Fakultät KSW kommt zum Tag der Forschung zusammen
Der Tag der Forschung bündelte Antrittsvorlesungen und zeichnete ein Panorama unterschiedlichster Fachrichtungen, von der Politik- über die Bildungswissenschaft bis zur Soziologie.
Foto: FernUniversität
Vier Wissenschaftler:innen hielten ihre Antrittsvorlesungen vor wichtigen Weggefährt:innen aus Forschung, Fakultät, Familie und Freundeskreis. Ein feierlicher Ausklang erlaubte später den offenen Austausch aller Gäste untereinander. „Dieser Tag steht im Zeichen wissenschaftlicher Erkenntnisse, Entwicklungen und – das ist typisch für unsere Fakultät – interdisziplinärer Verbindungen“, begrüßte Dekan Prof. Dr. Michael Stoiber die Teilnehmenden im Saal. Über die Vielfalt freute er sich: Aus den vielen unterschiedlichen Fachrichtungen der Fakultät entstünden am Ende gemeinsame Perspektiven.
Politikwissenschaftlerin PD Dr. Renate Reiter machte den Anfang mit ihrem Vortrag „Kommunen als Akteure der Sozialpolitik – überfordert, unterschätzt?“ Plastisch schilderte sie das Spannungsfeld, in dem deutsche Kommunen agieren. „Kaum ein Politikbereich in Deutschland lässt sich ohne die Kommunen sinnvoll gestalten“, betonte die Politologin – und unterstrich zugleich: „Noch nie hatten Städte und Gemeinden eine schlechtere Kassenlage als jetzt.“
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Die zweite Antrittsvorlesung hielt Prof. Dr. Karin Reiber (Hochschule Esslingen), die sich 2022 an der FernUniversität für das Fach Bildungswissenschaft habilitiert hatte. Der Titel ihres Vortrags: „Zwischen beruflicher Aspiration und Anforderung – Berufsidentität, Laufbahngestaltung und Übergänge im Kontext Beruflicher Bildung“. Entsprechend fragte sie: „Wie kann berufliche Bildung zwischen sozialer Verantwortung, wirtschaftlicher Rationalität und individueller Entwicklung ausgestaltet werden?“ Als Beispiel diente Reiber dabei der Bereich der Pflege, den sie intensiv erforscht hat.
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PD Dr. Anna Daniel schlug mit ihrem Vortrag eine soziologische Richtung ein. Unter dem Titel „Soziologische Herausforderungen im gesellschaftlichen Umbruch – Anschlüsse an Foucault“ stellte sie Grundzüge ihrer Forschung vor. In ihrer Habilitationsschrift hatte sich die Wissenschaftlerin mit kritischer Praxis auseinandergesetzt – auch hier unter Rückbezug auf den französischen Philosophen Michel Foucault: „Er vertritt ein sehr viel weiteres Verständnis von Kritik – und bezieht eine praktische und transformatorische Dimension mit ein.“
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PD Dr. Christian Leineweber schlug den Bogen schließlich zurück zur Bildungswissenschaft. „Dreams of a Better Life – Bildung und Zukunft“. Wie seine Vorrednerin ging auch er auf Wandel und soziale Spannungen ein. „Mich interessieren diese Krisen der gegenwärtigen Gesellschaft aus einer bildungswissenschaftlichen Perspektive, da sie grundlegende Ordnungen des Pädagogischen verändern.“
(Beitrag zur Venia Legendi von Christian Leineweber folgt)