von Inhalten

Ein weiterer Beitrag der FernUniversität in Hagen beschäftigte sich mit der Vermittlung von Inhalten durch Trennung von algorithmischem Denken und Programmieren.

Separating Algorithmic Thinking and Programming

Der Autor Dr. Maurice Chandoo präsentierte einen Ansatz zum Unterrichten von algorithmischem Denken und Programmieren und schilderte erste praktische Erfahrungen damit. Die Grundidee besteht darin, algorithmische Probleme als Spiele zu präsentieren. Eine Gewinnstrategie für solch ein Spiel entspricht dabei einem Algorithmus zur Lösung des Problems. Dadurch soll demonstriert werden, dass insbesondere auch das Entwerfen von Algorithmen, eine Grundlage des algorithmischen Denkens, ohne Zuhilfenahme einer Programmiersprache vermittelt werden kann.


Foto: VioletaStoimenova/E+/GettyImages

Bericht: Junges Forum für Medien und Hochschulentwicklung 2021

Digitalisierung zur Diversifizierung

„Digitalisierung als Katalysator für Diversität an Hochschulen et vice versa” war das Tagungsthema des Jungen Forums für Medien und Hochschulentwicklung 2021 (JFMH), das im virtuellen Format an der FernUniversität in Hagen ausgerichtet wurde. Organisiert hatten die Tagung Natalia Reich-Stiebert, Jennifer Raimann, Carsten Thorbrügge und Len Ole Schäfer vom Forschungsschwerpunkt D²L² „Digitalisierung, Diversität und Lebenslanges Lernen. Konsequenzen für die Hochschulbildung”.

„Wir sind sehr froh, dass das virtuelle Tagungsformat, auch durch die Hilfe zweier ELFen (E-Learning Friends), so gut geklappt hat. Die Teilnehmenden konnten sich persönlich kennenlernen, haben sich intensiv beteiligt und es herrschte eine positive und wertschätzende Stimmung auf der Tagung“, freute sich Natalia Reich-Stiebert im Rückblick.

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Info:
Das JFMH versteht sich als Forum zum Austausch unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd), der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft (GMW), der Gesellschaft für Informatik (GI; Fachgruppe E-Learning) sowie der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE, Sektion Medienpädagogik).

Das Tagungsthema konzentrierte sich darauf, wie sich Digitalisierungs- und Diversifizierungsprozesse im Hochschulkontext gegenseitig begünstigen und verstärken. Die Teilnehmenden kamen aus unterschiedlichen Disziplinen, was dem interdisziplinären Gedanken des JFMH entspricht: Erziehungswissenschaften, Informatik, Didaktik der Informatik, Psychologie, Medienpädagogik, Soziologie. Sie stellten Vorhaben aus unterschiedlichen Bildungsbereichen vor und nahmen zum einen verschiedene Ebenen von Diversität – individuell, interpersonal und institutionell – in den Blick. Zum anderen wurde diskutiert, wie Digitalisierung dazu beitragen kann, diese Diversitätsmerkmale in der Hochschulbildung zu berücksichtigen.

Herausforderungen für Bildungseinrichtungen

„Gesellschaftliche Veränderungen wie die Digitalisierung der Bildung, der demografische Wandel, steigende berufliche Anforderungen oder die zunehmende Bedeutung von lebenslangem Lernen stellen neue Herausforderungen an Bildungseinrichtungen“, so Len-Ole Schäfer. „Technologische Entwicklungen bringen nicht nur neue Herausforderungen für den Bildungsbereich mit sich. Sie haben auch das Potenzial, zur Lösung der entstehenden Aufgaben beizutragen.“

Unter dem Begriff der Diversität lassen sich die meisten dieser Anforderungen fassen, berücksichtigt man – statt der häufig fokussierten demografischen Unterschiede wie etwa das Geschlecht – die wachsende Vielfalt durch etwa: individuelles Vorwissen, Unterschiede aufgrund von Behinderungen und Beeinträchtigungen, unterschiedliche Bildungsbiografien, verschiedene Fähigkeiten der Selbstregulation.

Erfahrung trifft Nachwuchs

An der Tagung nahmen auch viele erfahrene Wissenschaftler:innen teil, die häufig selbst an frühen JFMH-Tagungen beteiligt waren. Diese Zusammenkunft verschiedener Stadien in der Wissenschaft und die unterschiedlichen Formen des wissenschaftlichen Austausches ermöglichten auch 2021 eine den Fachdiskurs überschreitende Atmosphäre.

