Die persönliche Erfahrung des Sterbens
Die „BürgerUniversität Coesfeld“ setzt sich am 15. Februar mit der soziologischen Analyse von ultimativer Krise und finaler Handlung des Menschen auseinander. Der Eintritt ist frei.
Um ein Thema, das jeden Menschen unweigerlich betrifft, geht es am Mittwoch, 15. Februar, in der „BürgerUniversität Coesfeld“: „Zur persönlichen Erfahrung des Sterbens. Eine soziologische Analyse von ultimativer Krise und finaler Handlung des Menschen.“ Veranstaltungsort ist das Regionalzentrum Coesfeld der FernUniversität, WBK - Wissen Bildung Kultur, Osterwicker Straße 29, 48653 Coesfeld. Beginn ist um 19 Uhr. Alle Interessierten sind willkommen.
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Kann man angesichts der im Wortsinn äußersten und letzten Krise des Menschen: des Todes, von Sterben als Handeln reden? – In einer Krise sind Routinen des Selbst- und Weltverständnisses und des Handelns in der Welt ungültig. Sterben hat für den Sterbenden diesen Charakter: „Nun, ich habe dies nie zuvor getan“, könnten mit des Dichters Chester Kallman letzte Worte lauten. Doch auch diese Situation muss durch Entscheidung, also handelnd, bewältigt werden. Über den innerlichen Prozess der Sterbenserfahrung könnte nur Auskunft geben, wer gestorben ist; andererseits kann über ihn nur Auskunft geben, wer noch lebt. In der Vorlesung wird ein Bericht über eine sogenannte Nah-Tod-Erfahrung exemplarisch analysiert und es werden andere Berichte daraufhin befragt, ob sich darin je kulturell Besonderes und möglicherweise ein kulturell Allgemeines ausdrückt. Die Perspektive in der Vorlesung ist eine wissenschaftliche, also eine unpraktische; Antworten auf angesichts dieser Thematik uns praktisch bedrängende Fragen – wie etwa die, ob es ein Leben nach dem Tod gibt – kann die Wissenschaft nicht geben. Gleichwohl ist mit dem Sterben eine Bedingung des Menschseins thematisch, die auch unser praktisches Selbstverständnis als Menschen unvermeidlich berührt.
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Dr. Thomas Loer ist habilitierter Soziologe, Gastdozent an der Privaten Universität Witten/Herdecke und an der International Psychoanalytic University Berlin. Zudem ist er freiberuflich tätig (Praxis für klinische Soziologie). Seine Forschungsschwerpunkte sind: Kultursoziologie, Soziologie des unternehmerischen Handelns, Kunstsoziologie, Soziologie der Professionalisierung, Methodologie und Methode der Objektiven.
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Die Vortragsreihe wird veranstaltet von der Ernsting's family-Junior-Stiftungsprofessur für Soziologie familialer Lebensformen, Netzwerke und Gemeinschaften (Jun.-Prof. Dr. Dorett Funcke) der FernUniversität in Hagen. Rückfragen per E-Mail an das Regionalzentrum Coesfeld. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Hagener Forschungsdialogs der FernUniversität statt.