„Dunkle Seele, feiges Maul“ – Entnazifizierung zwischen 1945 und 1951

Viele Nazis blieben in der Bundesrepublik unbehelligt. Am 17. Mai spricht Niklas Frank im „Lüdenscheider Gespräch“ über biographische Kontinuitäten nach 1945. Der Eintritt ist frei.


Das nächste „Lüdenscheider Gespräch“ beschäftigt sich am Mittwoch, 17. Mai, mit der deutschen Nachkriegsgeschichte. Der Autor und Journalist Niklas Frank referiert zum Thema „‚Dunkle Seele, feiges Maul‘ – Entnazifizierung zwischen 1945 und 1951“. Im Fokus stehen für ihn besonders die Unterstützer des Nationalsozialismus, die sich scheinbar problemlos mit dem neuen System arrangieren konnten. Die öffentliche Veranstaltung der FernUniversität in Hagen beginnt um 18 Uhr im Kulturhaus Lüdenscheid, Freiherr-vom-Stein-Str. 9, 58511 Lüdenscheid. Die Teilnahme an der Vortragsreihe des Instituts für Geschichte und Biografie ist kostenlos.

Niklas Frank, geboren 1939, ist Journalist und Buchautor. Er war über zwei Jahrzehnte Reporter beim STERN und ist Verfasser der familiären Aufarbeitungs-Trilogie „Der Vater“, „Meine Deutsche Mutter“ und „Bruder Norman!“.

Neben Prominenten wie Lina Heydrich, Oskar von Hindenburg, Emmy Göring, Winifred Wagner und anderen interessiert sich Frank vor allem für die vielen unbekannten Nazis, die das unmenschliche System gestützt und bejubelt haben, ihre Mitmenschen denunzierten, bei der Judenverfolgung wegsahen und sich bei den Mächtigen anbiederten, nun aber für ihre Gesinnung geradestehen sollten.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Hagener Forschungsdialogs der FernUniversität statt.

Benedikt Reuse | 12.05.2017