„Hören auf die fremde Stimme“

Im nächsten Vortrag des „Forum Philosophicum“ am 15. März referiert Prof. Dr. Bernhard Waldenfels über die Phänomenologie als sachorientierte Erfahrungswissenschaft. Der Eintritt ist frei.


Prof. Dr. Bernhard Waldenfels ist der wichtigste phänomenologische Philosoph deutscher Sprache der letzten 50 Jahre. Am Mittwoch, 15. März, hält er im Rahmen des „Forum Philosophicum“ des Instituts für Philosophie der FernUniversität in Hagen einen öffentlichen Vortrag mit dem Titel „Hören auf fremde Stimmen“. Veranstaltungsort ist das Seminargebäude der FernUniversität, Räume 1 und 2, Universitätsstraße 33, 58097 Hagen. Beginn ist um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Ausgehend von einer kritischen Auseinandersetzung mit der Phänomenologie Edmund Husserls und vor allem durch sein Studium bei Maurice Merleau-Ponty entwickelt Waldenfels eine Erneuerung der Phänomenologie als sachorientierter Erfahrungswissenschaft. Indem er im Anschluss an Merleau-Pontys Philosophie der Leiblichkeit die bewusstseinsphilosophischen Restbestände der Phänomenologie hinter sich lässt, sich durch Emmanuel Levinas’ Philosophie des Anderen anregen lässt und sie mit Michel Foucaults Theorie diskursiver Ordnungen verbindet, schafft Waldenfels mit seiner Philosophie der „responsiven Rationalität“ eine Weiterentwicklung der Phänomenologie, deren Produktivität über die Grenzen einer Schule hinausweist.

Immer wieder hat Waldenfels Erfahrungen des Fremden und der Fremdheit jenseits aller Versöhnungs- aber auch Dämonisierungsversuche auf zahlreichen Feldern menschlicher Kulturleistungen reflektiert. Im Vortrag wird der Fremdbezug in seiner sinnlich-leiblichen Ausformung beleuchtet, wodurch sich interdisziplinäre Bezugsfelder ergeben (ärztliches Gespräch, Musik, Bühnenkunst).

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Hagener Forschungsdialogs der FernUniversität statt.

Der Referent

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Bernhard Waldenfels war von 1976-1999 Professor für Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum. Er war Mitbegründer und Präsident der Deutschen Gesellschaft für phänomenologische Forschung und Gastprofessor an zahlreichen internationalen Universitäten. Die von ihm begründete responsive Phänomenologie hat sowohl in der Philosophie als auch den angrenzenden Wissenschaft ihre Produktivität erwiesen.

Benedikt Reuse | 06.03.2017