Der Blick auf Studium und Lehre

Prof. Dr. Sebastian Kubis ist Prorektor für Studium und Diversität und hat das Audit an der FernUniversität in Hagen geleitet.


Portrait von Prof. Sebastian Kubis Foto: Veit Mette
Prof. Sebastian Kubis, Prorektor für Studium und Diversität und Leiter des Audits.

FernUniversität: Welche Bedeutung hat Diversität heute?
Sebastian Kubis:
Vor dem Audit, also vor gut zwei Jahren, war Diversität ein Begriff, der meine Arbeit als Wissenschaftler nicht unmittelbar berührt hat. Diversität erschien mir „ziemlich weit weg“. Es ist aber sehr hilfreich, sie in der Lehre von vornherein „mitzudenken“. Wenn wir den Blick auf die Unterschiedlichkeit der Studierenden richten, verändert und verbessert das unsere Lehre.

Welche Ideen aus dem Audit tragen dazu bei, die Lehre der FernUni weiter zu verbessern?
Sebastian Kubis:
Wir haben neue Ideen entwickelt, wie das Fernstudium für unterschiedliche Studierende zugeschnitten werden kann. Dazu gehört, dass wir unser Studienmaterial und den Zugang zu den Inhalten verbessern. Im Zuge des Audits ist ein Inklusionskonzept erarbeitet worden, das unter anderem Desiderate in der Barrierefreiheit aufgreift. Zum Beispiel wollen wir stärker als bisher die Untertitelung von Videos und Podcasts in Angriff nehmen. Studienerfolg entscheidet sich vielfach am Anfang des Studiums. Die Gestaltung und Weiterentwicklung dieser erfolgskritischen Phase ist daher besonders wichtig. Wir wollen unsere Studierenden helfen, fit für ein Fernstudium zu werden. Dazu entwickeln wir einen Kanon an Angeboten zur Unterstützung von Studierfähigkeit. Denkbar sind zum Beispiel flächendeckende Angebote in Mathematik, zum wissenschaftlichen Arbeiten und zur Selbststrukturierung.

Wie sieht die Perspektive für die nächsten Jahre aus?
Sebastian Kubis: Konzentrieren sollten wir uns auf ausgewählte Maßnahmen mit Strahlkraft, Wirksamkeit und Nachhaltigkeit. Dazu gehören die Umsetzung des Inklusionskonzepts, die Entwicklung eines Leitbilds „Moderne Fernlehre“ und die Weiterentwicklung der Studieneingangsphase. Nach einem partizipativen Prozess des Nachdenkens ist die Umsetzung der eigentliche Dank an alle Beteiligten.

Carolin Annemüller | 12.02.2018