Ein zentrales Ziel der Tagung ist, dass junge Wissenschaftler:innen die Möglichkeit haben in einem geschützten Rahmen ihre Forschungsideen oder erste Projektergebnisse zu präsentieren, zu diskutieren und Feedback sowie Input zu fachübergreifenden Themen zu bekommen. Dazu hatte das Organisationsteam Themenworkshops initiiert, etwa zum Thema Impostor-Syndrom. Dahinter verbirgt sich das sogenannte Hochstapler-Syndrom: ein psychologisches Phänomen, bei dem Betroffene ihre Erfolge nicht ihren eigenen Fähigkeiten oder Leistungen zuschreiben, sondern denken ihren Erfolg durch Glück oder Zufall erschlichen zu haben. Ein weiterer Workshop beschäftigte sich damit, wie sich Diversität in der Wissenschaft erkennen lässt, Privilegien hinterfragt und Ungleichbehandlungen vermieden werden können.

Interdisziplinäre Keynotes

Auch an den Keynotes der Tagung ließ sich die Interdisziplinarität ablesen: Der Informatiker Prof. Dr. Niels Pinkwart vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz berichtete, wie Digitalisierung in der Hochschulbildung unter besonderer Berücksichtigung von Diversität eingesetzt werden kann und welche Rolle Verfahren der Künstlichen Intelligenz hierbei spielen können.

Aus dem Bereich der Hochschulentwicklung präsentierten Dr. Nicole Auferkorte-Michaelis von der Universität Duisburg-Essen und Prof. Dr. Frank Linde von der Uni Köln ihr Konzept der potenziell relevanten Diversität und die zentralen Handlungsfelder des Diversity-Managements.

In ihrer Nachwuchskeynote gab Birte Heidkamp-Kergel von der Hochschule Rhein-Waal aus medienpädagogischer Perspektive einen historischen Überblick über die Entwicklung einer diversitätssensiblen Haltung und die Entwicklung einer frühen Internetkultur. Darauf aufbauend stellte sie ein Kompetenzmodell für einen diversitätssensiblen Einsatz digitaler Medien in Bildungskontexten vor.

Innovative Konzepte im Einsatz

Wichtig war es für die Veranstalter:innen vor allem, die Nachwuchsförderung zu betonen. Als Indikator führen sie an, wie mit den Beiträgen für die Publikation im Tagungsband umgegangen wird. „Wir verwenden einen sogenannten Shepherding-Prozess, bei dem die Beitragenden bis zur Veröffentlichung von einer erfahrenen Mentorin oder einem erfahrenen Mentor begleitet werden.“ Auch das Tool Etherpad diente dazu, sich – wie in einer Plenumsdiskussion in Präsenz – auf wissenschaftlicher Augenhöhe auszutauschen.

D²L²-Projekte, die im Rahmen der Tagung vorgestellt wurden:

  • Clara Schumacher (Post Doc an der HU Berlin, beteiligt am D²L² Projekt „LA DIVA“): Ziel des Projektes ist es, das Potenzial von Learning Analytics zur Unterstützung des Adaptiven Lernens im Fernstudium unter besonderer Berücksichtigung der Diversität der Lernenden zu untersuchen. Dazu wird dieses Potenzial etwa unter dem Aspekt analysiert: Möglichkeiten der Unterstützung der dynamischen Bildung von Lerngruppen sowie der adaptiven Unterstützung von diversen Lerngruppen auf Basis von individuellen Profilen, Gruppenprofilen und Interaktionsdaten. Die Bildung von Arbeits- und Lerngruppen findet entweder durch Selbstauswahl, zufällige Zuteilung oder kontrollierte Zuteilung statt.

    Insbesondere die kontrollierte Zuteilung, welche verschiedene Charakteristika von Lernenden berücksichtigt, ist komplex. Technische und algorithmischen Unterstützung sind daher ein Ansatz, um Lehrende insbesondere in virtuellen Settings zu unterstützen. Das Projekt LA-DIVA zielt darauf ab, heterogene Studierende durch algorithmische Gruppenformationen zu unterstützen und somit ihre Lernprozesse und -ergebnisse zu optimieren. In der vorgestellten Vorstudie wurde der Ansatz in einem kleinen Kurs untersucht. Die Ergebnisse zeigen eine eher positive Wahrnehmung der Lernenden hinsichtlich des Ansatzes sowie der Passung der gebildeten Gruppen für die Projektaufgabe. Lernende wünschen mehr Einblicke in die Funktionsweise des Algorithmus und es zeigten sich keine Unterschiede hinsichtlich der Performanz zwischen algorithmisch und randomisiert zugeteilten Gruppen.
  • Marc Burchart (Doktorand an der FernUniversität in Hagen, beteiligt am D²L² Projekt „LA DIVA“): In seiner Dissertation befasst sich Marc Burchart mit der adaptiven Unterstützung von Lerngruppen im Bereich des kollaborativen Schreibens, mittels eines selbst entwickelten Software-Agenten. Ziel ist es, automatisiert Probleme bei den jeweiligen Studierenden und innerhalb der Gruppe zu erkennen, geeignete Reaktionen herbeizuführen und softwaregesteuert einzugreifen. Die Reaktionen können dabei beispielsweise von einer Steigerung der gegenseitigen Wahrnehmung, über das Erteilen von Hinweisen, bis hin zu Maßnahmen wie der Auflösung dysfunktionaler Gruppen reichen.
  • Regina Kasakowski (Doktorandin an der FernUniversität in Hagen, beteiligt am D²L²-Projekt „APLE“): Hauptziel des Vorhabens ist die Untersuchung der Gestaltung und Nutzung einer adaptiven personalisierten Lernumgebung (Adaptive Personalized Learning Environment, APLE), die im (Fern-)Studium sowohl den persönlichen Lernerfolg in Bezug auf Domänenkompetenz als auch die persönliche Selbstregulationskompetenz der Studierenden verbessern soll. Rückmeldungen und Lösungshinweise gehören vor allem bei der Aufgabenbearbeitung zu den essentiell wichtigen Funktionen in einer Lernunterstützungssoftware.

