Zur Geburtsstätte des Völkerrechts

Eine Exkursion führte Studierende der Rechtswissenschaftlichen Fakultät ins spanische Salamanca. Die FernUniversität kooperierte dabei mit der dortigen Universität.


Auf eine ideengeschichtliche Spurensuche des Völkerrechts begaben sich Studierende der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. Im Rahmen des Intensivkurses Europarecht „The European Union in Public International Law – Political Order between Universalism and Nationalism“ führte die Exkursion sie in die altehrwürdige kastilische Universitätsstadt Salamanca. Der Kurs wurde vom Lehrstuhl für Deutsches und Europäisches Verfassungs- und Verwaltungsrecht sowie Völkerrecht (Prof. Dr. Andreas Haratsch) in Kooperation mit Prof. Dr. Dimitris Melissas, Nationale Technische Universität Athen, im Sommersemester 2017 angeboten und mit Unterstützung des Dekanats organisiert.

Eine Personengruppe wird gut erhaltenen historischen Mauern umgeben.
Auch bildungskulturell wartete die Seminarfahrt mit einigen Erlebnissen auf. (Foto: privat)

Das fünftägige Seminar fand in den Räumlichkeiten der Juristischen Fakultät der Universität Salamanca statt. Neben den englischsprachigen Referaten der Studierenden, die unterschiedliche Facetten des Verhältnisses von Völkerrecht und Europarecht beleuchteten, bereicherten Prof. Dr. Javier Laso López, Prof. Daniel González Herrera und Prof. Dr. Juan Santos Vara von der Universidad de Salamanca das inhaltliche Programm. Sie diskutierten mit den Studierenden der FernUniversität über aktuelle Rechtsprobleme des Europa- und Völkerrechts. Prof. Dr. Andreas Haratsch und Dr. Juan J. García Blesa aus Hagen gaben in ihren Vorträgen vertiefte Einblicke in den Schutz der Europäischen Menschenrechte im deutschen Rechtssystem und den Einfluss der sogenannten „Schule von Salamanca“ auf das moderne Völkerrecht. Diese Schule hat die Ideen und Konzepte des Internationalen Rechts maßgeblich geprägt.

Auch bildungskulturell sollte die Seminarfahrt mit einigen Erlebnissen aufwarten: Neben einer Stadtführung und der Besichtigung der alten Universität Salamanca ging es zum Real Sitio de San Lorenzo de El Escorial, dem Kloster- und Königspalast des spanischen Königs Philipp II., gelegen in der Nähe Madrids, und dem politisch sehr umstrittenen Monumento Nacional de Santa Cruz del Valle de los Caídos, dem symbolstärksten architektonischen Monument der Diktatur Francisco Francos. Das Mausoleum ist zugleich Grabstätte von Franco und José Antonio Primo de Rivera, dem Begründer des Faschismus in Spanien.

Akademischer Diskurs, die aktuell immer drängenderen Fragen, wie sich die Europäische Union und das Völkerrecht weiterentwickeln werden und spanische Geschichte – diese Seminarfahrt wird sicherlich nicht nur den Studierenden als intensiv und anregend in Erinnerung bleiben.