Hochkarätige chinesische Delegation besucht den Campus der FernUniversität
Eine Delegation aus Anhui erkundete zusammen mit Prof. Hans-Jörg Schmerer den Hagener Campus und lotete mit großem Interesse neue Kooperationschancen zwischen China und NRW aus.
Foto: FernUniversität
Eine 22-köpfige Delegation aus der chinesischen Provinz Anhui hat den Campus der FernUniversität in Hagen besucht. Die Gäste aus der dynamisch wachsenden Provinz informierten sich über regionale Transformationsprozesse und nutzten den Austausch, um mögliche Anknüpfungspunkte für zukünftige Kooperationen auszuloten. Der Besuch im Ruhrgebiet – und insbesondere an der FernUni – stieß dabei auf großes Interesse.
Inhaltlich wurde das Programm auf dem Hagener Campus von Prof. Dr. Hans-Jörg Schmerer, Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Internationale Ökonomie, gestaltet. Schmerer hat selbst mehrere Forschungsaufenthalte in Anhui absolviert und spricht fließend Mandarin. Teile seines Vortrags hielt er daher auf Chinesisch. Neben Fragen des Strukturwandels und der Innovationspolitik nahm Schmerer auch aktuelle globale Handelskonflikte in den Blick – etwa die verbreitete Vorstellung, Handelsbilanzüberschüsse oder -defizite seien per se gut oder schlecht. Er betonte, dass diese häufig eher Symptome komplexer wirtschaftlicher Entwicklungen seien und abschottende Maßnahmen wie Zollschranken die Lage meist verschärften. Seiner Einschätzung nach ist die Frage „Wer gewinnt den Handelskrieg?“ in Wahrheit falsch gestellt. Entscheidend sei vielmehr, „wer weltweit am meisten verliert“, was zu lebhafter Zustimmung führte.
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Intensiver Austausch
Die Delegation diskutierte zudem intensiv mit Prof. Schmerer über die Rolle verbindlicher Regeln und multilateraler Dialogformate. Organisiert wurde das Treffen durch den „Chinesisch-Deutschen Verein für den Internationalen Erfahrungsaustausch hochqualifizierten Personals“ und fand im Immersive Collaboration Hub (ICH) der FernUniversität statt, den die Gäste auch besichtigten.
„China hat in den vergangenen Jahrzehnten einen tiefgreifenden wirtschaftlichen Wandel erlebt – und gerade Anhui ist ein Beispiel dafür, wie Transformation strategisch gestaltet werden kann“, erklärte Schmerer. Zugleich betonte er, wie wertvoll persönliche Begegnungen für den internationalen Austausch seien: „Dass Vertreterinnen und Vertreter aus einer Region, in der ich selbst ein Jahr gelebt habe, heute hier in Hagen zu Gast sind, hat mich besonders gefreut.“
Internationale Kooperationen
Die Delegation informierte sich im Ruhrgebiet über regionale Transformationsprozesse und besuchte unter anderem die Zeche Zollverein. Die theoretischen Hintergründe hierzu lieferte Schmerer ebenfalls in seinem Vortrag, in dem er Parallelen und Unterschiede zwischen den Entwicklungen in China und Nordrhein-Westfalen aufzeigte. Zudem stellte er ein aktuelles Kooperationsprojekt mit der renommierten Peking Universität vor.
Der Besuch fügt sich in die Aktivitäten des Forschungsschwerpunkts Energie, Umwelt & Nachhaltigkeit (E/U/N) ein, der zunehmend internationale Kooperationen aufbaut. Schmerers Lehrstuhl forscht derzeit intensiv zu Fragen der Globalisierung, Arbeitsmarkteffekten des internationalen Handels sowie zur wirtschaftlichen Entwicklung Chinas seit Beginn der Reformpolitik. Am Folgetag setzte die Delegation ihr Besuchsprogramm an weiteren Hochschulen in NRW fort.
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- Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbes. Internationale Ökonomie | mehr