    Jedoch hat nicht jede Rückmeldung für jeden Lernenden den gleichen Effekt auf die Lernwirksamkeit. Zudem sind die bereitgestellten automatisierten Rückmeldungen eher statisch und unilateral beziehungsweise einseitig. Lernende sind auf sich allein gestellt und fordern, wenn sie überhaupt über derartige Möglichkeiten verfügen, nur in den seltensten Fällen zusätzliches Feedback ein. Das rating-basierte Feedbacksystem soll daher in der Lage sein, in einer skalierbaren Art und Weise geeignetes individuelles Feedback anhand der Bewertung von Lernenden (Ratings) und ihren Diversitätsmerkmalen automatisiert vorzuschlagen und Lernenden eine erleichterte Möglichkeit zu bieten mit der Community of Learning in Kontakt zu treten. Das vorgeschlagene adaptive Feedbacksystem stellt eine neuartige Bildungstechnologie dar, die sowohl die Generierung von wirksamem Feedback vereinfachen soll, als auch die Wirkung des Feedbacks für den individuellen Studierenden erhöhen kann.

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CALL: Beiträge zu Special Issue "Digital Teaching" im Blog "Elephant in the Lab"

Die D²L²-Mitglieder Dr. Benedikt Fecher, Dr. Melissa Laufer und Bronwen Deacon sind Mitherausgeber des Blogs "elephant in the lab" und freuen sich über Beiträge zum Special Issue "Digital Teaching":

"Digital teaching is by no means a new phenomenon in higher education, however COVID-19 accelerated this process for many universities, creating both space for experimentation and innovation, in addition to highlighting resource inequalities and knowledge gaps among students, staff, and institutions.

In this issue, we invite you to reflect on digital teaching and the changes it has brought to the university – both recently and in the last years."

Hier geht´s zum Blog und dem Call.


D²L²-Gremien komplett ernannt

28. April 2021: Neue Personalien im Forschungsschwerpunkt (FSP) „Digitalisierung, Diversität, Lebenslanges Lernen. Konsequenzen für die Hochschulbildung“ (D²L²): Das Rektorat hat Prof. Dr. Dr. Friedrich Hesse zum Wissenschaftlichen Direktor des FSP und Prof. Dr. Jörg Haake als Stellvertreter sowie Dr. Stephanie Steimann zur Administrativen Leiterin ernannt. Alle drei sind durch das Leitungsteam vorgeschlagen und für die Dauer von vier Jahren in den Funktionen. Hesse war bereits als Gründungsdirektor von D²L² im Amt, Steimann als Leiterin der Geschäftsstelle.

Darüber hinaus hat der FSP D²L², der nun als eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der FernUniversität geführt wird, einen Wissenschaftlichen Beirat bekommen. Die konstituierende Sitzung ist am 20. Mai.

Der Beirat besteht aus sechs auswärtigen Mitgliedern, von denen mindestens zwei im Ausland tätig sind. Auch sie werden für die Dauer von vier Jahren durch das Rektorat eingesetzt, die Tätigkeit im Beirat ist ehrenamtlich. Zu den Aufgaben des Gremiums gehört es, den Forschungsschwerpunkt in grundlegenden fachlichen und fächerübergreifenden Fragen zu beraten – etwa zur mittelfristigen Forschungs- und Entwicklungsplanung oder hinsichtlich der Empfehlungen zu wissenschaftlichen Programmen, Forschungsprojekten und -kooperationen. zum Bogbeitrag (intern)