Erleichterter Studienzugang für Geflüchtete: FernUniversität und Kiron arbeiten zusammen

Die FernUniversität kooperiert mit der Bildungsplattform Kiron Open Higher Education, um Geflüchteten den nahtlosen Übergang in ein Fernstudium zu erleichtern.


Zwei Männer und eine Frau, lächelnd in einem hellen Flur Foto: FernUniversität
Der Dekan der Fakultät für Mathematik und Informatik Prof. Jörg Desel, Ronny Röwert von Kiron und Rektorin Prof. Ada Pellert (v.li.) freuen sich auf die Zusammenarbeit.

Geflüchteten einen Zugang zu akademischer Bildung ermöglichen: Das ist ein wichtiges Anliegen der FernUniversität in Hagen. Gleiches hat sich die gemeinnützige Organisation Kiron Open Higher Education zum Ziel gesetzt. Auf ihrer Online-Plattform können Menschen ganz ohne sprachliche, finanzielle oder bürokratische Hürden ins Studium einsteigen – unabhängig von ihrem jeweiligen Aufenthaltsort. Jetzt startet eine Kooperation zwischen der FernUniversität und der gemeinnützigen Organisation: Fortan soll es für Geflüchtete leichter werden, ihr Kiron-Onlinestudium in ein reguläres Bachelorstudium an der FernUniversität zu überführen. Ein erster Schwerpunkt liegt dabei auf dem Fernstudiengang Informatik.

„Durch ihre offene Ausrichtung und die große Erfahrung in der digitalen Fernlehre ist die FernUniversität eine ideale Partnerin für Kiron“, zeigt sich die Rektorin der Hagener Hochschule Prof. Dr. Ada Pellert überzeugt. Das hohe Maß an Flexibilität und die große Diversität ihrer Studierendenschaft gehören fest zum Profil der FernUniversität. Auf Basis ihres Blended-Learning-Konzepts kombiniert sie erfolgreich Studienbriefe, Präsenzveranstaltungen und Online-Lehre. So bestehen gute Anschlussmöglichkeiten für Geflüchtete an ihr bisheriges Kiron-Studium – auch wenn sie aufgrund ihrer Lebenssituationen weiterhin flexibel bleiben müssen. Ronny Röwert, Verantwortlicher für akademische Beziehungen bei Kiron, freut sich ebenfalls über die günstige Ausgangslage für die Zusammenarbeit: „Gerade die Flexibilität des Fernstudiums an der FernUniversität hat für viele studieninteressierte Geflüchtete den Vorteil, dass sie mit einem Nebenjob Geld verdienen können und für die Aufnahme des Studiums nicht erneut aus der gewohnten Umgebung umziehen müssen. Darüber hinaus gibt es nach Abschluss des Kiron Online-Programms wenig Veränderungen im Lernformat.“

„Reibungslos“ ins Fernstudium

Das Modell von Kiron sieht vor, dass Geflüchtete nach einer Online-Studieneingangsphase an eine Partnerhochschule wechseln, um dort auf einen anerkannten Bachelorabschluss hinarbeiten zu können. An dieser „Nahtstelle“ sieht Prof. Dr. Jörg Desel, Dekan der Fakultät für Mathematik und Informatik, eine wichtige Aufgabe der FernUniversität: „Viele Geflüchtete werden in ihre Heimat zurückkehren und nicht in eine deutsche Universitätsstadt ziehen wollen oder können. Nur ein durchgehendes Fernstudium erlaubt ihnen eine Fortsetzung des Studiums, egal wo sie später wohnen.“

Künftig können zwei Kiron-Module fließend in die Studieneingangsphase an der Hagener Fakultät für Mathematik und Informatik eingebracht werden: Sie werden als vollwertiges Äquivalent zu den Pflichtmodulen „Mathematische Grundlagen“ und „Einführung in die imperative Programmierung und Datenstrukturen I“ des Bachelorstudiengangs Informatik angerechnet. Darauf aufbauende Kurse werden – wie die übrigen Angebote der FernUniversität – weiterhin in deutscher Sprache angeboten.

Weitere Informationen

Über Kiron Open Higher Education

Kiron Open Higher Education (gGmbH) ist eine gemeinnützige EduTech Organisation, welche durch digitale Innovationen geflüchteten Menschen den Zugang zu Hochschulbildung ermöglicht. Das Programm bietet auf einer digital kollaborativen Plattform ein auf die Studierenden angepasstes Curriculum an. Dieses wird durch zusätzliche online und offline basierte Unterstützungsangebote ergänzt.

Über die FernUniversität in Hagen

Die FernUniversität in Hagen ist die einzige staatliche deutsche Fernuniversität und mit ihren rund 74.000 Studierenden die größte Hochschule in Deutschland. Sie bietet ihren Studierenden, von denen rund 80 Prozent berufstätig sind, ein hohes Maß an Flexibilität: Das Fernstudium lässt sich mit großer zeitlicher und örtlicher Freiheit in Teilzeit oder Vollzeit gestalten. In der Lehre fußt es auf einem Blended-Learning-Konzept, das verschiedene Medienformen von Online bis Print mit Präsenzveranstaltungen kombiniert. Fachlich reicht das Studienangebot der FernUniversität von der Wirtschaftswissenschaft und der Rechtswissenschaft über die Mathematik und Informatik bis hin zu Kultur- und Sozialwissenschaften. Die Betreuung vor Ort gewährleistet ein breites Netz aus Regional- und Studienzentren mit Standorten im In- und Ausland.

Benedikt Reuse | 05.03.2018