Eine der spannendsten Universitäten Deutschlands

In der Mitgliederversammlung der Gesellschaft der Freunde der FernUniversität zog Prof. Ada Pellert eine Bilanz ihres ersten Jahres als Rektorin und schilderte die Ziele des Rektorats.


„Die FernUni ist eine der spannendsten Universitäten in Deutschland!“ Etwas mehr als ein Jahr nach ihrer ersten Rede bei der Gesellschaft der Freunde der FernUniversität e.V. zog die Rektorin der Hochschule, Prof. Dr. Ada Pellert, eine positive persönliche Bilanz: „Ich fühle mich angekommen!“ Hatte sie bei der Mitgliederversammlung 2016 noch „eher theoretisch“ über Lebenslanges Lernen gesprochen, kann sie jetzt sagen: „Die FernUni ist wirklich eine Universität des Lebenslangen Lernens! Hier habe ich viele dieser Mission verpflichtete Menschen kennengelernt, die der FernUniversität sehr verbunden sind.“

Wie in jedem Jahr versammelten sich die Mitglieder der Freundesgesellschaft im Hagener Arcadeon.
Wie in jedem Jahr versammelten sich die Mitglieder der Freundesgesellschaft im Hagener Arcadeon. (Foto: FernUniversität, Pressestelle)

In ihrem ersten Jahr als Rektorin traf Ada Pellert viele typische FernUni-Studierende und -Absolventinnen und -Absolventen bei Alumni-Feiern, die – wie auch andere Veranstaltungen – von der Freundesgesellschaft unterstützt wurden. Menschen mit bunten Biografien, „die dazu beitragen, die FernUniversität zu etwas Besonderem zu machen“.

Den Rückblick auf die Zeit seit der letzten Versammlung begann die Rektorin mit den Zielsetzungen des neuen Rektorats. Es will die Hochschule als forschende Universität sichtbarer machen. Forscherinnen und Forscher sollen dafür gut unterstützt werden.

FernUni-Rektorin Prof. Ada Pellert
FernUni-Rektorin Prof. Ada Pellert (Foto: FernUniversität, Pressestelle)
Der Vorstand der Freundesgesellschaft besprach vor der Mitgliederversammlung die nächsten Aktivitäten.
Der Vorstand der Freundesgesellschaft besprach vor der Mitgliederversammlung die nächsten Aktivitäten. (Foto: FernUniversität, Pressestelle)

Bewegende Themen

Ada Pellert: „Von Lebenslangem Lernen, von Diversität und von Digitalisierung versteht die FernUniversität mehr als alle anderen. Die Vernetzung von Professorinnen und Professoren aller Fakultäten bei diesem Forschungsschwerpunkt lässt sich gut an. Mit der Digitalisierung müssen wir uns einfach beschäftigen“. Zum einen in der Forschung. Zum anderen wurde die Digitale Hochschule NRW gegründet, bei der alle NRW-Hochschulen mitarbeiten. Die FernUniversität hat die Sprecherfunktion übernommen.

„Bildung und Vielfalt“ ist ein weiteres zentrales Thema. Pellert fragt: Welche Bildungsbiografien haben unsere Studierenden? Wie können wir ihre höchst unterschiedlichen Anforderungen besser befriedigen? Und wie unsere Lösungen zum Nutzen aller Studierenden verwenden? Sicher ist die FernUniversität bereits sehr stark in Lehre und Studium, aber „wir können noch besser werden.“

GdF-Vorsitzender Frank Walter
GdF-Vorsitzender Frank Walter (Foto: FernUniversität, Pressestelle)

Großes Interesse an Transfer

„Umwelt, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit“ vereint Professoren mehrerer Fakultäten, gemeinsame Forschungsprojekte sind schon auf dem Weg: „Das könnte auch als Schnittstelle zur regionalen Wirtschaft interessant sein“, so die Rektorin. „Der Transfer in die regionale Wirtschaft ist uns wichtig!“

Gemeinsam mit Kanzlerin Regina Zdebel versucht sie, in der Politik die Besonderheiten der FernUniversität zu verdeutlichen. Etwa, dass ihre Studierenden oft nur an Wissenserwerb und nicht an Abschlüssen interessiert sind. Ein Ziel, das vielen gesetzlichen Vorschriften und menschlichen Denkweisen zuwiderläuft. Auf der bundespolitischen Ebene will die Hochschulleitung vermitteln, dass die FernUniversität aufgrund ihrer bundesweiten Wirkung einen besonderen Status hat, der „finanziell unterfüttert“ werden muss.

Die Sicht eines Historikers auf IS, Salafismus und Dschihadismus vermittelte Prof. Jürgen G. Nagel.
Die Sicht eines Historikers auf IS, Salafismus und Dschihadismus vermittelte Prof. Jürgen G. Nagel. (Foto: FernUniversität, Pressestelle)

Steigendes Interesse

Prof. Pellert hat durchaus den Eindruck, dass die Fragen, die für die FernUniversität wichtig sind, inzwischen auch in der Politik – insbesondere in NRW – und in der Hochschullandschaft diskutiert werden.

Auf der regionalen Seite bemerkt die Rektorin, dass sich immer mehr bewegt: „Es wird gesehen, dass es kein Gegensatz ist, eine international anerkannte Universität zu sein, die gleichzeitig regional wirksam ist. Nur wenn Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft zusammenarbeiten, kann man etwas erreichen.“

Auf jeden Fall nimmt das Interesse an der FernUniversität immer weiter zu – nicht zuletzt durch das Wirken der Freundesgesellschaft (GdF).

Investitionen in die Zukunft

Auch im Jahr 2017 unterstützt die GdF wieder viele Projekte an der FernUniversität. „Ein besonderes Anliegen ist – wie in den letzten Jahren – die Förderung von Studierenden und jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern“, erläuterte ihr Vorsitzender Frank Walter. „Wir werden auch 2017 wieder zehn Deutschlandstipendien finanzieren. Die Förderung leistungsstarker Studierender und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist eine Investition in die Zukunft.“

Geschäftsführer Dr. h.c. Hans-Peter Rapp-Frick verwies darauf, dass die GdF fast 1.200 Mitglieder hat, davon rund 850 Absolventinnen und Absolventen. Dennoch bat er darum, vor allem bei Unternehmen für eine Mitgliedschaft zu werben. Im Jahr 2016 konnten zwei neue regionale Absolventengruppen der GdF ins Leben gerufen werden: in der Region Hagen und in Österreich.

Wissenschaftlicher Vortrag zu komplexer Problematik

Zum Abschluss hielt der FernUni-Historiker Prof. Dr. Jürgen G. Nagel einen Vortrag über „IS, Salafismus und Dschihadismus aus Sicht eines Historikers“. Deutlich wurde darin, dass es im Islam zahlreiche, oft verfeindete Strömungen gibt, die seit dem Tod des Propheten Mohammed im 7. Jahrhundert zu der heutigen, höchst komplexen Problematik geführt haben. Für sie gibt es keine einfache Lösung. Auch der sich abzeichnende Zerfall des Territoriums des „Islamischen Staats“ wird nach Einschätzung von Prof. Jürgen G. Nagel nicht das Ende der Gewalt bringen.

Gerd Dapprich | 19.05.2017